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Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.

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Versuche mit dem electrischen Thurm.

Den electrischen Thurm welcher Fig. 5. abgebildet
worden, habe ich aus Pappendeckel zusammen ge-
sezt. Seine Laterne aber und Kuppel bestehet aus Dre-
her Arbeit. Von seiner Spitze a. an, gehet außen
ein Drath herab, welcher einen Wetterableiter vor-
stellet. Auch inwendig habe ich vom ganzen Thurm herab,
Dräthe geführt. Sie hängen aber nicht ganz zusam-
men, sondern sind hie und da ein wenig unterbrochen.
c. ist ein hölzerner Staab, welcher der Länge nach
durchbohrt worden. d. ist ein andres Stück Holz wel-
ches in dem Staab c. auf und abgeschoben, und mit
der Schraube i. fest gestellt werden kan. In das Holz
d. ist eine Glasröhre e. eingeküttet, und in diese ist
ein Meßinger stumpfer Stift befestigt. Auf diesem
Stift f. dreher sich ein dicker meßinger 3 biß 4. Schuh
langer Drath g. l. in einer Pfanne k. herum, und
vertritt die Stelle eines Wagbalkens. Bey g. und l.
sind gläserne Kugeln angebracht, damit der Waagbal-
ken, wenn er mit electrischem Feuer geladen ist, nicht
ausströme, und man ihn auch im erforderlichen Fall
anfassen könne, ohne ihm sein Feuer zu rauben. Die
Kugel g. ist etwas groß und schwer, damit sie das nö-
thige Gleichgewicht gebe. h. ist eine metallene Kugel,
die an einen Drath gelöthet worden, und an den Wag-
balken gehänget wird. Diese Kugel h. soll eine Gewit-
terwolke vorstellen. Wenn man sie aber so groß ma-
chen wollte, daß man aus ihr einen beträchtlichen Fun-
ken sollte locken können, so würde sie schwer und die
Wage dadurch sehr unempfindlich werden. Ich machte
sie demnach nur klein, verband aber mit dem Stift f.
durch Hälfte des Draths m. einen grosen metallenen

Cylin-
Verſuche mit dem electriſchen Thurm.

Den electriſchen Thurm welcher Fig. 5. abgebildet
worden, habe ich aus Pappendeckel zuſammen ge-
ſezt. Seine Laterne aber und Kuppel beſtehet aus Dre-
her Arbeit. Von ſeiner Spitze a. an, gehet außen
ein Drath herab, welcher einen Wetterableiter vor-
ſtellet. Auch inwendig habe ich vom ganzen Thurm herab,
Draͤthe gefuͤhrt. Sie haͤngen aber nicht ganz zuſam-
men, ſondern ſind hie und da ein wenig unterbrochen.
c. iſt ein hoͤlzerner Staab, welcher der Laͤnge nach
durchbohrt worden. d. iſt ein andres Stuͤck Holz wel-
ches in dem Staab c. auf und abgeſchoben, und mit
der Schraube i. feſt geſtellt werden kan. In das Holz
d. iſt eine Glasroͤhre e. eingekuͤttet, und in dieſe iſt
ein Meßinger ſtumpfer Stift befeſtigt. Auf dieſem
Stift f. dreher ſich ein dicker meßinger 3 biß 4. Schuh
langer Drath g. l. in einer Pfanne k. herum, und
vertritt die Stelle eines Wagbalkens. Bey g. und l.
ſind glaͤſerne Kugeln angebracht, damit der Waagbal-
ken, wenn er mit electriſchem Feuer geladen iſt, nicht
ausſtroͤme, und man ihn auch im erforderlichen Fall
anfaſſen koͤnne, ohne ihm ſein Feuer zu rauben. Die
Kugel g. iſt etwas groß und ſchwer, damit ſie das noͤ-
thige Gleichgewicht gebe. h. iſt eine metallene Kugel,
die an einen Drath geloͤthet worden, und an den Wag-
balken gehaͤnget wird. Dieſe Kugel h. ſoll eine Gewit-
terwolke vorſtellen. Wenn man ſie aber ſo groß ma-
chen wollte, daß man aus ihr einen betraͤchtlichen Fun-
ken ſollte locken koͤnnen, ſo wuͤrde ſie ſchwer und die
Wage dadurch ſehr unempfindlich werden. Ich machte
ſie demnach nur klein, verband aber mit dem Stift f.
durch Haͤlfte des Draths m. einen groſen metallenen

Cylin-
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[27/0043] Verſuche mit dem electriſchen Thurm. Den electriſchen Thurm welcher Fig. 5. abgebildet worden, habe ich aus Pappendeckel zuſammen ge- ſezt. Seine Laterne aber und Kuppel beſtehet aus Dre- her Arbeit. Von ſeiner Spitze a. an, gehet außen ein Drath herab, welcher einen Wetterableiter vor- ſtellet. Auch inwendig habe ich vom ganzen Thurm herab, Draͤthe gefuͤhrt. Sie haͤngen aber nicht ganz zuſam- men, ſondern ſind hie und da ein wenig unterbrochen. c. iſt ein hoͤlzerner Staab, welcher der Laͤnge nach durchbohrt worden. d. iſt ein andres Stuͤck Holz wel- ches in dem Staab c. auf und abgeſchoben, und mit der Schraube i. feſt geſtellt werden kan. In das Holz d. iſt eine Glasroͤhre e. eingekuͤttet, und in dieſe iſt ein Meßinger ſtumpfer Stift befeſtigt. Auf dieſem Stift f. dreher ſich ein dicker meßinger 3 biß 4. Schuh langer Drath g. l. in einer Pfanne k. herum, und vertritt die Stelle eines Wagbalkens. Bey g. und l. ſind glaͤſerne Kugeln angebracht, damit der Waagbal- ken, wenn er mit electriſchem Feuer geladen iſt, nicht ausſtroͤme, und man ihn auch im erforderlichen Fall anfaſſen koͤnne, ohne ihm ſein Feuer zu rauben. Die Kugel g. iſt etwas groß und ſchwer, damit ſie das noͤ- thige Gleichgewicht gebe. h. iſt eine metallene Kugel, die an einen Drath geloͤthet worden, und an den Wag- balken gehaͤnget wird. Dieſe Kugel h. ſoll eine Gewit- terwolke vorſtellen. Wenn man ſie aber ſo groß ma- chen wollte, daß man aus ihr einen betraͤchtlichen Fun- ken ſollte locken koͤnnen, ſo wuͤrde ſie ſchwer und die Wage dadurch ſehr unempfindlich werden. Ich machte ſie demnach nur klein, verband aber mit dem Stift f. durch Haͤlfte des Draths m. einen groſen metallenen Cylin-

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Zitationshilfe: Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luz_blitz_1784/43>, abgerufen am 21.11.2024.