Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 116. Psalm GOttes wenig zu erfreuen. Wer GOTTdanckbar ist/ der ladet GOTT ein mit seiner Danckbarkeit zur neuen Wohlthat. Durch die Undanckbarkeit aber verstopffet man die Brunnqvelle der Güte. Im 50. Psalm v. 14. stehet geschrieben: Opffere GOtt Danck/ und bezahle dem Höchsten deine Gelübde: Und ruffe mich an in der Noth/ so wil Ich dich erretten/ und du solst mich preisen. Da- mit ist so viel gesagt; Wenn du von GOtt er- höret bist und opfferst Ihm Danck/ so darffst du hernacher wiederkommen und deinen Gott an- ruffen. Hast du aber deß Danckopffers verges- sen/ must du dich schämen/ daß du Ihn vom neu- en sollest anruffen/ da du Ihm für die vorige Wohlthat noch nicht einmahl gedancket hast. Ein Christliches Hertz ist so begierig GOtt zu dancken/ daß es wünschet/ daß alle Menschen mit Ihm in ein Danck-opffer möchten verwandelt werden. Daher werden die Danck-Psalmen/ wie auch hie/ mit dem Worte Halleluja beschlos- sen. Ist so viel gesagt; Lobe den HErrn meine Seele/ und was in mir ist/ seinen heiligen Na- men/ und vergiß nicht/ was Er dir guts gethan hat. O daß alle Menschen möchten herzu tre- ten/ und mit mir den Namen deß HErrn prei- sen. Lobet den HErrn ihr seine Heiligen/ alles was
über den 116. Pſalm GOttes wenig zu erfreuen. Wer GOTTdanckbar iſt/ der ladet GOTT ein mit ſeiner Danckbarkeit zur neuen Wohlthat. Durch die Undanckbarkeit aber verſtopffet man die Brunnqvelle der Güte. Im 50. Pſalm v. 14. ſtehet geſchrieben: Opffere GOtt Danck/ und bezahle dem Höchſten deine Gelübde: Und ruffe mich an in der Noth/ ſo wil Ich dich erretten/ und du ſolſt mich preiſen. Da- mit iſt ſo viel geſagt; Wenn du von GOtt er- höret biſt und opfferſt Ihm Danck/ ſo darffſt du hernacher wiederkommen und deinen Gott an- ruffen. Haſt du aber deß Danckopffers vergeſ- ſen/ muſt du dich ſchämen/ daß du Ihn vom neu- en ſolleſt anruffen/ da du Ihm für die vorige Wohlthat noch nicht einmahl gedancket haſt. Ein Chriſtliches Hertz iſt ſo begierig GOtt zu dancken/ daß es wünſchet/ daß alle Menſchen mit Ihm in ein Danck-opffer möchten verwandelt werden. Daher werden die Danck-Pſalmen/ wie auch hie/ mit dem Worte Halleluja beſchloſ- ſen. Iſt ſo viel geſagt; Lobe den HErrn meine Seele/ und was in mir iſt/ ſeinen heiligen Na- men/ und vergiß nicht/ was Er dir guts gethan hat. O daß alle Menſchen möchten herzu tre- ten/ und mit mir den Namen deß HErrn prei- ſen. Lobet den HErrn ihr ſeine Heiligen/ alles was
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über den 116. Pſalm
GOttes wenig zu erfreuen. Wer GOTT
danckbar iſt/ der ladet GOTT ein mit ſeiner
Danckbarkeit zur neuen Wohlthat. Durch
die Undanckbarkeit aber verſtopffet man die
Brunnqvelle der Güte. Im 50. Pſalm v. 14.
ſtehet geſchrieben: Opffere GOtt Danck/
und bezahle dem Höchſten deine Gelübde:
Und ruffe mich an in der Noth/ ſo wil Ich
dich erretten/ und du ſolſt mich preiſen. Da-
mit iſt ſo viel geſagt; Wenn du von GOtt er-
höret biſt und opfferſt Ihm Danck/ ſo darffſt du
hernacher wiederkommen und deinen Gott an-
ruffen. Haſt du aber deß Danckopffers vergeſ-
ſen/ muſt du dich ſchämen/ daß du Ihn vom neu-
en ſolleſt anruffen/ da du Ihm für die vorige
Wohlthat noch nicht einmahl gedancket haſt.
Ein Chriſtliches Hertz iſt ſo begierig GOtt zu
dancken/ daß es wünſchet/ daß alle Menſchen mit
Ihm in ein Danck-opffer möchten verwandelt
werden. Daher werden die Danck-Pſalmen/
wie auch hie/ mit dem Worte Halleluja beſchloſ-
ſen. Iſt ſo viel geſagt; Lobe den HErrn meine
Seele/ und was in mir iſt/ ſeinen heiligen Na-
men/ und vergiß nicht/ was Er dir guts gethan
hat. O daß alle Menſchen möchten herzu tre-
ten/ und mit mir den Namen deß HErrn prei-
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