Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.Er hatte noch soviel Schein, daß er ohne Wegweiser Ich electrisirte diese Persohnen auf folgende Art, Diese
Er hatte noch ſoviel Schein, daß er ohne Wegweiſer Ich electriſirte dieſe Perſohnen auf folgende Art, Dieſe
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0126" n="110"/> Er hatte noch ſoviel Schein, daß er ohne Wegweiſer<lb/> zu mir gehen konnte. Ich electriſire ihn ſchon ein halb<lb/> Jahr lang. An dem einem Aug hat er noch gar keine<lb/> Beſſerung verſpuͤhrt Auch an dem andern ſtund es<lb/> uͤber 3. Monat an, ehe er beſſer ſehen konnte. Aber<lb/> nunmehr iſt es ſo weit gekommen, daß er einen gro-<lb/> ben Druck wohl leſen kan.</p><lb/> <p>Ich electriſirte dieſe Perſohnen auf folgende Art,<lb/> und zwar meiſtens taͤglich zweymahl. Sie wurden<lb/> auf ein Stuͤhlchen mit glaͤſernen Fuͤſen geſtellt. Auf<lb/> dieſem Stuͤhlchen ſtund ein anderes, auf welches ſie<lb/> ſich ſetzen konnten. Ich leitete dann von der Electriſir-<lb/> maſchine das Feuer in ſie, und ließ vor einer andern<lb/> Perſohn, eine Zoll dicke metallene Kugel gegen ihr<lb/> Aug halten. Dadurch ſprangen Funken aus dem Au-<lb/> gendeckel, meiſtens in der Laͤnge von 1. Zoll. Dieſes<lb/> Verfahren ſeze ich taͤglich zweymahl, jeder-zeit etwas<lb/> uͤber ¾ Stunde lang fort. Nachgehens laſſe ich gegen<lb/> das eroͤfnete Aug eine ſtumpfe metallene Spitze halten,<lb/> damit das Feuer ſtillſchweigend ausſtroͤme. Hiemit<lb/> aber muß man jedesmahl aufhoͤren, ſobald das Aug<lb/> anfaͤngt trocken und etwas ſtarr zu werden. Damit<lb/> man nicht noͤthig habe, durch eine beſondere Perſon,<lb/> die metallene Kugel, und die ſtumpfe Spitze gegen das<lb/> Aug des Patienten halten zu laſſen; ſo laſſe ich durch<lb/> eine Glasroͤhre einen Drath biß auf den Erdboden ge-<lb/> hen; gebe dem Patienten die Glasroͤhre in die Hand,<lb/> und ſtecke forne auf den durch die Glasroͤhre hervorſe-<lb/> henden Drath, die metallenene Kugel. Dadurch kan<lb/> der Patient ſich ſelbſt die Funken auslocken, oder wenn<lb/> die Kugel abgenommen wird, die ſtumpfe Spitze vor<lb/> ſein Aug halten.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Dieſe</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [110/0126]
Er hatte noch ſoviel Schein, daß er ohne Wegweiſer
zu mir gehen konnte. Ich electriſire ihn ſchon ein halb
Jahr lang. An dem einem Aug hat er noch gar keine
Beſſerung verſpuͤhrt Auch an dem andern ſtund es
uͤber 3. Monat an, ehe er beſſer ſehen konnte. Aber
nunmehr iſt es ſo weit gekommen, daß er einen gro-
ben Druck wohl leſen kan.
Ich electriſirte dieſe Perſohnen auf folgende Art,
und zwar meiſtens taͤglich zweymahl. Sie wurden
auf ein Stuͤhlchen mit glaͤſernen Fuͤſen geſtellt. Auf
dieſem Stuͤhlchen ſtund ein anderes, auf welches ſie
ſich ſetzen konnten. Ich leitete dann von der Electriſir-
maſchine das Feuer in ſie, und ließ vor einer andern
Perſohn, eine Zoll dicke metallene Kugel gegen ihr
Aug halten. Dadurch ſprangen Funken aus dem Au-
gendeckel, meiſtens in der Laͤnge von 1. Zoll. Dieſes
Verfahren ſeze ich taͤglich zweymahl, jeder-zeit etwas
uͤber ¾ Stunde lang fort. Nachgehens laſſe ich gegen
das eroͤfnete Aug eine ſtumpfe metallene Spitze halten,
damit das Feuer ſtillſchweigend ausſtroͤme. Hiemit
aber muß man jedesmahl aufhoͤren, ſobald das Aug
anfaͤngt trocken und etwas ſtarr zu werden. Damit
man nicht noͤthig habe, durch eine beſondere Perſon,
die metallene Kugel, und die ſtumpfe Spitze gegen das
Aug des Patienten halten zu laſſen; ſo laſſe ich durch
eine Glasroͤhre einen Drath biß auf den Erdboden ge-
hen; gebe dem Patienten die Glasroͤhre in die Hand,
und ſtecke forne auf den durch die Glasroͤhre hervorſe-
henden Drath, die metallenene Kugel. Dadurch kan
der Patient ſich ſelbſt die Funken auslocken, oder wenn
die Kugel abgenommen wird, die ſtumpfe Spitze vor
ſein Aug halten.
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