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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die neundte Beteachsung.

So lasst uns auffmercken/ was der Geist
GOttes von der Macht und Krafft unsers Kö-
niges uns fürhält. Zum ersten wird uns gezei-
get der Grund aller Macht/ weil er ist ein HErr
deß Himmels; Er fähret im Himmel allent-
halben von Anbegin
/ oder vielmehr/ Er
fähret in dem Himmel aller Himmel/ der
da war von Anbegin.
Auff den hohen Him-
mel hat sich unser König gesetzet/ als auff einen
Wagen/ von dannen regiret Er die gantze Welt.
Sein Reich ist nicht eingesperret/ und in einem
engen Winckel eingeschlossen/ wie das Reich ei-
nes irrdischen Königes. Es ist auch kein neues
und vergängliches Reich; Christus unser Kö-
nig ist gesetzet in das alte ewige Reich/ denn wie
sein königlicher Stuel ist der Stuel GOttes im
Himmel/ der von Anbegin gewesen ist: also ist auch
sein Reich ein unendliches ewiges Reich. Alle
Reiche der Welt haben ihren Anfang/ Wachs-
thum und Ende/ sie wachsen allgemählich/ und wenn
sie zum höchsten kommen/ fallen sie. Das Reich
unsers GOttes und unsers Königes gehet über
alle Himmel Himmel/ und bleibet ewig. Und
das ist der Grund aller Gewalt/ daß er so hoch
gesessen ist. Christus JEsus unser GOtt und
unser König ist eben der GOtt/ der von Anbe-
gin den Himmel regiret hat.

Zum
D d ij
Die neundte Beteachſung.

So laſſt uns auffmercken/ was der Geiſt
GOttes von der Macht und Krafft unſers Kö-
niges uns fürhält. Zum erſten wird uns gezei-
get der Grund aller Macht/ weil er iſt ein HErr
deß Himmels; Er fähret im Himmel allent-
halben von Anbegin
/ oder vielmehr/ Er
fähret in dem Himmel aller Himmel/ der
da war von Anbegin.
Auff den hohen Him-
mel hat ſich unſer König geſetzet/ als auff einen
Wagen/ von dannen regiret Er die gantze Welt.
Sein Reich iſt nicht eingeſperret/ und in einem
engen Winckel eingeſchloſſen/ wie das Reich ei-
nes irrdiſchen Königes. Es iſt auch kein neues
und vergängliches Reich; Chriſtus unſer Kö-
nig iſt geſetzet in das alte ewige Reich/ denn wie
ſein königlicher Stuel iſt der Stuel GOttes im
Him̃el/ der von Anbegin geweſen iſt: alſo iſt auch
ſein Reich ein unendliches ewiges Reich. Alle
Reiche der Welt haben ihren Anfang/ Wachs-
thum uñ Ende/ ſie wachſẽ allgemählich/ und weñ
ſie zum höchſten kommen/ fallen ſie. Das Reich
unſers GOttes und unſers Königes gehet über
alle Himmel Himmel/ und bleibet ewig. Und
das iſt der Grund aller Gewalt/ daß er ſo hoch
geſeſſen iſt. Chriſtus JEſus unſer GOtt und
unſer König iſt eben der GOtt/ der von Anbe-
gin den Himmel regiret hat.

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[419/0442] Die neundte Beteachſung. So laſſt uns auffmercken/ was der Geiſt GOttes von der Macht und Krafft unſers Kö- niges uns fürhält. Zum erſten wird uns gezei- get der Grund aller Macht/ weil er iſt ein HErr deß Himmels; Er fähret im Himmel allent- halben von Anbegin/ oder vielmehr/ Er fähret in dem Himmel aller Himmel/ der da war von Anbegin. Auff den hohen Him- mel hat ſich unſer König geſetzet/ als auff einen Wagen/ von dannen regiret Er die gantze Welt. Sein Reich iſt nicht eingeſperret/ und in einem engen Winckel eingeſchloſſen/ wie das Reich ei- nes irrdiſchen Königes. Es iſt auch kein neues und vergängliches Reich; Chriſtus unſer Kö- nig iſt geſetzet in das alte ewige Reich/ denn wie ſein königlicher Stuel iſt der Stuel GOttes im Him̃el/ der von Anbegin geweſen iſt: alſo iſt auch ſein Reich ein unendliches ewiges Reich. Alle Reiche der Welt haben ihren Anfang/ Wachs- thum uñ Ende/ ſie wachſẽ allgemählich/ und weñ ſie zum höchſten kommen/ fallen ſie. Das Reich unſers GOttes und unſers Königes gehet über alle Himmel Himmel/ und bleibet ewig. Und das iſt der Grund aller Gewalt/ daß er ſo hoch geſeſſen iſt. Chriſtus JEſus unſer GOtt und unſer König iſt eben der GOtt/ der von Anbe- gin den Himmel regiret hat. Zum D d ij

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/442>, abgerufen am 22.11.2024.