Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Luther, Martin [u. a.]: Eyn Enchiridion oder Handbuchlein. Erfurt, 1524.

Bild:
<< vorherige Seite

dem schlangen kalt / hatt er mit gewalt erstöret / dar-
vmb seyn blut verreret. Keyn forcht meer sey / vns
allen bey / der teuffel kan nit schaden thun. Wann er
yst ewig gefangen / O herre Gott / wem wolt nach
dir nit belangen.

Wiewoll der todt hett yhn eynmall / verschlickt /
noch kund er yn nit halten. Gwalts vol am dritten tag
nun soll / erquickt / ynn seyn erclerte gstalte. Ein kö-
nig fron / yn seynen thron / ym geist sein volck regiren /
das soll mein glawb beruren. Vnd hangen dran /
on abelan / es ist mein trost / mein heyl es kost. Mit
yhm byn ich aufferstanden. O herre Gott / behut
mich von todes banden.
Aufffur / nach warem gottis schwur / von hyn gen
hymml an vatters seitten. Sitzt zur gerechten yn der
kur / vernymm ein Kunig yn ewig zeite. Er stehet fur
mich / dasselb glaub ich / sol niemant anders suchen /
das mich nit treff der fluchen. Wer suchet rad / yn
seyner nott / dann nur alleyn / vonn Gott muß seyn.
Ewigklich ynn seynem tzoren. O herre Gott / wem
der nit hylfft yst verloren.
Von dan / als ich nit zweyffel hann / er wurdt / am
ynngsten tag herkommen. Muß stan / vor yhn mit
seynem thon / herfur der böß vnd auch der fromme.
Todt lebendig / ym augenblick / er wurdt vns alle
richten / da hilfft nit außred dichten. Kompt her zu
mir / erwelten yr / geht weyt dorthyn / den ich feind
byn. Also wurdt er vrteyll felen / O herre Gott / er-

dem schlangen kalt / hatt er mit gewalt erstöret / dar-
vmb seyn blut verreret. Keyn forcht meer sey / vns
allen bey / der teuffel kan nit schaden thun. Wann er
yst ewig gefangen / O herre Gott / wem wolt nach
dir nit belangen.

Wiewoll der todt hett yhn eynmall / verschlickt /
noch kund er yn nit halten. Gwalts vol am dritten tag
nun soll / erquickt / ynn seyn erclerte gstalte. Ein kö-
nig fron / yn seynen thron / ym geist sein volck regiren /
das soll mein glawb beruren. Vnd hangen dran /
on abelan / es ist mein trost / mein heyl es kost. Mit
yhm byn ich aufferstanden. O herre Gott / behut
mich von todes banden.
Aufffur / nach warem gottis schwur / von hyn gen
hymml an vatters seitten. Sitzt zur gerechten yn der
kur / vernymm ein Kunig yn ewig zeite. Er stehet fur
mich / dasselb glaub ich / sol niemant anders suchen /
das mich nit treff der fluchen. Wer suchet rad / yn
seyner nott / dann nur alleyn / vonn Gott muß seyn.
Ewigklich ynn seynem tzoren. O herre Gott / wem
der nit hylfft yst verloren.
Von dan / als ich nit zweyffel hann / er wurdt / am
ynngsten tag herkommen. Muß stan / vor yhn mit
seynem thon / herfur der böß vnd auch der fromme.
Todt lebendig / ym augenblick / er wurdt vns alle
richten / da hilfft nit außred dichten. Kompt her zu
mir / erwelten yr / geht weyt dorthyn / den ich feind
byn. Also wurdt er vrteyll felen / O herre Gott / er-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="4">
            <l><pb facs="#f0014"/>
dem schlangen kalt /                 hatt er mit gewalt erstöret /                 dar-<lb/>
vmb seyn blut verreret.                         Keyn forcht meer sey / vns<lb/>
allen bey /                 der teuffel kan nit schaden thun.                 Wann er<lb/>
yst ewig gefangen /                 O herre Gott /                 wem wolt nach<lb/>
dir nit belangen.<lb/></l>
          </lg>
          <lg n="5">
            <l>Wiewoll der todt hett yhn eynmall /                 verschlickt /<lb/>
noch kund er yn nit halten.                         Gwalts vol am dritten tag<lb/>
nun soll /                 erquickt / ynn seyn erclerte gstalte.                 Ein kö-<lb/>
nig fron / yn seynen thron /                         ym geist sein volck regiren /<lb/>
das soll mein glawb beruren.                 Vnd hangen dran /<lb/>
on abelan /                 es ist mein trost / mein heyl es kost.                 Mit<lb/>
yhm byn ich aufferstanden.                 O herre Gott /                 behut<lb/>
mich von todes banden.<lb/></l>
          </lg>
          <lg n="6">
            <l>Aufffur / nach warem gottis schwur /                 von hyn gen<lb/>
hymml an vatters seitten.                         Sitzt zur gerechten yn der<lb/>
kur /                 vernymm ein Kunig yn ewig zeite.                 Er stehet fur<lb/>
mich / dasselb glaub ich /                         sol niemant anders suchen /<lb/>
das mich nit treff der fluchen.                 Wer suchet rad / yn<lb/>
seyner nott /                         dann nur alleyn / vonn Gott muß seyn.<lb/>
Ewigklich ynn seynem tzoren.                 O herre Gott /                 wem<lb/>
der nit hylfft yst verloren.<lb/></l>
          </lg>
          <lg n="7">
            <l>Von dan / als ich nit zweyffel hann /                 er wurdt / am<lb/>
ynngsten tag herkommen.                         Muß stan / vor yhn mit<lb/>
seynem thon /                         herfur der böß vnd auch der fromme.<lb/>
Todt lebendig / ym augenblick /                 er wurdt vns alle<lb/>
richten /                 da hilfft nit außred dichten.                 Kompt her zu<lb/>
mir / erwelten yr /                         <choice><sic>ghet</sic><corr>geht</corr></choice> weyt dorthyn / den ich feind<lb/>
byn.                 Also wurdt er vrteyll felen /                 O herre Gott /                 er-<lb/></l>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0014] dem schlangen kalt / hatt er mit gewalt erstöret / dar- vmb seyn blut verreret. Keyn forcht meer sey / vns allen bey / der teuffel kan nit schaden thun. Wann er yst ewig gefangen / O herre Gott / wem wolt nach dir nit belangen. Wiewoll der todt hett yhn eynmall / verschlickt / noch kund er yn nit halten. Gwalts vol am dritten tag nun soll / erquickt / ynn seyn erclerte gstalte. Ein kö- nig fron / yn seynen thron / ym geist sein volck regiren / das soll mein glawb beruren. Vnd hangen dran / on abelan / es ist mein trost / mein heyl es kost. Mit yhm byn ich aufferstanden. O herre Gott / behut mich von todes banden. Aufffur / nach warem gottis schwur / von hyn gen hymml an vatters seitten. Sitzt zur gerechten yn der kur / vernymm ein Kunig yn ewig zeite. Er stehet fur mich / dasselb glaub ich / sol niemant anders suchen / das mich nit treff der fluchen. Wer suchet rad / yn seyner nott / dann nur alleyn / vonn Gott muß seyn. Ewigklich ynn seynem tzoren. O herre Gott / wem der nit hylfft yst verloren. Von dan / als ich nit zweyffel hann / er wurdt / am ynngsten tag herkommen. Muß stan / vor yhn mit seynem thon / herfur der böß vnd auch der fromme. Todt lebendig / ym augenblick / er wurdt vns alle richten / da hilfft nit außred dichten. Kompt her zu mir / erwelten yr / geht weyt dorthyn / den ich feind byn. Also wurdt er vrteyll felen / O herre Gott / er-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-11-23T13:38:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-11-23T13:38:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat; Einfügen des originalen Zeilenfalles (2012-11-23T13:38:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Abkürzungen (überstrichenes n und m) wird aufgelöst zu en, em bzw. vnd.
  • Überstrichene Vokale werden mit m oder n (nach der Grammatik) ergänzt.
  • d mit Häkchen wird aufgelöst zu der.
  • dz wird als das wiedergegeben.
  • sz (lang-s + rund-s) wird als ß transkribiert.
  • I/J wird nach dem Laufwert transkribiert.
  • Virgel (/) werden mit Leerzeichen umgeben; Leerzeichen vor anderen Satzzeichen entfallen.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luther_enchiridion_1524
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luther_enchiridion_1524/14
Zitationshilfe: Luther, Martin [u. a.]: Eyn Enchiridion oder Handbuchlein. Erfurt, 1524, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luther_enchiridion_1524/14>, abgerufen am 21.11.2024.