Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604.Leuten dazu müssen getrieben werden. Darumb hat der Teuffel bißher mit voller gewalt vnd macht regiert durch den Bapst / den er getrieben hat / die gantze Welt zum Sacrament zu treiben vnnd zu dringen / dazu auch Jederman gelauffen ist als die Sewe / vmb des Gebots willen / damit dem Sacrament so grosse Vnehre vnd Schmach geschehen / vnd die Welt so voll Sünde ist worden / daß es zu erbarmen ist. Weil wir denn nu solches wissen / sollen wir vns kein Gebot fangen lassen / sondern vns der Freyheit halten / die wir von Christo haben. Das sage ich vmb der willen / die nicht denn auff diese zeit wollen zum Sacrament gehen / vnnd solches allein vmb der gewonheit vnnd gemeinen brauchs willen thun / wiewol es nichts schadet / daß man eben auff diß Osterfest hinzu gehet / so ferne das Gewissen nicht an die zeit gebunden / sondern frey sey / vnnd geschickt / das Sacrament zu nehmen. Leuten dazu müssen getrieben werden. Darumb hat der Teuffel bißher mit voller gewalt vnd macht regiert durch den Bapst / den er getrieben hat / die gantze Welt zum Sacrament zu treiben vnnd zu dringen / dazu auch Jederman gelauffen ist als die Sewe / vmb des Gebots willen / damit dem Sacrament so grosse Vnehre vnd Schmach geschehen / vnd die Welt so voll Sünde ist worden / daß es zu erbarmen ist. Weil wir denn nu solches wissen / sollen wir vns kein Gebot fangen lassen / sondern vns der Freyheit halten / die wir von Christo haben. Das sage ich vmb der willen / die nicht denn auff diese zeit wollen zum Sacrament gehen / vnnd solches allein vmb der gewonheit vnnd gemeinen brauchs willen thun / wiewol es nichts schadet / daß man eben auff diß Osterfest hinzu gehet / so ferne das Gewissen nicht an die zeit gebunden / sondern frey sey / vnnd geschickt / das Sacrament zu nehmen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0188"/> Leuten dazu müssen getrieben werden.</p> <p>Darumb hat der Teuffel bißher mit voller gewalt vnd macht regiert durch den Bapst / den er getrieben hat / die gantze Welt zum Sacrament zu treiben vnnd zu dringen / dazu auch Jederman gelauffen ist als die Sewe / vmb des Gebots willen / damit dem Sacrament so grosse Vnehre vnd Schmach geschehen / vnd die Welt so voll Sünde ist worden / daß es zu erbarmen ist. Weil wir denn nu solches wissen / sollen wir vns kein Gebot fangen lassen / sondern vns der Freyheit halten / die wir von Christo haben.</p> <p>Das sage ich vmb der willen / die nicht denn auff diese zeit wollen zum Sacrament gehen / vnnd solches allein vmb der gewonheit vnnd gemeinen brauchs willen thun / wiewol es nichts schadet / daß man eben auff diß Osterfest hinzu gehet / so ferne das Gewissen nicht an die zeit gebunden / sondern frey sey / vnnd geschickt / das Sacrament zu nehmen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0188]
Leuten dazu müssen getrieben werden.
Darumb hat der Teuffel bißher mit voller gewalt vnd macht regiert durch den Bapst / den er getrieben hat / die gantze Welt zum Sacrament zu treiben vnnd zu dringen / dazu auch Jederman gelauffen ist als die Sewe / vmb des Gebots willen / damit dem Sacrament so grosse Vnehre vnd Schmach geschehen / vnd die Welt so voll Sünde ist worden / daß es zu erbarmen ist. Weil wir denn nu solches wissen / sollen wir vns kein Gebot fangen lassen / sondern vns der Freyheit halten / die wir von Christo haben.
Das sage ich vmb der willen / die nicht denn auff diese zeit wollen zum Sacrament gehen / vnnd solches allein vmb der gewonheit vnnd gemeinen brauchs willen thun / wiewol es nichts schadet / daß man eben auff diß Osterfest hinzu gehet / so ferne das Gewissen nicht an die zeit gebunden / sondern frey sey / vnnd geschickt / das Sacrament zu nehmen.
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