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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die vierdte Betrachtung.
ser Zeit bereite/ auff daß du deß zu herrlicher
werdest in der Ewigkeit. GOtt belästiget die
Seinigen nicht ohn Ursach. GOtt nennet dich
seine Pflantze zum Preise/ daran Gott Ehre hat/
Es. 61. v. 3. Zu solchem Lobe können wir nicht an-
ders kommen/ als durch mancherley Gewitter.
Wie wolte ich können Gottes Ehre seyn/ wenn
mein Glaube keine Ubung hätte? Es ist mir
gnug/ daß meiner Glückseligkeit nichts schaden
kan. Ich bin und bleibe eine grünende Pflantze
meines Gottes. Ich warte und hoffe/ mit dem
heiligen Apostel/ daß ich in keinerley Stück zu
schanden werde/ sondern daß mi taller Freudig-
keit Christus allezeit hoch gepreiset werde an
meinem Leibe/ es sey durch Leben oder durch
Tod/ Phil. 1, 20. Lasset uns nur wachen/ daß wir
von dem Grunde unser Seligkeit nicht verstos-
sen werden. Der Grund ist Christus Jesus:
Ein ieglicher Baum/ der nicht gute Frucht
bringt/ wird abgehauen/ und ins Feuer ge-
worffen
/ Matth. 7, 19. Aber wohl denen/ die im
Hause deß HErrn gepflantzet seyn/ die loben
Gott immerdar. Sie finden so viel Gutes an
GOtt/ daß sie allewege sagen: Hochgelobet sey
unser GOtt/ Amen!

1.
SHer rühmlich ist auch diß/ wann nemlich die
Gerechten
In
N n

Die vierdte Betrachtung.
ſer Zeit bereite/ auff daß du deß zu herrlicher
werdeſt in der Ewigkeit. GOtt beläſtiget die
Seinigen nicht ohn Urſach. GOtt nennet dich
ſeine Pflantze zum Preiſe/ daran Gott Ehre hat/
Eſ. 61. v. 3. Zu ſolchem Lobe können wir nicht an-
ders kommen/ als durch mancherley Gewitter.
Wie wolte ich können Gottes Ehre ſeyn/ wenn
mein Glaube keine Ubung hätte? Es iſt mir
gnug/ daß meiner Glückſeligkeit nichts ſchaden
kan. Ich bin und bleibe eine grünende Pflantze
meines Gottes. Ich warte und hoffe/ mit dem
heiligen Apoſtel/ daß ich in keinerley Stück zu
ſchanden werde/ ſondern daß mi taller Freudig-
keit Chriſtus allezeit hoch gepreiſet werde an
meinem Leibe/ es ſey durch Leben oder durch
Tod/ Phil. 1, 20. Laſſet uns nur wachen/ daß wir
von dem Grunde unſer Seligkeit nicht verſtoſ-
ſen werden. Der Grund iſt Chriſtus Jeſus:
Ein ieglicher Baum/ der nicht gute Frucht
bringt/ wird abgehauen/ und ins Feuer ge-
worffen
/ Matth. 7, 19. Aber wohl denen/ die im
Hauſe deß HErrn gepflantzet ſeyn/ die loben
Gott immerdar. Sie finden ſo viel Gutes an
GOtt/ daß ſie allewege ſagen: Hochgelobet ſey
unſer GOtt/ Amen!

1.
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[561/0584] Die vierdte Betrachtung. ſer Zeit bereite/ auff daß du deß zu herrlicher werdeſt in der Ewigkeit. GOtt beläſtiget die Seinigen nicht ohn Urſach. GOtt nennet dich ſeine Pflantze zum Preiſe/ daran Gott Ehre hat/ Eſ. 61. v. 3. Zu ſolchem Lobe können wir nicht an- ders kommen/ als durch mancherley Gewitter. Wie wolte ich können Gottes Ehre ſeyn/ wenn mein Glaube keine Ubung hätte? Es iſt mir gnug/ daß meiner Glückſeligkeit nichts ſchaden kan. Ich bin und bleibe eine grünende Pflantze meines Gottes. Ich warte und hoffe/ mit dem heiligen Apoſtel/ daß ich in keinerley Stück zu ſchanden werde/ ſondern daß mi taller Freudig- keit Chriſtus allezeit hoch gepreiſet werde an meinem Leibe/ es ſey durch Leben oder durch Tod/ Phil. 1, 20. Laſſet uns nur wachen/ daß wir von dem Grunde unſer Seligkeit nicht verſtoſ- ſen werden. Der Grund iſt Chriſtus Jeſus: Ein ieglicher Baum/ der nicht gute Frucht bringt/ wird abgehauen/ und ins Feuer ge- worffen/ Matth. 7, 19. Aber wohl denen/ die im Hauſe deß HErrn gepflantzet ſeyn/ die loben Gott immerdar. Sie finden ſo viel Gutes an GOtt/ daß ſie allewege ſagen: Hochgelobet ſey unſer GOtt/ Amen! 1. SHer rühmlich iſt auch diß/ wann nemlich die Gerechten In N n

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 561. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/584>, abgerufen am 22.11.2024.