Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 116. Psalm denselbigen in die Höhe hebte/ für dem Altar deßHErrn. Damit ward 1. angedeutet/ daß unse- re Seele muß ein reiner Kuche seyn bestrichen und vermenget mit dem Oel deß heil. Geistes. Je mehr Geistes/ je süsser das Opffer. 2. Daß die Gläubigen alles Gutes von oben herab em- pfangen/ deßhalben sie auch sich für schuldig er- kennen/ sich und alle das Ihrige in die Höhe ge- gen GOtt zu erheben und GOtt zu Danck auff- opffern. 3. Daß sie ihre Gaben in gebrechlichen und unreinen Gefässern tragen/ auch das Danck-Opffer selbst/ das wir für dem HErrn bringen/ bringen wir in einem unreinen Gefäß/ denn die Unreinigkeit deß Fleisches klebet uns noch immer an; Doch lästs ihm GOtt ange- nehm seyn um Christi Willen. Nun ist noch das vierdte übrig/ nemlich er
über den 116. Pſalm denſelbigen in die Höhe hebte/ für dem Altar deßHErrn. Damit ward 1. angedeutet/ daß unſe- re Seele muß ein reiner Kuche ſeyn beſtrichen und vermenget mit dem Oel deß heil. Geiſtes. Je mehr Geiſtes/ je ſüſſer das Opffer. 2. Daß die Gläubigen alles Gutes von oben herab em- pfangen/ deßhalben ſie auch ſich für ſchuldig er- kennen/ ſich und alle das Ihrige in die Höhe ge- gen GOtt zu erheben und GOtt zu Danck auff- opffern. 3. Daß ſie ihre Gaben in gebrechlichen und unreinen Gefäſſern tragen/ auch das Danck-Opffer ſelbſt/ das wir für dem HErrn bringen/ bringen wir in einem unreinen Gefäß/ denn die Unreinigkeit deß Fleiſches klebet uns noch immer an; Doch läſts ihm GOtt ange- nehm ſeyn um Chriſti Willen. Nun iſt noch das vierdte übrig/ nemlich er
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über den 116. Pſalm
denſelbigen in die Höhe hebte/ für dem Altar deß
HErrn. Damit ward 1. angedeutet/ daß unſe-
re Seele muß ein reiner Kuche ſeyn beſtrichen
und vermenget mit dem Oel deß heil. Geiſtes.
Je mehr Geiſtes/ je ſüſſer das Opffer. 2. Daß
die Gläubigen alles Gutes von oben herab em-
pfangen/ deßhalben ſie auch ſich für ſchuldig er-
kennen/ ſich und alle das Ihrige in die Höhe ge-
gen GOtt zu erheben und GOtt zu Danck auff-
opffern. 3. Daß ſie ihre Gaben in gebrechlichen
und unreinen Gefäſſern tragen/ auch das
Danck-Opffer ſelbſt/ das wir für dem HErrn
bringen/ bringen wir in einem unreinen Gefäß/
denn die Unreinigkeit deß Fleiſches klebet uns
noch immer an; Doch läſts ihm GOtt ange-
nehm ſeyn um Chriſti Willen.
Nun iſt noch das vierdte übrig/ nemlich
der Ort/ dahin das Danck-Opffer zu brin-
gen/ nemlich es muſte das Danck-Opffer ge-
ſchlachtet werden für der Thür der Stiffts-
Hütten. Alſo erbeut ſich auch David hie/ ſein
Danck-Opffer zu bringen und ſein Gelübde
dem Herrn zu bezahlen in Jeruſalem in den
Vorhöfen im Hauſe deß Herrn für alle ſeinem
Volck. Auff dem Berge Zion zu Jeruſalem
hatte David der Lade deß Bundes eine Hütte
auffgeſchlagen/ daſelbſt in den Vorhöfen wil
er
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