Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604.so ist der böse Feind mit aller macht darnach aus / daß er es entweder hindere oder verderbe. Denn es befindet ein jeder bey sich / wie schwerlich es hergehe / daß man erst daran komme / vnd sich zum Gebet müssige vnd schicke / vnd ist nicht wol müglich / daß man alle hinderniß erzehle / die einem Menschen im Gebet fürfallen / vnnd jhn dauon abhalten. Wenn man auch schon zubeten angefangen / so kömpt vns ja so schwer an / daß man im Gebet verharre / vnd es zum ende bringe. Wie offt verleurt man sich gleich im Gebet / vnd kömpt schier gar daraus / vber den frembden gedancken / die einem einfallen? Fürnemlich aber verderbet das Gebet zum offtermahl die Heucheley / daß jhnen die Leut einbilden / wenn sie nur das eusserliche Werck / vnd sprechen der Wort des Gebets verrichten / so sey es genug / ob schon das Hertz nicht dauon weiß / noch bedencket / was man rede vnd von Gott begehre. so ist der böse Feind mit aller macht darnach aus / daß er es entweder hindere oder verderbe. Denn es befindet ein jeder bey sich / wie schwerlich es hergehe / daß man erst daran komme / vnd sich zum Gebet müssige vnd schicke / vnd ist nicht wol müglich / daß man alle hinderniß erzehle / die einem Menschen im Gebet fürfallen / vnnd jhn dauon abhalten. Wenn man auch schon zubeten angefangen / so kömpt vns ja so schwer an / daß man im Gebet verharre / vnd es zum ende bringe. Wie offt verleurt man sich gleich im Gebet / vnd kömpt schier gar daraus / vber den frembden gedancken / die einem einfallen? Fürnemlich aber verderbet das Gebet zum offtermahl die Heucheley / daß jhnen die Leut einbilden / wenn sie nur das eusserliche Werck / vnd sprechen der Wort des Gebets verrichten / so sey es genug / ob schon das Hertz nicht dauon weiß / noch bedencket / was man rede vnd von Gott begehre. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0010"/> so ist der böse Feind mit aller macht darnach aus / daß er es entweder hindere oder verderbe.</p> <p>Denn es befindet ein jeder bey sich / wie schwerlich es hergehe / daß man erst daran komme / vnd sich zum Gebet müssige vnd schicke / vnd ist nicht wol müglich / daß man alle hinderniß erzehle / die einem Menschen im Gebet fürfallen / vnnd jhn dauon abhalten.</p> <p>Wenn man auch schon zubeten angefangen / so kömpt vns ja so schwer an / daß man im Gebet verharre / vnd es zum ende bringe. Wie offt verleurt man sich gleich im Gebet / vnd kömpt schier gar daraus / vber den frembden gedancken / die einem einfallen? Fürnemlich aber verderbet das Gebet zum offtermahl die Heucheley / daß jhnen die Leut einbilden / wenn sie nur das eusserliche Werck / vnd sprechen der Wort des Gebets verrichten / so sey es genug / ob schon das Hertz nicht dauon weiß / noch bedencket / was man rede vnd von Gott begehre.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0010]
so ist der böse Feind mit aller macht darnach aus / daß er es entweder hindere oder verderbe.
Denn es befindet ein jeder bey sich / wie schwerlich es hergehe / daß man erst daran komme / vnd sich zum Gebet müssige vnd schicke / vnd ist nicht wol müglich / daß man alle hinderniß erzehle / die einem Menschen im Gebet fürfallen / vnnd jhn dauon abhalten.
Wenn man auch schon zubeten angefangen / so kömpt vns ja so schwer an / daß man im Gebet verharre / vnd es zum ende bringe. Wie offt verleurt man sich gleich im Gebet / vnd kömpt schier gar daraus / vber den frembden gedancken / die einem einfallen? Fürnemlich aber verderbet das Gebet zum offtermahl die Heucheley / daß jhnen die Leut einbilden / wenn sie nur das eusserliche Werck / vnd sprechen der Wort des Gebets verrichten / so sey es genug / ob schon das Hertz nicht dauon weiß / noch bedencket / was man rede vnd von Gott begehre.
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