Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 118. Psalm Namen deß HErrn wil ich sie zerhauen. Sieümgeben mich allenthalben/ aber im Na- men deß HErrn wil ich sie zerhauen. Sie ümgeben mich wie Bienen/ sie dämpffen wie ein Feuer in Dornen/ aber im Namen deß HErrn wil ich sie zerhauen. v. 10. 11. 12. Hie stellet sich ein Christliches Hertz zu erst vor die grosse Gefahr/ die ihm begegnen kan. Alle Hei- den ümgeben mich allenthalben. Sie ümge- ben mich wie Bienen; Da findet das Christli- che Hertz eine Menge der Feinde; Denn es ist kein geringer Hauff/ der sich wider CHristum setzet. Das Christliche Häufflein ist allemahl das Christliche Gewehr. Der grösseste Hauf- fe sind Feinde Christi/ und der wahren Gott- seligkeit. Götzen kan man leiden bey hundert und bey tausenden/ aber den einigen Christum wil man in der Welt nicht dulden. Daher kans leicht geschehen/ daß wider eine einige Seele sich eine grosse Menge aufflehne. Das Christ- liche Hertz findet hie auch grossen Zorn und Un- gestümigkeit der Feinde. Sie umgeben mich allenthalben/ daß ich nicht entgehen kan. Sie umgeben mich wie Bienen. Was die Bien- lein für zornige Thierlein/ ist bekant/ ihren Feind fallen sie mit Ungestümigkeit an/ und ste- chen ihren Stachel in ihnen und lassen ihn ste- cken/
über den 118. Pſalm Namen deß HErrn wil ich ſie zerhauen. Sieümgeben mich allenthalben/ aber im Na- men deß HErrn wil ich ſie zerhauen. Sie ümgeben mich wie Bienen/ ſie dämpffen wie ein Feuer in Dornen/ aber im Namen deß HErrn wil ich ſie zerhauen. v. 10. 11. 12. Hie ſtellet ſich ein Chriſtliches Hertz zu erſt vor die groſſe Gefahr/ die ihm begegnen kan. Alle Hei- den ümgeben mich allenthalben. Sie ümge- ben mich wie Bienen; Da findet das Chriſtli- che Hertz eine Menge der Feinde; Denn es iſt kein geringer Hauff/ der ſich wider CHriſtum ſetzet. Das Chriſtliche Häufflein iſt allemahl das Chriſtliche Gewehr. Der gröſſeſte Hauf- fe ſind Feinde Chriſti/ und der wahren Gott- ſeligkeit. Götzen kan man leiden bey hundert und bey tauſenden/ aber den einigen Chriſtum wil man in der Welt nicht dulden. Daher kans leicht geſchehen/ daß wider eine einige Seele ſich eine groſſe Menge aufflehne. Das Chriſt- liche Hertz findet hie auch groſſen Zorn und Un- geſtümigkeit der Feinde. Sie umgeben mich allenthalben/ daß ich nicht entgehen kan. Sie umgeben mich wie Bienen. Was die Bien- lein für zornige Thierlein/ iſt bekant/ ihren Feind fallen ſie mit Ungeſtümigkeit an/ und ſte- chen ihren Stachel in ihnen und laſſen ihn ſte- cken/
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über den 118. Pſalm
Namen deß HErrn wil ich ſie zerhauen. Sie
ümgeben mich allenthalben/ aber im Na-
men deß HErrn wil ich ſie zerhauen. Sie
ümgeben mich wie Bienen/ ſie dämpffen wie
ein Feuer in Dornen/ aber im Namen deß
HErrn wil ich ſie zerhauen. v. 10. 11. 12. Hie
ſtellet ſich ein Chriſtliches Hertz zu erſt vor die
groſſe Gefahr/ die ihm begegnen kan. Alle Hei-
den ümgeben mich allenthalben. Sie ümge-
ben mich wie Bienen; Da findet das Chriſtli-
che Hertz eine Menge der Feinde; Denn es iſt
kein geringer Hauff/ der ſich wider CHriſtum
ſetzet. Das Chriſtliche Häufflein iſt allemahl
das Chriſtliche Gewehr. Der gröſſeſte Hauf-
fe ſind Feinde Chriſti/ und der wahren Gott-
ſeligkeit. Götzen kan man leiden bey hundert
und bey tauſenden/ aber den einigen Chriſtum
wil man in der Welt nicht dulden. Daher kans
leicht geſchehen/ daß wider eine einige Seele
ſich eine groſſe Menge aufflehne. Das Chriſt-
liche Hertz findet hie auch groſſen Zorn und Un-
geſtümigkeit der Feinde. Sie umgeben mich
allenthalben/ daß ich nicht entgehen kan. Sie
umgeben mich wie Bienen. Was die Bien-
lein für zornige Thierlein/ iſt bekant/ ihren
Feind fallen ſie mit Ungeſtümigkeit an/ und ſte-
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