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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die sechste Betrachtung.
das Blut deß geschlachteten Danck-Opffers
auff dem Altar herum sprengen/ dadurch wurden
die Heiligen erinnert/ das kein Danck-Opffer
für Gott etwas gelte/ ohn die Versöhnung/ die
durch Jesum Christum geschehen ist. Dann
wann die Sünde nicht auffgehoben und außge-
söhnet ist/ kan Gott nichts gefallen. Wenn wir
unsere Sünde auff Christum geworffen/ und
unser Gewissen mit Christi Blut gereiniget ha-
ben/ als denn gefällt Gott wohl/ was wir ihm zu
Liebe thun/ nicht wegen der Würdigkeit unsers
Werckes/ sondern Krafft deß Blutes JEsu
Christi. Zun Hebr. am 9. v. 14. Das Blut
Christi/ der sich selbst ohn allem Wandel
durch den heiligen Geist GOtt geopffert
hat/ reiniget unser Gewissen von den todten
Wercken/ zu dienen dem lebendigen GOtt.

Darauß machen wir diese Regel: Wer sein
Gewissen nicht gereiniget hat/ der ist untüchtig
dem lebendigen Gott einen Dienst zu thun.
Darum/ wenn du dem HErrn deinem GOtt
mit einem Danck-Opffer dienen wilst/ so must
du an deine Unwürdigkeit gedencken/ was du von
dir selbst seyst/ und wie du der geringsten Wohl-
thaten nicht würdig seyst/ und daß du auch mit
deinem Danck-Opffer Gott nicht anders als in
Christo JEsu gefallen könnest.

2. Ward

Die ſechſte Betrachtung.
das Blut deß geſchlachteten Danck-Opffers
auff dem Altar herum ſprengen/ dadurch wurden
die Heiligen erinnert/ das kein Danck-Opffer
für Gott etwas gelte/ ohn die Verſöhnung/ die
durch Jeſum Chriſtum geſchehen iſt. Dann
wann die Sünde nicht auffgehoben und außge-
ſöhnet iſt/ kan Gott nichts gefallen. Wenn wir
unſere Sünde auff Chriſtum geworffen/ und
unſer Gewiſſen mit Chriſti Blut gereiniget ha-
ben/ als denn gefällt Gott wohl/ was wir ihm zu
Liebe thun/ nicht wegen der Würdigkeit unſers
Werckes/ ſondern Krafft deß Blutes JEſu
Chriſti. Zun Hebr. am 9. v. 14. Das Blut
Chriſti/ der ſich ſelbſt ohn allem Wandel
durch den heiligen Geiſt GOtt geopffert
hat/ reiniget unſer Gewiſſen von den todten
Wercken/ zu dienen dem lebendigen GOtt.

Darauß machen wir dieſe Regel: Wer ſein
Gewiſſen nicht gereiniget hat/ der iſt untüchtig
dem lebendigen Gott einen Dienſt zu thun.
Darum/ wenn du dem HErrn deinem GOtt
mit einem Danck-Opffer dienen wilſt/ ſo muſt
du an deine Unwürdigkeit gedencken/ was du von
dir ſelbſt ſeyſt/ und wie du der geringſten Wohl-
thaten nicht würdig ſeyſt/ und daß du auch mit
deinem Danck-Opffer Gott nicht anders als in
Chriſto JEſu gefallen könneſt.

2. Ward
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[655/0678] Die ſechſte Betrachtung. das Blut deß geſchlachteten Danck-Opffers auff dem Altar herum ſprengen/ dadurch wurden die Heiligen erinnert/ das kein Danck-Opffer für Gott etwas gelte/ ohn die Verſöhnung/ die durch Jeſum Chriſtum geſchehen iſt. Dann wann die Sünde nicht auffgehoben und außge- ſöhnet iſt/ kan Gott nichts gefallen. Wenn wir unſere Sünde auff Chriſtum geworffen/ und unſer Gewiſſen mit Chriſti Blut gereiniget ha- ben/ als denn gefällt Gott wohl/ was wir ihm zu Liebe thun/ nicht wegen der Würdigkeit unſers Werckes/ ſondern Krafft deß Blutes JEſu Chriſti. Zun Hebr. am 9. v. 14. Das Blut Chriſti/ der ſich ſelbſt ohn allem Wandel durch den heiligen Geiſt GOtt geopffert hat/ reiniget unſer Gewiſſen von den todten Wercken/ zu dienen dem lebendigen GOtt. Darauß machen wir dieſe Regel: Wer ſein Gewiſſen nicht gereiniget hat/ der iſt untüchtig dem lebendigen Gott einen Dienſt zu thun. Darum/ wenn du dem HErrn deinem GOtt mit einem Danck-Opffer dienen wilſt/ ſo muſt du an deine Unwürdigkeit gedencken/ was du von dir ſelbſt ſeyſt/ und wie du der geringſten Wohl- thaten nicht würdig ſeyſt/ und daß du auch mit deinem Danck-Opffer Gott nicht anders als in Chriſto JEſu gefallen könneſt. 2. Ward

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 655. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/678>, abgerufen am 22.11.2024.