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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 92. Psalm
bereden/ daß eine unüberwindliche Krafft in
mir sey. Und warum soll ich das nicht gläuben?
Denn wer ist mein Horn? Ists nicht der/ von
welchem Zacharias singet: GOtt hat uns auff-
gerichtet ein Horn deß Heyls/ in dem Hause
seines Dieners Davids/ daß er uns errette
von unsern Feinden/ und von der Hand al-
ler/ die uns hassen
/ Luc. 1, 69. Ein Horn ent-
springet zwar auß dem Fleisch/ wächset aber her-
für übers Fleisch/ wir haben zwar die Krafft Got-
tes im Fleisch/ sie erhebt aber unsere Seele und
Gemüth hoch übers Fleisch. Seynd meine
Feinde mächtig/ was mehr? Der bey mir ist/ ist
stärcker als alle Stärcke. Ich bin/ Gott Lob/ in
Christo allen meinen Feinden gewachsen/ so
groß und starck sie auch immer seyn. Bin ich
schon schwach/ so ist die Krafft Christi in meiner
Schwachheit desto stärcker. Wer mich anta-
stet/ der tastet Gottes Augapffel an. Was soll
darauß werden? Sihe deine Feinde/ HErr/ sihe
deine Feinde werden umkommen/ und alle
Ubelthäter müssen zerstreuet werden. Aber
mein Horn wird erhöhet werden wie eines
Einhorns.

Zum andern können wir uns rühmen über
Freud und Wonne. Ich werde gesalbet mit fri-
schem Oele. Die in den Morgen-Ländern ha-

ben

über den 92. Pſalm
bereden/ daß eine unüberwindliche Krafft in
mir ſey. Und warum ſoll ich das nicht gläuben?
Denn wer iſt mein Horn? Iſts nicht der/ von
welchem Zacharias ſinget: GOtt hat uns auff-
gerichtet ein Horn deß Heyls/ in dem Hauſe
ſeines Dieners Davids/ daß er uns errette
von unſern Feinden/ und von der Hand al-
ler/ die uns haſſen
/ Luc. 1, 69. Ein Horn ent-
ſpringet zwar auß dem Fleiſch/ wächſet aber her-
für übers Fleiſch/ wir haben zwar die Krafft Got-
tes im Fleiſch/ ſie erhebt aber unſere Seele und
Gemüth hoch übers Fleiſch. Seynd meine
Feinde mächtig/ was mehr? Der bey mir iſt/ iſt
ſtärcker als alle Stärcke. Ich bin/ Gott Lob/ in
Chriſto allen meinen Feinden gewachſen/ ſo
groß und ſtarck ſie auch immer ſeyn. Bin ich
ſchon ſchwach/ ſo iſt die Krafft Chriſti in meiner
Schwachheit deſto ſtärcker. Wer mich anta-
ſtet/ der taſtet Gottes Augapffel an. Was ſoll
darauß werden? Sihe deine Feinde/ HErr/ ſihe
deine Feinde werden umkommen/ und alle
Ubelthäter müſſen zerſtreuet werden. Aber
mein Horn wird erhöhet werden wie eines
Einhorns.

Zum andern können wir uns rühmen über
Freud und Wonne. Ich werde geſalbet mit fri-
ſchem Oele. Die in den Morgen-Ländern ha-

ben
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[536/0559] über den 92. Pſalm bereden/ daß eine unüberwindliche Krafft in mir ſey. Und warum ſoll ich das nicht gläuben? Denn wer iſt mein Horn? Iſts nicht der/ von welchem Zacharias ſinget: GOtt hat uns auff- gerichtet ein Horn deß Heyls/ in dem Hauſe ſeines Dieners Davids/ daß er uns errette von unſern Feinden/ und von der Hand al- ler/ die uns haſſen/ Luc. 1, 69. Ein Horn ent- ſpringet zwar auß dem Fleiſch/ wächſet aber her- für übers Fleiſch/ wir haben zwar die Krafft Got- tes im Fleiſch/ ſie erhebt aber unſere Seele und Gemüth hoch übers Fleiſch. Seynd meine Feinde mächtig/ was mehr? Der bey mir iſt/ iſt ſtärcker als alle Stärcke. Ich bin/ Gott Lob/ in Chriſto allen meinen Feinden gewachſen/ ſo groß und ſtarck ſie auch immer ſeyn. Bin ich ſchon ſchwach/ ſo iſt die Krafft Chriſti in meiner Schwachheit deſto ſtärcker. Wer mich anta- ſtet/ der taſtet Gottes Augapffel an. Was ſoll darauß werden? Sihe deine Feinde/ HErr/ ſihe deine Feinde werden umkommen/ und alle Ubelthäter müſſen zerſtreuet werden. Aber mein Horn wird erhöhet werden wie eines Einhorns. Zum andern können wir uns rühmen über Freud und Wonne. Ich werde geſalbet mit fri- ſchem Oele. Die in den Morgen-Ländern ha- ben

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 536. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/559>, abgerufen am 22.11.2024.