Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.Die Entwickelung der Principien der Dynamik. einen Theil des Fadens hindert an der einen Hälfte derBewegung theilzunehmen. Sobald der Faden in der Gleichgewichtslage an diesem Nagel ankommt, wird die Kugel, welche durch ba gefallen ist, in einer an- dern Reihe von schiefen Ebenen, den Bogen am oder an beschreibend, steigen. Wenn nun die Neigung der Ebenen Einfluss auf die Fallgeschwindigkeit hätte, so könnte der Körper nicht zur selben Horizontalebene steigen, von der er herabgefallen ist. Dies geschieht aber. Man kann das Pendel für eine Halbschwingung beliebig verkürzen, indem man den Nagel beliebig tief einschlägt; die Erscheinung bleibt aber stets dieselbe. Schlägt man den Nagel h so tief ein, dass der Rest des [Abbildung]
Fig. 88. Fadens nicht mehr zur Ebene E hinaufreicht, so über-schlägt sich die Kugel und wickelt den Faden um den Nagel herum, weil sie noch einen Rest von Geschwindig- keit übrig hat, wenn sie die grösste Höhe, die sie er- reichen kann, erreicht hat. 7. Wenn wir nun voraussetzen, dass auf der schiefen Die Entwickelung der Principien der Dynamik. einen Theil des Fadens hindert an der einen Hälfte derBewegung theilzunehmen. Sobald der Faden in der Gleichgewichtslage an diesem Nagel ankommt, wird die Kugel, welche durch ba gefallen ist, in einer an- dern Reihe von schiefen Ebenen, den Bogen am oder an beschreibend, steigen. Wenn nun die Neigung der Ebenen Einfluss auf die Fallgeschwindigkeit hätte, so könnte der Körper nicht zur selben Horizontalebene steigen, von der er herabgefallen ist. Dies geschieht aber. Man kann das Pendel für eine Halbschwingung beliebig verkürzen, indem man den Nagel beliebig tief einschlägt; die Erscheinung bleibt aber stets dieselbe. Schlägt man den Nagel h so tief ein, dass der Rest des [Abbildung]
Fig. 88. Fadens nicht mehr zur Ebene E hinaufreicht, so über-schlägt sich die Kugel und wickelt den Faden um den Nagel herum, weil sie noch einen Rest von Geschwindig- keit übrig hat, wenn sie die grösste Höhe, die sie er- reichen kann, erreicht hat. 7. Wenn wir nun voraussetzen, dass auf der schiefen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0137" n="125"/><fw place="top" type="header">Die Entwickelung der Principien der Dynamik.</fw><lb/> einen Theil des Fadens hindert an der einen Hälfte der<lb/> Bewegung theilzunehmen. Sobald der Faden in der<lb/> Gleichgewichtslage an diesem Nagel ankommt, wird<lb/> die Kugel, welche durch <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">ba</hi></hi> gefallen ist, in einer an-<lb/> dern Reihe von schiefen Ebenen, den Bogen <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">am</hi></hi> oder<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">an</hi></hi> beschreibend, steigen. Wenn nun die Neigung der<lb/> Ebenen Einfluss auf die Fallgeschwindigkeit hätte, so<lb/> könnte der Körper nicht zur selben Horizontalebene<lb/> steigen, von der er herabgefallen ist. Dies geschieht<lb/> aber. Man kann das Pendel für eine Halbschwingung<lb/> beliebig verkürzen, indem man den Nagel beliebig tief<lb/> einschlägt; die Erscheinung bleibt aber stets dieselbe.<lb/> Schlägt man den Nagel <hi rendition="#i">h</hi> so tief ein, dass der Rest des<lb/><figure><head><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">Fig. 88.</hi></hi></head></figure><lb/> Fadens nicht mehr zur Ebene <hi rendition="#i">E</hi> hinaufreicht, so über-<lb/> schlägt sich die Kugel und wickelt den Faden um den<lb/> Nagel herum, weil sie noch einen Rest von Geschwindig-<lb/> keit übrig hat, wenn sie die grösste Höhe, die sie er-<lb/> reichen kann, erreicht hat.</p><lb/> <p>7. Wenn wir nun voraussetzen, dass auf der schiefen<lb/> Ebene dieselbe Endgeschwindigkeit erreicht wird, ob<lb/> der Körper die Höhe oder die Länge der schiefen Ebene<lb/> durchfällt, worin weiter nichts liegt, als die Annahme,<lb/> dass ein Körper vermöge der erlangten Geschwindigkeit<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [125/0137]
Die Entwickelung der Principien der Dynamik.
einen Theil des Fadens hindert an der einen Hälfte der
Bewegung theilzunehmen. Sobald der Faden in der
Gleichgewichtslage an diesem Nagel ankommt, wird
die Kugel, welche durch ba gefallen ist, in einer an-
dern Reihe von schiefen Ebenen, den Bogen am oder
an beschreibend, steigen. Wenn nun die Neigung der
Ebenen Einfluss auf die Fallgeschwindigkeit hätte, so
könnte der Körper nicht zur selben Horizontalebene
steigen, von der er herabgefallen ist. Dies geschieht
aber. Man kann das Pendel für eine Halbschwingung
beliebig verkürzen, indem man den Nagel beliebig tief
einschlägt; die Erscheinung bleibt aber stets dieselbe.
Schlägt man den Nagel h so tief ein, dass der Rest des
[Abbildung Fig. 88.]
Fadens nicht mehr zur Ebene E hinaufreicht, so über-
schlägt sich die Kugel und wickelt den Faden um den
Nagel herum, weil sie noch einen Rest von Geschwindig-
keit übrig hat, wenn sie die grösste Höhe, die sie er-
reichen kann, erreicht hat.
7. Wenn wir nun voraussetzen, dass auf der schiefen
Ebene dieselbe Endgeschwindigkeit erreicht wird, ob
der Körper die Höhe oder die Länge der schiefen Ebene
durchfällt, worin weiter nichts liegt, als die Annahme,
dass ein Körper vermöge der erlangten Geschwindigkeit
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