Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.mit vielen Spitzen versehene Sterne der Dach und Neuntens. Warum pflegt es öfters zu bli- Oefters siehet man bey Nacht auf dem Horizont Allein es blitzet öfters auch bey einen würklich ge- Bemeldes Blitzen ohne Donner kan keinen andern schen
mit vielen Spitzen verſehene Sterne der Dach und Neuntens. Warum pflegt es oͤfters zu bli- Oefters ſiehet man bey Nacht auf dem Horizont Allein es blitzet oͤfters auch bey einen wuͤrklich ge- Bemeldes Blitzen ohne Donner kan keinen andern ſchen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0063" n="47"/> mit vielen Spitzen verſehene Sterne der Dach und<lb/> Thurmfahnen. Dieſe nehmen von ferne ſchon das<lb/> Feuer aus den Wetterwolken auf, koͤnnen es aber nur ſehr<lb/> ſchlecht durch das Gebaͤude abfuͤhren, ſo lange es nicht<lb/> regnet, und dadurch das Dach nebſt dem Gebaͤude naß<lb/> wird. In dieſem Fall aber gehet das Ableiten des electri-<lb/> ſchen Feuers nach Wunſch von ſtatten; und wird da-<lb/> durch manches Gebaͤude ein natuͤrlicher Wetterablei-<lb/> ter, aber freylich nur in dem Fall, wenn das ganze<lb/> Gebaͤude naß iſt.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Neuntens. Warum pflegt es oͤfters zu bli-<lb/> tzen oder Wetter zu leuchten ohne daß es donnert.</hi><lb/> Der gemeine Mann ſagt in dieſen Fall der <hi rendition="#fr">Himmel<lb/> kuͤhlt ſich ab.</hi></p><lb/> <p>Oefters ſiehet man bey Nacht auf dem Horizont<lb/> Blitzen, ohne Donner zu hoͤren. Dieſes Blitzen<lb/> kommt gemeiniglich von entfernten Donnerwettern,<lb/> von denen man zwar die Blitzen ſehen, den Donner<lb/> aber nicht hoͤren kan.</p><lb/> <p>Allein es blitzet oͤfters auch bey einen wuͤrklich ge-<lb/> genwaͤrtigen Wetter, ohne daß man donnern hoͤrt.<lb/> Ich habe bemerkt daß dieſes ſonderlich bey ſehr ſtarken<lb/> Hagel geſchiehet; wobey der Erdbaden gleichſam mit<lb/> einem Feuerregen bedeckt zu ſeyn ſcheint, ohne daß man<lb/> einen ordentlichen Schlangenfoͤrmigen Blitz ſiehet, oder<lb/> einen merklichen Donner hoͤrt. Zwar brauſet es un-<lb/> aufhoͤrlich fuͤrchterlich in der Luft, als wenn man un-<lb/> unterbrochen fort, viele Donner hoͤrte. Allein es iſt<lb/> dieſes nur eine Wuͤrkung des Hagels.</p><lb/> <p>Bemeldes Blitzen ohne Donner kan keinen andern<lb/> Grund haben, als daß die Wolken nicht genug abge-<lb/> ſchnitten und rund geformet, ſondern zerzert und etwas<lb/> auseinander flieſend ſind. Denn hiedurch entſtehet,<lb/> daß das Feuer nicht auf einmahl und durch einen ra-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſchen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [47/0063]
mit vielen Spitzen verſehene Sterne der Dach und
Thurmfahnen. Dieſe nehmen von ferne ſchon das
Feuer aus den Wetterwolken auf, koͤnnen es aber nur ſehr
ſchlecht durch das Gebaͤude abfuͤhren, ſo lange es nicht
regnet, und dadurch das Dach nebſt dem Gebaͤude naß
wird. In dieſem Fall aber gehet das Ableiten des electri-
ſchen Feuers nach Wunſch von ſtatten; und wird da-
durch manches Gebaͤude ein natuͤrlicher Wetterablei-
ter, aber freylich nur in dem Fall, wenn das ganze
Gebaͤude naß iſt.
Neuntens. Warum pflegt es oͤfters zu bli-
tzen oder Wetter zu leuchten ohne daß es donnert.
Der gemeine Mann ſagt in dieſen Fall der Himmel
kuͤhlt ſich ab.
Oefters ſiehet man bey Nacht auf dem Horizont
Blitzen, ohne Donner zu hoͤren. Dieſes Blitzen
kommt gemeiniglich von entfernten Donnerwettern,
von denen man zwar die Blitzen ſehen, den Donner
aber nicht hoͤren kan.
Allein es blitzet oͤfters auch bey einen wuͤrklich ge-
genwaͤrtigen Wetter, ohne daß man donnern hoͤrt.
Ich habe bemerkt daß dieſes ſonderlich bey ſehr ſtarken
Hagel geſchiehet; wobey der Erdbaden gleichſam mit
einem Feuerregen bedeckt zu ſeyn ſcheint, ohne daß man
einen ordentlichen Schlangenfoͤrmigen Blitz ſiehet, oder
einen merklichen Donner hoͤrt. Zwar brauſet es un-
aufhoͤrlich fuͤrchterlich in der Luft, als wenn man un-
unterbrochen fort, viele Donner hoͤrte. Allein es iſt
dieſes nur eine Wuͤrkung des Hagels.
Bemeldes Blitzen ohne Donner kan keinen andern
Grund haben, als daß die Wolken nicht genug abge-
ſchnitten und rund geformet, ſondern zerzert und etwas
auseinander flieſend ſind. Denn hiedurch entſtehet,
daß das Feuer nicht auf einmahl und durch einen ra-
ſchen
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