Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.Einleitung. nicht aus dem Wege gehen dürfen, die wir von denbedeutendsten Menschen aller Zeiten erhalten können, und die zusammengenommen auch ausgiebiger sind, als sie die besten Menschen der Gegenwart zu bieten vermögen, gibt es kein grossartigeres, ästhetisch erheben- deres Schauspiel, als die Aeusserungen der gewaltigen Geisteskraft der grundlegenden Forscher. Noch ohne alle Methode, welche ja durch ihre Arbeit erst ge- schaffen wird, und die ohne Kenntniss ihrer Leistung immer unverstanden bleibt, fassen sie und bezwingen sie ihren Stoff, und prägen ihm die begrifflichen For- men auf. Jeder, der den ganzen Verlauf der wissen- schaftlichen Entwickelung kennt, wird natürlich viel freier und richtiger über die Bedeutung einer gegen- wärtigen wissenschaftlichen Bewegung denken als der- jenige, welcher, in seinem Urtheil auf das von ihm selbst durchlebte Zeitelement beschränkt, nur die augenblick- liche Bewegungsrichtung wahrnimmt. Einleitung. nicht aus dem Wege gehen dürfen, die wir von denbedeutendsten Menschen aller Zeiten erhalten können, und die zusammengenommen auch ausgiebiger sind, als sie die besten Menschen der Gegenwart zu bieten vermögen, gibt es kein grossartigeres, ästhetisch erheben- deres Schauspiel, als die Aeusserungen der gewaltigen Geisteskraft der grundlegenden Forscher. Noch ohne alle Methode, welche ja durch ihre Arbeit erst ge- schaffen wird, und die ohne Kenntniss ihrer Leistung immer unverstanden bleibt, fassen sie und bezwingen sie ihren Stoff, und prägen ihm die begrifflichen For- men auf. Jeder, der den ganzen Verlauf der wissen- schaftlichen Entwickelung kennt, wird natürlich viel freier und richtiger über die Bedeutung einer gegen- wärtigen wissenschaftlichen Bewegung denken als der- jenige, welcher, in seinem Urtheil auf das von ihm selbst durchlebte Zeitelement beschränkt, nur die augenblick- liche Bewegungsrichtung wahrnimmt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0019" n="7"/><fw place="top" type="header">Einleitung.</fw><lb/> nicht aus dem Wege gehen dürfen, die wir von den<lb/> bedeutendsten Menschen aller Zeiten erhalten können,<lb/> und die zusammengenommen auch ausgiebiger sind,<lb/> als sie die besten Menschen der Gegenwart zu bieten<lb/> vermögen, gibt es kein grossartigeres, ästhetisch erheben-<lb/> deres Schauspiel, als die Aeusserungen der gewaltigen<lb/> Geisteskraft der grundlegenden Forscher. Noch ohne<lb/> alle Methode, welche ja durch ihre Arbeit erst ge-<lb/> schaffen wird, und die ohne Kenntniss ihrer Leistung<lb/> immer unverstanden bleibt, fassen sie und bezwingen<lb/> sie ihren Stoff, und prägen ihm die begrifflichen For-<lb/> men auf. Jeder, der den ganzen Verlauf der wissen-<lb/> schaftlichen Entwickelung kennt, wird natürlich viel<lb/> freier und richtiger über die Bedeutung einer gegen-<lb/> wärtigen wissenschaftlichen Bewegung denken als der-<lb/> jenige, welcher, in seinem Urtheil auf das von ihm selbst<lb/> durchlebte Zeitelement beschränkt, nur die augenblick-<lb/> liche Bewegungsrichtung wahrnimmt.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [7/0019]
Einleitung.
nicht aus dem Wege gehen dürfen, die wir von den
bedeutendsten Menschen aller Zeiten erhalten können,
und die zusammengenommen auch ausgiebiger sind,
als sie die besten Menschen der Gegenwart zu bieten
vermögen, gibt es kein grossartigeres, ästhetisch erheben-
deres Schauspiel, als die Aeusserungen der gewaltigen
Geisteskraft der grundlegenden Forscher. Noch ohne
alle Methode, welche ja durch ihre Arbeit erst ge-
schaffen wird, und die ohne Kenntniss ihrer Leistung
immer unverstanden bleibt, fassen sie und bezwingen
sie ihren Stoff, und prägen ihm die begrifflichen For-
men auf. Jeder, der den ganzen Verlauf der wissen-
schaftlichen Entwickelung kennt, wird natürlich viel
freier und richtiger über die Bedeutung einer gegen-
wärtigen wissenschaftlichen Bewegung denken als der-
jenige, welcher, in seinem Urtheil auf das von ihm selbst
durchlebte Zeitelement beschränkt, nur die augenblick-
liche Bewegungsrichtung wahrnimmt.
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