Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.re. Ueberhaupt halte man sich während eines Don- 4. Man verbietet bey Donnerwettern in einem und
re. Ueberhaupt halte man ſich waͤhrend eines Don- 4. Man verbietet bey Donnerwettern in einem und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0156" n="140"/> re. Ueberhaupt halte man ſich waͤhrend eines Don-<lb/> nerwetters, weder auf dem Felde, noch in dem Hau-<lb/> ſe in der Geſellſchaft der Thiere auf. In einem Zim-<lb/> mer, wo ſich mehrere Perſonen verſammelt haben,<lb/> halte man wenigſtens die Thuͤr immer offen. Es iſt<lb/> dieſes von dopelten Nutzen. Wuͤrde ein Blitz in ein<lb/> verſchloſſenes Zimmer fahren; ſo wuͤrden die darinnen<lb/> befindlichen Perſonen von dem ſtarken Dampf, der<lb/> mit dem Blitz begleitet iſt, erſtickt werden. Dann<lb/> entſtehet in einem verſchloſſenen Zimmer, von mehre-<lb/> ren Perſonen eine allzuſtarke Ausduͤnſtung. Don-<lb/> nerwetter ſind gemeiniglich bey heiſer Witterung, wo<lb/> ohnehin der Koͤrper ſtark ausduͤnſtet. Schließt man<lb/> ſich noch obendrein in ein Zimmer ein, ſo wird die Aus-<lb/> duͤnſtung noch mehr befoͤrdert. Ich habe aber S. 36.<lb/> 36. erwieſen, daß der Blitz oder das electriſche Feuer,<lb/> auf einen erhitzten Koͤrper ſeinen Zug lieber nehme, als<lb/> auf einen abgekuͤhlten. Dann iſt es auch ſehr wahr-<lb/> ſcheinlich, daß auf die Duͤnſte ſelbſt, welche durch<lb/> den <choice><sic>thleriſchen</sic><corr>thieriſchen</corr></choice> und menſchlichen Koͤrper entſtehen, und<lb/> die man brennbare Luft nennet, der Blitz lieber zugehe,<lb/> als auf eine reine Luft.</p><lb/> <p>4. Man verbietet bey Donnerwettern in einem<lb/> Zimmer alle Zugluft; und glaubt, der Blitz gehe ger-<lb/> ne darauf zu. Fuͤr die Geſundheit moͤgte ſie aller-<lb/> dings nachtheilig ſeyn, weil die Luft bey einem Wetter<lb/> kuͤhl wird, der Koͤrper aber zuvor erhitzt war. Ob<lb/> aber durch eine kleine Zugluft der Blitz in ein Zimmer<lb/> geleitet werden koͤnne, zweifle ich ſehr. Dieſe Bewe-<lb/> gung in der Luft, iſt zu gering, als daß ſie eine Wuͤr-<lb/> kung auf eine heranziehende Wetterwolke haben ſollte.<lb/> Gemeiniglich ſtehen noch uͤberdiß die Wohnzimmer tief,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [140/0156]
re. Ueberhaupt halte man ſich waͤhrend eines Don-
nerwetters, weder auf dem Felde, noch in dem Hau-
ſe in der Geſellſchaft der Thiere auf. In einem Zim-
mer, wo ſich mehrere Perſonen verſammelt haben,
halte man wenigſtens die Thuͤr immer offen. Es iſt
dieſes von dopelten Nutzen. Wuͤrde ein Blitz in ein
verſchloſſenes Zimmer fahren; ſo wuͤrden die darinnen
befindlichen Perſonen von dem ſtarken Dampf, der
mit dem Blitz begleitet iſt, erſtickt werden. Dann
entſtehet in einem verſchloſſenen Zimmer, von mehre-
ren Perſonen eine allzuſtarke Ausduͤnſtung. Don-
nerwetter ſind gemeiniglich bey heiſer Witterung, wo
ohnehin der Koͤrper ſtark ausduͤnſtet. Schließt man
ſich noch obendrein in ein Zimmer ein, ſo wird die Aus-
duͤnſtung noch mehr befoͤrdert. Ich habe aber S. 36.
36. erwieſen, daß der Blitz oder das electriſche Feuer,
auf einen erhitzten Koͤrper ſeinen Zug lieber nehme, als
auf einen abgekuͤhlten. Dann iſt es auch ſehr wahr-
ſcheinlich, daß auf die Duͤnſte ſelbſt, welche durch
den thieriſchen und menſchlichen Koͤrper entſtehen, und
die man brennbare Luft nennet, der Blitz lieber zugehe,
als auf eine reine Luft.
4. Man verbietet bey Donnerwettern in einem
Zimmer alle Zugluft; und glaubt, der Blitz gehe ger-
ne darauf zu. Fuͤr die Geſundheit moͤgte ſie aller-
dings nachtheilig ſeyn, weil die Luft bey einem Wetter
kuͤhl wird, der Koͤrper aber zuvor erhitzt war. Ob
aber durch eine kleine Zugluft der Blitz in ein Zimmer
geleitet werden koͤnne, zweifle ich ſehr. Dieſe Bewe-
gung in der Luft, iſt zu gering, als daß ſie eine Wuͤr-
kung auf eine heranziehende Wetterwolke haben ſollte.
Gemeiniglich ſtehen noch uͤberdiß die Wohnzimmer tief,
und
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