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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 34. Psalm


1.
MEine Seele schrey mit Hoffen
Zu dem Herren deinem GOtt:
Seine Ohren stehen offen
Dem/ der stecket in der Noth/
Sein gar freundlich Angesicht
Hat Er stets auff dich gericht/
Und lässt dirs im Creutze sehen/
Daß Er acht hab auff dein Flehen.
2. Es wird keiner ie zu schanden
Der auff GOtt sich stützet fest:
Ob gleich Unglück stöst zu handen
Und es sich ansehen läst/
Als wenn GOtt gewichen wär:
Ey so traure nicht so sehr:
Ruffe/ schreye/ bete/ klopffe/
Auff deß HErren Hülffe hoffe.
3. Lerne Gottes Weise kennen
Die Er bey den Frommen hat:
Lässet sie in Feuer brennen/
Auff daß seine Wunderthat
Ihnen werde baß bekant/
Und sie nicht auff Menschen-Hand
Ihren Trost und Hoffnung setzen;
Sondern sich an GOtt ergetzen.
4. Sind der viel/ die dich anfechten
Und dir nach dem Leben stehn/
So
über den 34. Pſalm


1.
MEine Seele ſchrey mit Hoffen
Zu dem Herren deinem GOtt:
Seine Ohren ſtehen offen
Dem/ der ſtecket in der Noth/
Sein gar freundlich Angeſicht
Hat Er ſtets auff dich gericht/
Und läſſt dirs im Creutze ſehen/
Daß Er acht hab auff dein Flehen.
2. Es wird keiner ie zu ſchanden
Der auff GOtt ſich ſtützet feſt:
Ob gleich Unglück ſtöſt zu handen
Und es ſich anſehen läſt/
Als wenn GOtt gewichen wär:
Ey ſo traure nicht ſo ſehr:
Ruffe/ ſchreye/ bete/ klopffe/
Auff deß HErren Hülffe hoffe.
3. Lerne Gottes Weiſe kennen
Die Er bey den Frommen hat:
Läſſet ſie in Feuer brennen/
Auff daß ſeine Wunderthat
Ihnen werde baß bekant/
Und ſie nicht auff Menſchen-Hand
Ihren Troſt und Hoffnung ſetzen;
Sondern ſich an GOtt ergetzen.
4. Sind der viel/ die dich anfechten
Und dir nach dem Leben ſtehn/
So
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[128/0151] über den 34. Pſalm 1. MEine Seele ſchrey mit Hoffen Zu dem Herren deinem GOtt: Seine Ohren ſtehen offen Dem/ der ſtecket in der Noth/ Sein gar freundlich Angeſicht Hat Er ſtets auff dich gericht/ Und läſſt dirs im Creutze ſehen/ Daß Er acht hab auff dein Flehen. 2. Es wird keiner ie zu ſchanden Der auff GOtt ſich ſtützet feſt: Ob gleich Unglück ſtöſt zu handen Und es ſich anſehen läſt/ Als wenn GOtt gewichen wär: Ey ſo traure nicht ſo ſehr: Ruffe/ ſchreye/ bete/ klopffe/ Auff deß HErren Hülffe hoffe. 3. Lerne Gottes Weiſe kennen Die Er bey den Frommen hat: Läſſet ſie in Feuer brennen/ Auff daß ſeine Wunderthat Ihnen werde baß bekant/ Und ſie nicht auff Menſchen-Hand Ihren Troſt und Hoffnung ſetzen; Sondern ſich an GOtt ergetzen. 4. Sind der viel/ die dich anfechten Und dir nach dem Leben ſtehn/ So

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/151>, abgerufen am 21.11.2024.