Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 146. Psalm in der Wüsten/ solte der seinen geliebten Kin-dern Speise versagen? Was den Seelen-Hunger anlanget/ beste- Zum dritten/ der Herr erlöset die Gefan- diese
über den 146. Pſalm in der Wüſten/ ſolte der ſeinen geliebten Kin-dern Speiſe verſagen? Was den Seelen-Hunger anlanget/ beſte- Zum dritten/ der Herr erlöſet die Gefan- dieſe
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über den 146. Pſalm
in der Wüſten/ ſolte der ſeinen geliebten Kin-
dern Speiſe verſagen?
Was den Seelen-Hunger anlanget/ beſte-
het derſelbe darinnen/ daß in meinem Gemüth
ich leer bin von allem weltlichen Troſt/ und ha-
be allein Hunger und Durſt nach Göttlichem
Troſte/ und begehre mit nichts/ als mit GOtt
erfüllet zu ſeyn. Für dieſe hungerige Seele hat
GOtt auch Brodt. Der Herr ſpeiſet die Hun-
gerigen. Selig ſind die da geiſtlich arm ſind/
denn das Himmelreich iſt ihr. Selig ſind
die da hungert und dürſtet nach der Gerech-
tigkeit/ denn ſie ſollen ſatt werden/ Matth. 5,
3. 6. Auff geiſtlichen Hunger gehöret geiſtliche
Speiſe. Mercke dabey/ daß nicht allein wahr
ſey; Der HErr ſpeiſet die Hungerigen/ ſondern
auch/ daß niemand geſpeiſet werde an ſeiner
Seelen ohn die Hungerigen. Wer nicht einen
Hunger und Durſt nach GOtt hat/ der wird
von der Güte GOttes auch wenig ſchmecken.
Denn es heiſſet/ wie Maria ſinget: Die Hun-
gerigen füllet Er mit Gütern/ und läſſet die
Reichen leer/ Luc. 1, 53.
Zum dritten/ der Herr erlöſet die Gefan-
genen. Es hat ſich zwar nicht ein jeglicher Ge-
fangner dieſes anzumaſſen/ ſondern die unſchul-
dig gefangen und gebunden ſeyn/ die können
dieſe
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