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Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.

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noch wohl hätte einschlagen können, nicht mehr in das-
selbe schlagen, wenn ein Wetterableiter neben demselben
stehet. Es hat also ein Nebengebäude wenigstens eini-
gen Schutz von einem ihm zur Seite befindlichen Wet-
terableiter.

Wollte man auch dieses aus dem Grunde wieder-
sprechen, weil mein obiger Versuch nur im kleinen
angestellt ist; so bleibt doch dieses gewiß, daß ein
Wetterableiter einem ihme nahe stehenden Gebäude
wenigstens keinen Schaden bringe. Ich habe nehm-
lich bewiesen, daß die Wetterableiter die Wolken
nicht herbey ziehen, sondern vielmehr ausleeren. Da-
durch aber wird eine Wolke immer weniger im Stande,
auf ein unter ihr stehendes Gebäude loszuschlagen.
Folglich kann der Wetterableiter einem benachtbarten
Gebäude keinen Schaden bringen. Ja er nutzt wenig-
sten so viel, daß eine hohe Wolke, die zur Noth
noch auf das Gebäude hätte schlagen können, es nun
nicht mehr kan, nachdem sie von dem nahe stehenden
Wetterableiter etwas ausgeleeret worden.

Sechstens Setzt aber ein Wetterableiter
ein benachtbartes Gebäude außer aller Gefahr,
so gut als das Gebäude selbst, welches den Wet-
terableiter hat?

Dieses getraue mir nicht zu behaupten. Der
13 und 14te Versuch Seite 30. belehret uns,
daß eine sehr niedrig heranziehende, oder eine vom
heftigen Sturm sehr schnell hergetriebene Wolke, ei-
nen electrischen Schlag abgeben könne; und daß der
Schlag dann lieber auf einen stumpfen Körper, als
an die Spitze des Wetterableiters fahre.

Warum dieses geschehe, wird aus der 8. 9. und
10ten Erfahrung deutlich. Denn daraus siehet man,

daß

noch wohl haͤtte einſchlagen koͤnnen, nicht mehr in daſ-
ſelbe ſchlagen, wenn ein Wetterableiter neben demſelben
ſtehet. Es hat alſo ein Nebengebaͤude wenigſtens eini-
gen Schutz von einem ihm zur Seite befindlichen Wet-
terableiter.

Wollte man auch dieſes aus dem Grunde wieder-
ſprechen, weil mein obiger Verſuch nur im kleinen
angeſtellt iſt; ſo bleibt doch dieſes gewiß, daß ein
Wetterableiter einem ihme nahe ſtehenden Gebaͤude
wenigſtens keinen Schaden bringe. Ich habe nehm-
lich bewieſen, daß die Wetterableiter die Wolken
nicht herbey ziehen, ſondern vielmehr ausleeren. Da-
durch aber wird eine Wolke immer weniger im Stande,
auf ein unter ihr ſtehendes Gebaͤude loszuſchlagen.
Folglich kann der Wetterableiter einem benachtbarten
Gebaͤude keinen Schaden bringen. Ja er nutzt wenig-
ſten ſo viel, daß eine hohe Wolke, die zur Noth
noch auf das Gebaͤude haͤtte ſchlagen koͤnnen, es nun
nicht mehr kan, nachdem ſie von dem nahe ſtehenden
Wetterableiter etwas ausgeleeret worden.

Sechſtens Setzt aber ein Wetterableiter
ein benachtbartes Gebaͤude außer aller Gefahr,
ſo gut als das Gebaͤude ſelbſt, welches den Wet-
terableiter hat?

Dieſes getraue mir nicht zu behaupten. Der
13 und 14te Verſuch Seite 30. belehret uns,
daß eine ſehr niedrig heranziehende, oder eine vom
heftigen Sturm ſehr ſchnell hergetriebene Wolke, ei-
nen electriſchen Schlag abgeben koͤnne; und daß der
Schlag dann lieber auf einen ſtumpfen Koͤrper, als
an die Spitze des Wetterableiters fahre.

Warum dieſes geſchehe, wird aus der 8. 9. und
10ten Erfahrung deutlich. Denn daraus ſiehet man,

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[68/0084] noch wohl haͤtte einſchlagen koͤnnen, nicht mehr in daſ- ſelbe ſchlagen, wenn ein Wetterableiter neben demſelben ſtehet. Es hat alſo ein Nebengebaͤude wenigſtens eini- gen Schutz von einem ihm zur Seite befindlichen Wet- terableiter. Wollte man auch dieſes aus dem Grunde wieder- ſprechen, weil mein obiger Verſuch nur im kleinen angeſtellt iſt; ſo bleibt doch dieſes gewiß, daß ein Wetterableiter einem ihme nahe ſtehenden Gebaͤude wenigſtens keinen Schaden bringe. Ich habe nehm- lich bewieſen, daß die Wetterableiter die Wolken nicht herbey ziehen, ſondern vielmehr ausleeren. Da- durch aber wird eine Wolke immer weniger im Stande, auf ein unter ihr ſtehendes Gebaͤude loszuſchlagen. Folglich kann der Wetterableiter einem benachtbarten Gebaͤude keinen Schaden bringen. Ja er nutzt wenig- ſten ſo viel, daß eine hohe Wolke, die zur Noth noch auf das Gebaͤude haͤtte ſchlagen koͤnnen, es nun nicht mehr kan, nachdem ſie von dem nahe ſtehenden Wetterableiter etwas ausgeleeret worden. Sechſtens Setzt aber ein Wetterableiter ein benachtbartes Gebaͤude außer aller Gefahr, ſo gut als das Gebaͤude ſelbſt, welches den Wet- terableiter hat? Dieſes getraue mir nicht zu behaupten. Der 13 und 14te Verſuch Seite 30. belehret uns, daß eine ſehr niedrig heranziehende, oder eine vom heftigen Sturm ſehr ſchnell hergetriebene Wolke, ei- nen electriſchen Schlag abgeben koͤnne; und daß der Schlag dann lieber auf einen ſtumpfen Koͤrper, als an die Spitze des Wetterableiters fahre. Warum dieſes geſchehe, wird aus der 8. 9. und 10ten Erfahrung deutlich. Denn daraus ſiehet man, daß

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Zitationshilfe: Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luz_blitz_1784/84>, abgerufen am 21.11.2024.