Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.Die fünffte Betrachtung. Bist du willig und bereit/ so betrübe dich ein- S s jv
Die fünffte Betrachtung. Biſt du willig und bereit/ ſo betrübe dich ein- S ſ jv
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Die fünffte Betrachtung.
Biſt du willig und bereit/ ſo betrübe dich
nicht/ ob du nicht ſo viel kanſt leiden als ein an-
der. Gedencke nicht/ daß du darum geringer
giltſt. GOtt ſiehet das Hertz an und richtet al-
les nach dem Hertzen. Durch das äuſſerliche Lei-
den gibt uns Gott äuſſerliche Zeugniß/ daß wir
ſein werth ſeyn/ wenn aber kein äuſſerlich Zeug-
niß da wäre/ ſo iſt GOtt ſelbſt Zeuge genug/ der
kennet dein Hertz/ wie es ſich ihme ergeben
hat. Daß du dermahleins gekrönet werdeſt/
bedarffſt du keines fremden Zeugniſſes/ kanſt du
nicht gekrönet werden als ein groſſer Marty-
rer/ ſo haſt du doch zu erwarten die Krone der
Kindlichen Unſchuld. Johannes ſiehet in der
himmliſchen Herrligkeit/ Apoc. 20. v. 4. die
Seelen der Enthäupten um deß Zeugniß Jeſu/
und um deß Wortes Gottes willen/ und die
nicht angebetet hatten das Thier/ noch ſein
Bild/ und nicht genommen hatten ſein Mahl-
zeichen an ihrer Stirn/ und auff ihre Hand.
Sie ſitzen alle in einer Ehre ſo wohl dieſelbigen/
die in ihrer Unſchuld GOtt gedienet/ als die-
ſelben/ die mit ihrem Blut würcklich Chriſtum
geehret haben. Beyden Hauffen gibt der
Geiſt diß Zeugniß; Dieſe leben und regie-
ren mit Chriſto. In dem Hofe Gottes wach-
ſen mancherley Blumen/ weiß und roth durch
ein-
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