Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.Die vierdte Betrachtung. deß Danckens/ und da man prediget alle dei-ne Wunder. HErr/ ich habe lieb die Stätte deines Hauses/ und den Ort/ da deine Ehre wohnet. Wer also mit David auß dem 26. Psalm v. 6. sagen kan/ den halte ich für einen recht guten Christen. Der Ruhm begreifft zweyerley: 1. Eine Unschuld; Ich wasche meine Hände mit Unschuld/ die Unreinigkeit deß Fleisches wäschet man mit Wasser ab. Die Unreinigkeit der Seelen wäschet man nicht an- ders/ als mit Christi Geist und Blut. Der Geist Christi wehret allem bösen/ und treibet zum guten. Die übrige Schwachheit/ die bey dem täglichen Kampff eines Christen sich noch häuffig findet/ wird durch Christi Blut gereini- get und vergeben/ so hat man die Hände mit Un- schuld gewaschen/ wenn dazu kommt eine hertz- liche Begierde/ zum Gebet/ zur Dancksagung/ und zu geistlichen Betrachtungen. Das ist das ander Stück/ dessen sich David rühmet. Ich hal- te aber dafür/ wenn iemand mit stetigem Gebet und Dancksagung sich hält zum Altar GOttes/ der werde für GOtt stehen/ in äusserster Ge- lassen heit/ bereit anzunehmen von der Hand deß HErrn/ was dem HErrn wohlgefält. Ein sol- cher Mensch hat sich selbst gemacht zum Danck- Opffer auff dem Altar GOttes. Wenn Q q
Die vierdte Betrachtung. deß Danckens/ und da man prediget alle dei-ne Wunder. HErr/ ich habe lieb die Stätte deines Hauſes/ und den Ort/ da deine Ehre wohnet. Wer alſo mit David auß dem 26. Pſalm v. 6. ſagen kan/ den halte ich für einen recht guten Chriſten. Der Ruhm begreifft zweyerley: 1. Eine Unſchuld; Ich waſche meine Hände mit Unſchuld/ die Unreinigkeit deß Fleiſches wäſchet man mit Waſſer ab. Die Unreinigkeit der Seelen wäſchet man nicht an- ders/ als mit Chriſti Geiſt und Blut. Der Geiſt Chriſti wehret allem böſen/ und treibet zum guten. Die übrige Schwachheit/ die bey dem täglichen Kampff eines Chriſten ſich noch häuffig findet/ wird durch Chriſti Blut gereini- get und vergeben/ ſo hat man die Hände mit Un- ſchuld gewaſchen/ wenn dazu kommt eine hertz- liche Begierde/ zum Gebet/ zur Danckſagung/ und zu geiſtlichen Betrachtungen. Das iſt das ander Stück/ deſſen ſich David rühmet. Ich hal- te aber dafür/ wenn iemand mit ſtetigem Gebet und Danckſagung ſich hält zum Altar GOttes/ der werde für GOtt ſtehen/ in äuſſerſter Ge- laſſen heit/ bereit anzunehmen von der Hand deß HErrn/ was dem HErrn wohlgefält. Ein ſol- cher Menſch hat ſich ſelbſt gemacht zum Danck- Opffer auff dem Altar GOttes. Wenn Q q
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Die vierdte Betrachtung.
deß Danckens/ und da man prediget alle dei-
ne Wunder. HErr/ ich habe lieb die Stätte
deines Hauſes/ und den Ort/ da deine Ehre
wohnet. Wer alſo mit David auß dem 26.
Pſalm v. 6. ſagen kan/ den halte ich für einen
recht guten Chriſten. Der Ruhm begreifft
zweyerley: 1. Eine Unſchuld; Ich waſche
meine Hände mit Unſchuld/ die Unreinigkeit
deß Fleiſches wäſchet man mit Waſſer ab. Die
Unreinigkeit der Seelen wäſchet man nicht an-
ders/ als mit Chriſti Geiſt und Blut. Der
Geiſt Chriſti wehret allem böſen/ und treibet
zum guten. Die übrige Schwachheit/ die bey
dem täglichen Kampff eines Chriſten ſich noch
häuffig findet/ wird durch Chriſti Blut gereini-
get und vergeben/ ſo hat man die Hände mit Un-
ſchuld gewaſchen/ wenn dazu kommt eine hertz-
liche Begierde/ zum Gebet/ zur Danckſagung/
und zu geiſtlichen Betrachtungen. Das iſt das
ander Stück/ deſſen ſich David rühmet. Ich hal-
te aber dafür/ wenn iemand mit ſtetigem Gebet
und Danckſagung ſich hält zum Altar GOttes/
der werde für GOtt ſtehen/ in äuſſerſter Ge-
laſſen heit/ bereit anzunehmen von der Hand deß
HErrn/ was dem HErrn wohlgefält. Ein ſol-
cher Menſch hat ſich ſelbſt gemacht zum Danck-
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