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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die sechste Betrachtung.
Weg machen durchs Creutz-Meer. Gib GOtt
die Ehre/ und traue ihm das; Denn GOtt im
Creutz trauen/ ist die höchste Ehre. Wer Gott
trauet/ der kan mit den dreyen Männern im
Feuer singen/ und mit Jonas den Herrn im
Meer anbeten/ und mit Hiob sagen: Der Na-
me deß Herrn sey gelobet.
c. . Kommts
hoch mit der Noth/ so bringts mich zum Tode/
weiter kan das Unglück nicht kommen/ dagegen
ist mein GOtt/ der auß dem Tode erretten kan.
Wolte iemand sagen/ warum übergibt er uns
dem Tode? warum versencket er uns in der
Tieffe deß Meers? Würde Er uns nicht ver-
sencken/ so dürffte Er uns nicht wieder herauß
ziehen. Ach Menschen-Kind/ du weist nicht/ was
du denckest oder redest/ denn du verstehest sein
Regiment nicht/ denn Er beladet uns allezeit
mit lauter Heyl. Wenn es scheinet/ daß Er uns
demütiget/ so macht Er uns groß. Wenn es schei-
net/ daß er uns verdammt/ so macht Er uns se-
lig. Leget er uns eine Last auff/ so weiß er/ wozu
es gut ist/ und gibt Krafft/ daß wirs tragen kön-
nen/ er tröstet uns mit seiner Gegenwart/ und
macht uns freudig wie Stephanum/ und endlich
reisset er uns gar hinauß; Da erkennet man denn/
was der Herr gethan hat. Gelobet sey der Herr
täglich/ denn er beladet uns mit lauter Heyl.

1. Ich
A a ij

Die ſechſte Betrachtung.
Weg machen durchs Creutz-Meer. Gib GOtt
die Ehre/ und traue ihm das; Denn GOtt im
Creutz trauen/ iſt die höchſte Ehre. Wer Gott
trauet/ der kan mit den dreyen Männern im
Feuer ſingen/ und mit Jonas den Herrn im
Meer anbeten/ und mit Hiob ſagen: Der Na-
me deß Herrn ſey gelobet.
c. . Kommts
hoch mit der Noth/ ſo bringts mich zum Tode/
weiter kan das Unglück nicht kommen/ dagegen
iſt mein GOtt/ der auß dem Tode erretten kan.
Wolte iemand ſagen/ warum übergibt er uns
dem Tode? warum verſencket er uns in der
Tieffe deß Meers? Würde Er uns nicht ver-
ſencken/ ſo dürffte Er uns nicht wieder herauß
ziehen. Ach Menſchen-Kind/ du weiſt nicht/ was
du denckeſt oder redeſt/ denn du verſteheſt ſein
Regiment nicht/ denn Er beladet uns allezeit
mit lauter Heyl. Wenn es ſcheinet/ daß Er uns
demütiget/ ſo macht Er uns groß. Wenn es ſchei-
net/ daß er uns verdammt/ ſo macht Er uns ſe-
lig. Leget er uns eine Laſt auff/ ſo weiß er/ wozu
es gut iſt/ und gibt Krafft/ daß wirs tragen kön-
nen/ er tröſtet uns mit ſeiner Gegenwart/ und
macht uns freudig wie Stephanum/ und endlich
reiſſet er uns gar hinauß; Da erkennet man deñ/
was der Herr gethan hat. Gelobet ſey der Herr
täglich/ denn er beladet uns mit lauter Heyl.

1. Ich
A a ij
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[371/0394] Die ſechſte Betrachtung. Weg machen durchs Creutz-Meer. Gib GOtt die Ehre/ und traue ihm das; Denn GOtt im Creutz trauen/ iſt die höchſte Ehre. Wer Gott trauet/ der kan mit den dreyen Männern im Feuer ſingen/ und mit Jonas den Herrn im Meer anbeten/ und mit Hiob ſagen: Der Na- me deß Herrn ſey gelobet. c. [FORMEL]. Kommts hoch mit der Noth/ ſo bringts mich zum Tode/ weiter kan das Unglück nicht kommen/ dagegen iſt mein GOtt/ der auß dem Tode erretten kan. Wolte iemand ſagen/ warum übergibt er uns dem Tode? warum verſencket er uns in der Tieffe deß Meers? Würde Er uns nicht ver- ſencken/ ſo dürffte Er uns nicht wieder herauß ziehen. Ach Menſchen-Kind/ du weiſt nicht/ was du denckeſt oder redeſt/ denn du verſteheſt ſein Regiment nicht/ denn Er beladet uns allezeit mit lauter Heyl. Wenn es ſcheinet/ daß Er uns demütiget/ ſo macht Er uns groß. Wenn es ſchei- net/ daß er uns verdammt/ ſo macht Er uns ſe- lig. Leget er uns eine Laſt auff/ ſo weiß er/ wozu es gut iſt/ und gibt Krafft/ daß wirs tragen kön- nen/ er tröſtet uns mit ſeiner Gegenwart/ und macht uns freudig wie Stephanum/ und endlich reiſſet er uns gar hinauß; Da erkennet man deñ/ was der Herr gethan hat. Gelobet ſey der Herr täglich/ denn er beladet uns mit lauter Heyl. 1. Ich A a ij

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/394>, abgerufen am 22.11.2024.