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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die vierdte Betrachtung.

Bestehet also die heilsame Wiedervergel-
tung in einer gäntzlichen Gelassenheit/ daß ich
mich dem HErrn ergebe in Liebe und Leid/ und
allenthalben mit meinem GOtt zu frieden
bin/ und seinen Namen preise und predige. Kei-
ne bessere Vergeltung weiß ich dem HERRN
zu geben/ für alle seine Wohlthat/ die Er mir
thut/ als den Gehorsam/ der GOTT besser
gefällt als Opffer. Wer nun erkennet/ daß er
Wohlthaten von GOtt empfangen hat/ der ge-
dencke an diese Wiedervergeltung/ und spreche
zu GOtt: Ich wil den heilsamen Kelch deß
HErrn nehmen/ und seinen Namen predi-
gen. Ich wil meine Gelübde dem Herrn
bezahlen für alle seinem Volck.
Du wilst
oder wilst nicht/ so must du leiden/ was dir
GOTT zuschicket/ und kanst es mit deiner
Widerspenstigkeit nicht ändern. Du kanst a-
ber wohl machen/ daß dein Leiden für Gott ein
Danck-Opffer werde/ welches geschicht/ wann
du den heilsamen Kelch deß HErrn willig
und gedultig im Glauben und guten Ver-
trauen mit Dancksagung annimmst. Kommts dir
schwer und gar zu bitter für/ so magstu mit Chri-
sto und Paulo für dem HERRN flehen/ daß
solcher Kelch von dir genommen werde. Mags
aber nicht anders seyn/ so laß dich an der Gnade

Got-
Die vierdte Betrachtung.

Beſtehet alſo die heilſame Wiedervergel-
tung in einer gäntzlichen Gelaſſenheit/ daß ich
mich dem HErrn ergebe in Liebe und Leid/ und
allenthalben mit meinem GOtt zu frieden
bin/ und ſeinen Namen preiſe und predige. Kei-
ne beſſere Vergeltung weiß ich dem HERRN
zu geben/ für alle ſeine Wohlthat/ die Er mir
thut/ als den Gehorſam/ der GOTT beſſer
gefällt als Opffer. Wer nun erkennet/ daß er
Wohlthaten von GOtt empfangen hat/ der ge-
dencke an dieſe Wiedervergeltung/ und ſpreche
zu GOtt: Ich wil den heilſamen Kelch deß
HErrn nehmen/ und ſeinen Namen predi-
gen. Ich wil meine Gelübde dem Herrn
bezahlen für alle ſeinem Volck.
Du wilſt
oder wilſt nicht/ ſo muſt du leiden/ was dir
GOTT zuſchicket/ und kanſt es mit deiner
Widerſpenſtigkeit nicht ändern. Du kanſt a-
ber wohl machen/ daß dein Leiden für Gott ein
Danck-Opffer werde/ welches geſchicht/ wann
du den heilſamen Kelch deß HErrn willig
und gedultig im Glauben und guten Ver-
trauen mit Danckſagung annimmſt. Kom̃ts dir
ſchwer und gar zu bitter für/ ſo magſtu mit Chri-
ſto und Paulo für dem HERRN flehen/ daß
ſolcher Kelch von dir genommen werde. Mags
aber nicht anders ſeyn/ ſo laß dich an der Gnade

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[623/0646] Die vierdte Betrachtung. Beſtehet alſo die heilſame Wiedervergel- tung in einer gäntzlichen Gelaſſenheit/ daß ich mich dem HErrn ergebe in Liebe und Leid/ und allenthalben mit meinem GOtt zu frieden bin/ und ſeinen Namen preiſe und predige. Kei- ne beſſere Vergeltung weiß ich dem HERRN zu geben/ für alle ſeine Wohlthat/ die Er mir thut/ als den Gehorſam/ der GOTT beſſer gefällt als Opffer. Wer nun erkennet/ daß er Wohlthaten von GOtt empfangen hat/ der ge- dencke an dieſe Wiedervergeltung/ und ſpreche zu GOtt: Ich wil den heilſamen Kelch deß HErrn nehmen/ und ſeinen Namen predi- gen. Ich wil meine Gelübde dem Herrn bezahlen für alle ſeinem Volck. Du wilſt oder wilſt nicht/ ſo muſt du leiden/ was dir GOTT zuſchicket/ und kanſt es mit deiner Widerſpenſtigkeit nicht ändern. Du kanſt a- ber wohl machen/ daß dein Leiden für Gott ein Danck-Opffer werde/ welches geſchicht/ wann du den heilſamen Kelch deß HErrn willig und gedultig im Glauben und guten Ver- trauen mit Danckſagung annimmſt. Kom̃ts dir ſchwer und gar zu bitter für/ ſo magſtu mit Chri- ſto und Paulo für dem HERRN flehen/ daß ſolcher Kelch von dir genommen werde. Mags aber nicht anders ſeyn/ ſo laß dich an der Gnade Got-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 623. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/646>, abgerufen am 22.11.2024.