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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 118. Psalm
nicht nach Christi Willen lebet/ der istein Stein
von dem Eckstein abgerissen/ darum haben wir
Ursach/ wenn wir empfinden/ daß Christus sein
Reich in uns angefangen/ Gott um den Segen
anzuruffen/ O HErr hilff/ O HErr laß wohl
gelingen!

Zum dritten und letzten: Der HErr ist
GOtt/ der uns erleuchtet/ schmücket das
Fest mit Meyen biß an die Hörner deß Al-
tars. Du bist mein GOtt/ und ich dancke
dir/ mein GOtt/ ich wil dich preisen
/ v. 27. 28.
Diß ist ein Gelübd/ darin sich die gläubige
Seele zur Danckbarkeit erkläret. Sie zeiget
aber vorauß an/ was das vor eine Sonne sey/
die mit ihrem Schein den hellen Tag in die
Seele bringet. Der HErr ist GOtt/ der uns
erleuchtet
/ unsere Sonne ist der starcke GOtt/
der grosse HErr. Der muß ein schön Liecht
seyn! Denn woher kommt das lebendige Er-
käntniß GOttes? Woher kommt der süsse
Trost der Seelen/ die Empfindung göttlicher
Gnade und Güte? Ists nicht ein Liecht/ das
auß Christo fliesset? Christus ist die Sonne/ die
uns erleuchtet/ der starcke GOTT/ der grosse
HErr. Von uns selbsten seynd wir nichts als
Finsterniß. Wenn aber Christus mit seinem
Schein in die Seele kommt/ so werden wir ein

Liecht

über den 118. Pſalm
nicht nach Chriſti Willen lebet/ der iſtein Stein
von dem Eckſtein abgeriſſen/ darum haben wir
Urſach/ wenn wir empfinden/ daß Chriſtus ſein
Reich in uns angefangen/ Gott um den Segen
anzuruffen/ O HErr hilff/ O HErr laß wohl
gelingen!

Zum dritten und letzten: Der HErr iſt
GOtt/ der uns erleuchtet/ ſchmücket das
Feſt mit Meyen biß an die Hörner deß Al-
tars. Du biſt mein GOtt/ und ich dancke
dir/ mein GOtt/ ich wil dich preiſen
/ v. 27. 28.
Diß iſt ein Gelübd/ darin ſich die gläubige
Seele zur Danckbarkeit erkläret. Sie zeiget
aber vorauß an/ was das vor eine Sonne ſey/
die mit ihrem Schein den hellen Tag in die
Seele bringet. Der HErr iſt GOtt/ der uns
erleuchtet
/ unſere Sonne iſt der ſtarcke GOtt/
der groſſe HErr. Der muß ein ſchön Liecht
ſeyn! Denn woher kommt das lebendige Er-
käntniß GOttes? Woher kommt der ſüſſe
Troſt der Seelen/ die Empfindung göttlicher
Gnade und Güte? Iſts nicht ein Liecht/ das
auß Chriſto flieſſet? Chriſtus iſt die Sonne/ die
uns erleuchtet/ der ſtarcke GOTT/ der groſſe
HErr. Von uns ſelbſten ſeynd wir nichts als
Finſterniß. Wenn aber Chriſtus mit ſeinem
Schein in die Seele kommt/ ſo werden wir ein

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[756/0779] über den 118. Pſalm nicht nach Chriſti Willen lebet/ der iſtein Stein von dem Eckſtein abgeriſſen/ darum haben wir Urſach/ wenn wir empfinden/ daß Chriſtus ſein Reich in uns angefangen/ Gott um den Segen anzuruffen/ O HErr hilff/ O HErr laß wohl gelingen! Zum dritten und letzten: Der HErr iſt GOtt/ der uns erleuchtet/ ſchmücket das Feſt mit Meyen biß an die Hörner deß Al- tars. Du biſt mein GOtt/ und ich dancke dir/ mein GOtt/ ich wil dich preiſen/ v. 27. 28. Diß iſt ein Gelübd/ darin ſich die gläubige Seele zur Danckbarkeit erkläret. Sie zeiget aber vorauß an/ was das vor eine Sonne ſey/ die mit ihrem Schein den hellen Tag in die Seele bringet. Der HErr iſt GOtt/ der uns erleuchtet/ unſere Sonne iſt der ſtarcke GOtt/ der groſſe HErr. Der muß ein ſchön Liecht ſeyn! Denn woher kommt das lebendige Er- käntniß GOttes? Woher kommt der ſüſſe Troſt der Seelen/ die Empfindung göttlicher Gnade und Güte? Iſts nicht ein Liecht/ das auß Chriſto flieſſet? Chriſtus iſt die Sonne/ die uns erleuchtet/ der ſtarcke GOTT/ der groſſe HErr. Von uns ſelbſten ſeynd wir nichts als Finſterniß. Wenn aber Chriſtus mit ſeinem Schein in die Seele kommt/ ſo werden wir ein Liecht

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 756. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/779>, abgerufen am 22.11.2024.