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Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.

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Die Entwickelung der Principien der Dynamik.
auch auf die kurz zuvor trockenen Gefilde. Und schon
waren die Fahrzeuge in die Höhe gehoben und die
ganze Flotte zerstreut, als von allen Seiten die ans
Land Gesetzten erschreckt und bestürzt durch das un-
erwartete Unglück zurückrannten. Aber bei Verwirrung
fördert auch Eile nicht. Die Einen stiessen die Schiffe
mit Stangen ans Land, Andere waren, während sie das
Zurechtmachen der Ruder hinderten, festgefahren. Manche
hatten bei ihrer Eile, abzustossen, nicht auf ihre Kame-
raden gewartet und brachten nun die lahmen und un-
lenkbaren Schiffe nur in matte Bewegung; andere
Schiffe hatten die sich unbedacht auf sie Stürzenden
nicht aufnehmen können, und es war gleichzeitig
Ueberfülle und mangelhafte Bemannung, was die Eile
hemmte. Das Geschrei, hier man solle warten, dort
man solle abstossen, und die widerstreitenden Rufe der
niemals ein und dasselbe Wollenden hatten alle Mög-
lichkeit benommen zu sehen und zu hören. Selbst bei
den Steuerleuten war nicht die geringste Hülfe, da we-
der ihr Ruf von den Tobenden vernommen werden
konnte, noch ihr Befehl von den Erschrockenen und
Verwirrten beachtet wurde. Also begannen die Schiffe
gegeneinander zu stossen, sich wechselseitig die Ruder
abzubrechen, und ein Fahrzeug auf das andere loszu-
drängen. Man konnte glauben, es fahre da nicht die
Flotte ein und desselben Heeres, sondern zwei ver-
schiedene seien in einem Schiffskampfe begriffen. Vorder-
theile schmetterten gegen Hintertheile; die eben die
Vordern in Verwirrung gebracht hatten, sahen sich von
den Folgenden bedrängt, und der Zorn der Streitenden
steigerte sich bis zum Handgemenge.

"36. Und bereits hatte die Flut die ganzen Gefilde
um den Strom unter Wasser gesetzt, sodass nur noch
die Hügel wie kleine Inseln hervorragten: die eilten
sehr viele in ihrer Angst, nachdem sie die Hoffnung
auf die Schiffe aufgegeben, schwimmend zu erreichen.
Zerstreut befand sich die Flotte theils auf sehr tiefem
Wasser, wo Thalsenkungen waren, theils sass sie auf

Die Entwickelung der Principien der Dynamik.
auch auf die kurz zuvor trockenen Gefilde. Und schon
waren die Fahrzeuge in die Höhe gehoben und die
ganze Flotte zerstreut, als von allen Seiten die ans
Land Gesetzten erschreckt und bestürzt durch das un-
erwartete Unglück zurückrannten. Aber bei Verwirrung
fördert auch Eile nicht. Die Einen stiessen die Schiffe
mit Stangen ans Land, Andere waren, während sie das
Zurechtmachen der Ruder hinderten, festgefahren. Manche
hatten bei ihrer Eile, abzustossen, nicht auf ihre Kame-
raden gewartet und brachten nun die lahmen und un-
lenkbaren Schiffe nur in matte Bewegung; andere
Schiffe hatten die sich unbedacht auf sie Stürzenden
nicht aufnehmen können, und es war gleichzeitig
Ueberfülle und mangelhafte Bemannung, was die Eile
hemmte. Das Geschrei, hier man solle warten, dort
man solle abstossen, und die widerstreitenden Rufe der
niemals ein und dasselbe Wollenden hatten alle Mög-
lichkeit benommen zu sehen und zu hören. Selbst bei
den Steuerleuten war nicht die geringste Hülfe, da we-
der ihr Ruf von den Tobenden vernommen werden
konnte, noch ihr Befehl von den Erschrockenen und
Verwirrten beachtet wurde. Also begannen die Schiffe
gegeneinander zu stossen, sich wechselseitig die Ruder
abzubrechen, und ein Fahrzeug auf das andere loszu-
drängen. Man konnte glauben, es fahre da nicht die
Flotte ein und desselben Heeres, sondern zwei ver-
schiedene seien in einem Schiffskampfe begriffen. Vorder-
theile schmetterten gegen Hintertheile; die eben die
Vordern in Verwirrung gebracht hatten, sahen sich von
den Folgenden bedrängt, und der Zorn der Streitenden
steigerte sich bis zum Handgemenge.

„36. Und bereits hatte die Flut die ganzen Gefilde
um den Strom unter Wasser gesetzt, sodass nur noch
die Hügel wie kleine Inseln hervorragten: die eilten
sehr viele in ihrer Angst, nachdem sie die Hoffnung
auf die Schiffe aufgegeben, schwimmend zu erreichen.
Zerstreut befand sich die Flotte theils auf sehr tiefem
Wasser, wo Thalsenkungen waren, theils sass sie auf

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[197/0209] Die Entwickelung der Principien der Dynamik. auch auf die kurz zuvor trockenen Gefilde. Und schon waren die Fahrzeuge in die Höhe gehoben und die ganze Flotte zerstreut, als von allen Seiten die ans Land Gesetzten erschreckt und bestürzt durch das un- erwartete Unglück zurückrannten. Aber bei Verwirrung fördert auch Eile nicht. Die Einen stiessen die Schiffe mit Stangen ans Land, Andere waren, während sie das Zurechtmachen der Ruder hinderten, festgefahren. Manche hatten bei ihrer Eile, abzustossen, nicht auf ihre Kame- raden gewartet und brachten nun die lahmen und un- lenkbaren Schiffe nur in matte Bewegung; andere Schiffe hatten die sich unbedacht auf sie Stürzenden nicht aufnehmen können, und es war gleichzeitig Ueberfülle und mangelhafte Bemannung, was die Eile hemmte. Das Geschrei, hier man solle warten, dort man solle abstossen, und die widerstreitenden Rufe der niemals ein und dasselbe Wollenden hatten alle Mög- lichkeit benommen zu sehen und zu hören. Selbst bei den Steuerleuten war nicht die geringste Hülfe, da we- der ihr Ruf von den Tobenden vernommen werden konnte, noch ihr Befehl von den Erschrockenen und Verwirrten beachtet wurde. Also begannen die Schiffe gegeneinander zu stossen, sich wechselseitig die Ruder abzubrechen, und ein Fahrzeug auf das andere loszu- drängen. Man konnte glauben, es fahre da nicht die Flotte ein und desselben Heeres, sondern zwei ver- schiedene seien in einem Schiffskampfe begriffen. Vorder- theile schmetterten gegen Hintertheile; die eben die Vordern in Verwirrung gebracht hatten, sahen sich von den Folgenden bedrängt, und der Zorn der Streitenden steigerte sich bis zum Handgemenge. „36. Und bereits hatte die Flut die ganzen Gefilde um den Strom unter Wasser gesetzt, sodass nur noch die Hügel wie kleine Inseln hervorragten: die eilten sehr viele in ihrer Angst, nachdem sie die Hoffnung auf die Schiffe aufgegeben, schwimmend zu erreichen. Zerstreut befand sich die Flotte theils auf sehr tiefem Wasser, wo Thalsenkungen waren, theils sass sie auf

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Zitationshilfe: Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/209>, abgerufen am 27.11.2024.