Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.Die fünffte Betrachtung. hat. Dazu magst du dir und deinem HeylandGlück wündschen. Ach HErr/ fahre fort/ hilff und laß wohl gelingen! Laß diß seyn ein Tag der Hülffe und ein Tag deß Heyls. Wenn ein köstlicher Schatz in einem baufälligen Hau- se verwahret wird/ da es doch viel Räuber gibt/ da bedarff man Beystand/ daß der Schatz nicht beraubet werde. Wir tragen unsern Schatz in einem gebrechlichen Gefässe: Der Schatz ist kostbar/ die Seele/ die ihn fasset/ ist gar schwach. Die Feinde/ die nach diesem Schatz stehen/ seynd mächtig. Solten wir nicht um Hülffe ruffen? O HErr hilff/ O HErr laß wohl gelingen! Hie ist zu mercken/ daß diß eben die Glück- gesehen B b b
Die fünffte Betrachtung. hat. Dazu magſt du dir und deinem HeylandGlück wündſchen. Ach HErr/ fahre fort/ hilff und laß wohl gelingen! Laß diß ſeyn ein Tag der Hülffe und ein Tag deß Heyls. Wenn ein köſtlicher Schatz in einem baufälligen Hau- ſe verwahret wird/ da es doch viel Räuber gibt/ da bedarff man Beyſtand/ daß der Schatz nicht beraubet werde. Wir tragen unſern Schatz in einem gebrechlichen Gefäſſe: Der Schatz iſt koſtbar/ die Seele/ die ihn faſſet/ iſt gar ſchwach. Die Feinde/ die nach dieſem Schatz ſtehen/ ſeynd mächtig. Solten wir nicht um Hülffe ruffen? O HErr hilff/ O HErr laß wohl gelingen! Hie iſt zu mercken/ daß diß eben die Glück- geſehen B b b
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Die fünffte Betrachtung.
hat. Dazu magſt du dir und deinem Heyland
Glück wündſchen. Ach HErr/ fahre fort/ hilff
und laß wohl gelingen! Laß diß ſeyn ein Tag
der Hülffe und ein Tag deß Heyls. Wenn
ein köſtlicher Schatz in einem baufälligen Hau-
ſe verwahret wird/ da es doch viel Räuber gibt/
da bedarff man Beyſtand/ daß der Schatz nicht
beraubet werde. Wir tragen unſern Schatz
in einem gebrechlichen Gefäſſe: Der Schatz iſt
koſtbar/ die Seele/ die ihn faſſet/ iſt gar
ſchwach. Die Feinde/ die nach dieſem Schatz
ſtehen/ ſeynd mächtig. Solten wir nicht um
Hülffe ruffen? O HErr hilff/ O HErr laß
wohl gelingen!
Hie iſt zu mercken/ daß diß eben die Glück-
wündſchung ſey/ damit das Jüdiſche Volck/ wie
auch die Kinder/ den HErrn JEſum empfan-
gen haben/ da ſie geruffen: Hoſianna dem
Sohn David. Gelobet ſey/ der da kommt im
Namen deß HErrn/ Hoſianna in der Höhe!
Matth. 21, 9. Denn eben ſo lautet es auch hie in
ſeiner Sprach: Anna Jehova Hoſchianna.
Zu verwundern iſts/ daß das einfältige Volck/
und auch die Kinder dieſen Spruch haben ver-
nehmen und außlegen können. Denn ſie ſo viel
haben ſagen wollen: O Jeſu du Sohn David/
du biſts/ den unſere Väter im Geiſt zu vor
geſehen
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