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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die achte Betrachtung.
nicht überwältigen; Das muß die Kirch er-
halten. Es braucht Christus zwar Menschen/
die müssen predigen/ aber er selbst ist mitten un-
ter ihnen/ und gibt dem Worte Krafft und
Nachdruck. Menschen pflantzen und begiessen/
GOtt aber gibt das Gedeyen/ Marc. 16, 20.
Christus erweckt auch zuweilen Christliche Po-
tentaten/ die sich seines Wortes eyfrig anneh-
men/ aber wehe uns/ wenn Menschen solten
das Evangelium schützen/ sie würden dem Teuf-
fel viel zu schwach seyn. Gewiß ists/ wenn nicht
GOtt durch seine göttliche Krafft die Kirche un-
terstürtzete/ würde sie in einem Augenblick zu
Grund fallen. Deß Teuffels Grimm ist so groß/
so seynd auch die Hertzen der Menschen von
Natur dem Reich Christi nicht hold.

Das dienet uns zum Trost/ daß wir uns
durch das Schnauben der Feinde nicht schrec-
ken lassen. Sanherib und Goliath schnaubten
auch/ aber das währete nicht länger/ biß GOtt
darein sahe und sie schalt. Wir müssen uns aber
hüten/ daß wir unser Vertrauen nicht auff
Menschen/ sondern auff GOtt setzen. GOtt
allein kan seine Kirche schützen. Von GOTT
allein muß es erbeten werden: Das Thier im
Rohr und die Rotte der Ochsen unter den Käl-
bern läst sich mit keinem andern Waffen weh-

ren/

Die achte Betrachtung.
nicht überwältigen; Das muß die Kirch er-
halten. Es braucht Chriſtus zwar Menſchen/
die müſſen predigen/ aber er ſelbſt iſt mitten un-
ter ihnen/ und gibt dem Worte Krafft und
Nachdruck. Menſchen pflantzen und begieſſen/
GOtt aber gibt das Gedeyen/ Marc. 16, 20.
Chriſtus erweckt auch zuweilen Chriſtliche Po-
tentaten/ die ſich ſeines Wortes eyfrig anneh-
men/ aber wehe uns/ wenn Menſchen ſolten
das Evangelium ſchützen/ ſie würden dem Teuf-
fel viel zu ſchwach ſeyn. Gewiß iſts/ wenn nicht
GOtt durch ſeine göttliche Krafft die Kirche un-
terſtürtzete/ würde ſie in einem Augenblick zu
Grund fallen. Deß Teuffels Grimm iſt ſo groß/
ſo ſeynd auch die Hertzen der Menſchen von
Natur dem Reich Chriſti nicht hold.

Das dienet uns zum Troſt/ daß wir uns
durch das Schnauben der Feinde nicht ſchrec-
ken laſſen. Sanherib und Goliath ſchnaubten
auch/ aber das währete nicht länger/ biß GOtt
darein ſahe und ſie ſchalt. Wir müſſen uns aber
hüten/ daß wir unſer Vertrauen nicht auff
Menſchen/ ſondern auff GOtt ſetzen. GOtt
allein kan ſeine Kirche ſchützen. Von GOTT
allein muß es erbeten werden: Das Thier im
Rohr und die Rotte der Ochſen unter den Käl-
bern läſt ſich mit keinem andern Waffen weh-

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[413/0436] Die achte Betrachtung. nicht überwältigen; Das muß die Kirch er- halten. Es braucht Chriſtus zwar Menſchen/ die müſſen predigen/ aber er ſelbſt iſt mitten un- ter ihnen/ und gibt dem Worte Krafft und Nachdruck. Menſchen pflantzen und begieſſen/ GOtt aber gibt das Gedeyen/ Marc. 16, 20. Chriſtus erweckt auch zuweilen Chriſtliche Po- tentaten/ die ſich ſeines Wortes eyfrig anneh- men/ aber wehe uns/ wenn Menſchen ſolten das Evangelium ſchützen/ ſie würden dem Teuf- fel viel zu ſchwach ſeyn. Gewiß iſts/ wenn nicht GOtt durch ſeine göttliche Krafft die Kirche un- terſtürtzete/ würde ſie in einem Augenblick zu Grund fallen. Deß Teuffels Grimm iſt ſo groß/ ſo ſeynd auch die Hertzen der Menſchen von Natur dem Reich Chriſti nicht hold. Das dienet uns zum Troſt/ daß wir uns durch das Schnauben der Feinde nicht ſchrec- ken laſſen. Sanherib und Goliath ſchnaubten auch/ aber das währete nicht länger/ biß GOtt darein ſahe und ſie ſchalt. Wir müſſen uns aber hüten/ daß wir unſer Vertrauen nicht auff Menſchen/ ſondern auff GOtt ſetzen. GOtt allein kan ſeine Kirche ſchützen. Von GOTT allein muß es erbeten werden: Das Thier im Rohr und die Rotte der Ochſen unter den Käl- bern läſt ſich mit keinem andern Waffen weh- ren/

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/436>, abgerufen am 22.11.2024.