Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

Bild:
<< vorherige Seite

Die siebende Betrachtung.
und geboten/ daß deine Krafft soll eine Krafft
seyn. Deines himmlischen Vaters Will und Be-
fehl ist/ daß du sollest kräfftig seyn. Da haben
wir den Ursprung der durchdringenden Krafft
im Evangelio. GOtt hat ihm Befehl gegeben/
es soll durchdringen. Wenn Paulus in eine
Heydnische Stadt gekommen zu Leuten/ die
von Christo nichts gehöret und gesehen/ so hat er
ihnen was her geprediget von Christo/ der ge-
creutzigt ist/ den GOtt aufferweckt/ und zum
HErrn gemacht über alles/ Eph. 1, 20. 21. und
wie man diesen JEsum für den grossen ewigen
GOtt halten und ehren soll. Die Predigt ist
alsofort so kräfftig gewesen/ daß viele dieselbe an-
genommen/ auch Gut und Blut dabey zugeset-
zet. Wie denn außdrücklich von den Thessa-
lonicensern
Paulus bezeuget/ daß sie sein
Wort angenommen nicht als Menschen Wort/
sondern als Gottes Wort/ 1. Thess. 2, 13. und ob
schon viele sich darwider gesetzet/ hat dennoch
Christi Wort bleiben müssen. Woher kommt das?
Gottes Wille ists; Messias soll durch seine Apo-
stel mächtig seyn. Die Macht deß Wortes/ ist
keine Macht von Menschen/ sondern von Gott.
Christus selbst ist bey seinem Wort/ und gibt
demselben Nachdruck/ das hat der Vater also
verordnet/ und befohlen/ daß es so seyn soll.

Hie-
B b iij

Die ſiebende Betrachtung.
und geboten/ daß deine Krafft ſoll eine Krafft
ſeyn. Deines him̃liſchen Vaters Will und Be-
fehl iſt/ daß du ſolleſt kräfftig ſeyn. Da haben
wir den Urſprung der durchdringenden Krafft
im Evangelio. GOtt hat ihm Befehl gegeben/
es ſoll durchdringen. Wenn Paulus in eine
Heydniſche Stadt gekommen zu Leuten/ die
von Chriſto nichts gehöret und geſehen/ ſo hat er
ihnen was her geprediget von Chriſto/ der ge-
creutzigt iſt/ den GOtt aufferweckt/ und zum
HErrn gemacht über alles/ Eph. 1, 20. 21. und
wie man dieſen JEſum für den groſſen ewigen
GOtt halten und ehren ſoll. Die Predigt iſt
alſofort ſo kräfftig geweſen/ daß viele dieſelbe an-
genommen/ auch Gut und Blut dabey zugeſet-
zet. Wie denn außdrücklich von den Theſſa-
lonicenſern
Paulus bezeuget/ daß ſie ſein
Wort angenommen nicht als Menſchen Wort/
ſondern als Gottes Wort/ 1. Theſſ. 2, 13. und ob
ſchon viele ſich darwider geſetzet/ hat dennoch
Chriſti Wort bleiben müſſen. Woher kom̃t das?
Gottes Wille iſts; Meſſias ſoll durch ſeine Apo-
ſtel mächtig ſeyn. Die Macht deß Wortes/ iſt
keine Macht von Menſchen/ ſondern von Gott.
Chriſtus ſelbſt iſt bey ſeinem Wort/ und gibt
demſelben Nachdruck/ das hat der Vater alſo
verordnet/ und befohlen/ daß es ſo ſeyn ſoll.

Hie-
B b iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0412" n="389"/><fw place="top" type="header">Die &#x017F;iebende Betrachtung.</fw><lb/>
und geboten/ daß deine Krafft &#x017F;oll eine Krafft<lb/>
&#x017F;eyn. Deines him&#x0303;li&#x017F;chen Vaters Will und Be-<lb/>
fehl i&#x017F;t/ daß du &#x017F;olle&#x017F;t kräfftig &#x017F;eyn. Da haben<lb/>
wir den Ur&#x017F;prung der durchdringenden Krafft<lb/>
im Evangelio. GOtt hat ihm Befehl gegeben/<lb/>
es &#x017F;oll durchdringen. Wenn Paulus in eine<lb/>
Heydni&#x017F;che Stadt gekommen zu Leuten/ die<lb/>
von Chri&#x017F;to nichts gehöret und ge&#x017F;ehen/ &#x017F;o hat er<lb/>
ihnen was her geprediget von Chri&#x017F;to/ der ge-<lb/>
creutzigt i&#x017F;t/ den GOtt aufferweckt/ und zum<lb/>
HErrn gemacht über alles/ <hi rendition="#aq">Eph.</hi> 1, 20. 21. und<lb/>
wie man die&#x017F;en JE&#x017F;um für den gro&#x017F;&#x017F;en ewigen<lb/>
GOtt halten und ehren &#x017F;oll. Die Predigt i&#x017F;t<lb/>
al&#x017F;ofort &#x017F;o kräfftig gewe&#x017F;en/ daß viele die&#x017F;elbe an-<lb/>
genommen/ auch Gut und Blut dabey zuge&#x017F;et-<lb/>
zet. Wie denn außdrücklich von den <hi rendition="#aq">The&#x017F;&#x017F;a-<lb/>
lonicen&#x017F;ern</hi> Paulus bezeuget/ daß &#x017F;ie &#x017F;ein<lb/>
Wort angenommen nicht als Men&#x017F;chen Wort/<lb/>
&#x017F;ondern als Gottes Wort/ 1. <hi rendition="#aq">The&#x017F;&#x017F;.</hi> 2, 13. und ob<lb/>
&#x017F;chon viele &#x017F;ich darwider ge&#x017F;etzet/ hat dennoch<lb/>
Chri&#x017F;ti Wort bleiben mü&#x017F;&#x017F;en. Woher kom&#x0303;t das?<lb/>
Gottes Wille i&#x017F;ts; <hi rendition="#aq">Me&#x017F;&#x017F;ias</hi> &#x017F;oll durch &#x017F;eine Apo-<lb/>
&#x017F;tel mächtig &#x017F;eyn. Die Macht deß Wortes/ i&#x017F;t<lb/>
keine Macht von Men&#x017F;chen/ &#x017F;ondern von Gott.<lb/>
Chri&#x017F;tus &#x017F;elb&#x017F;t i&#x017F;t bey &#x017F;einem Wort/ und gibt<lb/>
dem&#x017F;elben Nachdruck/ das hat der Vater al&#x017F;o<lb/>
verordnet/ und befohlen/ daß es &#x017F;o &#x017F;eyn &#x017F;oll.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">B b iij</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Hie-</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[389/0412] Die ſiebende Betrachtung. und geboten/ daß deine Krafft ſoll eine Krafft ſeyn. Deines him̃liſchen Vaters Will und Be- fehl iſt/ daß du ſolleſt kräfftig ſeyn. Da haben wir den Urſprung der durchdringenden Krafft im Evangelio. GOtt hat ihm Befehl gegeben/ es ſoll durchdringen. Wenn Paulus in eine Heydniſche Stadt gekommen zu Leuten/ die von Chriſto nichts gehöret und geſehen/ ſo hat er ihnen was her geprediget von Chriſto/ der ge- creutzigt iſt/ den GOtt aufferweckt/ und zum HErrn gemacht über alles/ Eph. 1, 20. 21. und wie man dieſen JEſum für den groſſen ewigen GOtt halten und ehren ſoll. Die Predigt iſt alſofort ſo kräfftig geweſen/ daß viele dieſelbe an- genommen/ auch Gut und Blut dabey zugeſet- zet. Wie denn außdrücklich von den Theſſa- lonicenſern Paulus bezeuget/ daß ſie ſein Wort angenommen nicht als Menſchen Wort/ ſondern als Gottes Wort/ 1. Theſſ. 2, 13. und ob ſchon viele ſich darwider geſetzet/ hat dennoch Chriſti Wort bleiben müſſen. Woher kom̃t das? Gottes Wille iſts; Meſſias ſoll durch ſeine Apo- ſtel mächtig ſeyn. Die Macht deß Wortes/ iſt keine Macht von Menſchen/ ſondern von Gott. Chriſtus ſelbſt iſt bey ſeinem Wort/ und gibt demſelben Nachdruck/ das hat der Vater alſo verordnet/ und befohlen/ daß es ſo ſeyn ſoll. Hie- B b iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/412
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/412>, abgerufen am 22.11.2024.