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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die erste Betrachtung.
ren/ daß wir nicht genug davon singen kön-
nen.

Es geschicht diß/ wenn GOtt also gepredigt
und durch die Predigt also erkant wird/ daß wir
uns von Hertzen über ihn freuen können. Dar-
auff folget das Lob-Opffer der Lippen/ daß wir
von GOtt singen und sagen; Das Lob-Opffer
eines heiligen Lebens/ wenn wir unser Licht las-
sen leuchten/ daß Menschen-Kinder unsere gute
Wercke sehen/ und den Vater im Himmel prei-
sen. Matth. 5. v. 16. Das Erkäntniß GOttes
ist ein Liecht/ wenn wir anfangen im Liecht zu
wandeln/ so leuchtet das Licht herfür und preiset
den Vater deß Lichtes/ vom welchen wir erleuch-
tet seyn. Wann bey solchen erleuchteten Wan-
del GOtt uns inwendig süß wird/ und das Hertz
mit Freuden erfüllet/ das heist GOtt jauchzen.
Wann wir andern davon predigen/ und GOtt
mit dem Munde bekennen/ das heist denn sin-
gen von der Ehre seines Namens.

Solch Jubiliren und Lobsingen sollen wir
ansehen/ als eine Auffrichtung göttlicher
Ehre.
Wenn nach der Art unser Teutschen
Sprache hie im Psalm gesagt wird/ Rühmet
ihn herrlich
/ redet der heilige Geist in dem Ur-
sprung nach dem Buchstaben also/ daß er andeu-
te/ wie wir Ehr und Herrligkeit anrichten

durch

Die erſte Betrachtung.
ren/ daß wir nicht genug davon ſingen kön-
nen.

Es geſchicht diß/ wenn GOtt alſo gepredigt
und durch die Predigt alſo erkant wird/ daß wir
uns von Hertzen über ihn freuen können. Dar-
auff folget das Lob-Opffer der Lippen/ daß wir
von GOtt ſingen und ſagen; Das Lob-Opffer
eines heiligen Lebens/ wenn wir unſer Licht laſ-
ſen leuchten/ daß Menſchen-Kinder unſere gute
Wercke ſehen/ und den Vater im Himmel prei-
ſen. Matth. 5. v. 16. Das Erkäntniß GOttes
iſt ein Liecht/ wenn wir anfangen im Liecht zu
wandeln/ ſo leuchtet das Licht herfür und preiſet
den Vater deß Lichtes/ vom welchen wir erleuch-
tet ſeyn. Wann bey ſolchen erleuchteten Wan-
del GOtt uns inwendig ſüß wird/ und das Hertz
mit Freuden erfüllet/ das heiſt GOtt jauchzen.
Wann wir andern davon predigen/ und GOtt
mit dem Munde bekennen/ das heiſt denn ſin-
gen von der Ehre ſeines Namens.

Solch Jubiliren und Lobſingen ſollen wir
anſehen/ als eine Auffrichtung göttlicher
Ehre.
Wenn nach der Art unſer Teutſchen
Sprache hie im Pſalm geſagt wird/ Rühmet
ihn herrlich
/ redet der heilige Geiſt in dem Ur-
ſprung nach dem Buchſtaben alſo/ daß er andeu-
te/ wie wir Ehr und Herrligkeit anrichten

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[189/0212] Die erſte Betrachtung. ren/ daß wir nicht genug davon ſingen kön- nen. Es geſchicht diß/ wenn GOtt alſo gepredigt und durch die Predigt alſo erkant wird/ daß wir uns von Hertzen über ihn freuen können. Dar- auff folget das Lob-Opffer der Lippen/ daß wir von GOtt ſingen und ſagen; Das Lob-Opffer eines heiligen Lebens/ wenn wir unſer Licht laſ- ſen leuchten/ daß Menſchen-Kinder unſere gute Wercke ſehen/ und den Vater im Himmel prei- ſen. Matth. 5. v. 16. Das Erkäntniß GOttes iſt ein Liecht/ wenn wir anfangen im Liecht zu wandeln/ ſo leuchtet das Licht herfür und preiſet den Vater deß Lichtes/ vom welchen wir erleuch- tet ſeyn. Wann bey ſolchen erleuchteten Wan- del GOtt uns inwendig ſüß wird/ und das Hertz mit Freuden erfüllet/ das heiſt GOtt jauchzen. Wann wir andern davon predigen/ und GOtt mit dem Munde bekennen/ das heiſt denn ſin- gen von der Ehre ſeines Namens. Solch Jubiliren und Lobſingen ſollen wir anſehen/ als eine Auffrichtung göttlicher Ehre. Wenn nach der Art unſer Teutſchen Sprache hie im Pſalm geſagt wird/ Rühmet ihn herrlich/ redet der heilige Geiſt in dem Ur- ſprung nach dem Buchſtaben alſo/ daß er andeu- te/ wie wir Ehr und Herrligkeit anrichten durch

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/212>, abgerufen am 21.11.2024.