Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.

Bild:
<< vorherige Seite

Drittes Kapitel.
unverändert. Das ist nur möglich, wenn die durch Rei-
bung verzehrte
lebendige Kraft durch die Arbeit der
Druckkräfte der Flüssigkeit ersetzt wird. In dem Be-
wegungssinne des Elementes muss also der Druck ab-
nehmen, und zwar für gleiche Wegstrecken, welchen eine
gleiche Reibungsarbeit entspricht, um gleich viel. Die
gesammte Arbeit der Schwere, welche für ein austreten-
des Flüssigkeitselement q[b r] geleistet wird, ist q[b r]gh.
Hiervon entfällt auf die lebendige Kraft des in die
Rohrmündung mit der Geschwindigkeit v eintretenden
Elementes der Antheil , oder mit Rücksicht
darauf, dass [Formel 2] , der Antheil q[b r]gh1. Der
Rest der Arbeit q[b r]gh2 wird also im Rohr verbraucht,
wenn wir wegen der langsamen Bewegung von Ver-
lusten im Gefäss absehen.

Bestehen im Gefäss, am Anfang und Ende des Rohres
beziehungsweise die Druckhöhen h, h2, o oder die
Drucke [Formel 3] , o, so ist nach Gleichung
1 S. 393 die Arbeit zur Erzeugung der lebendigen
Kraft des in die Rohrmündung eintretenden Elementes
[Formel 4] und die Arbeit, welche durch den Druck der Flüssig-
keit auf das die Rohrlänge durchlaufende Element über-
tragen wird, ist
[Formel 5] also diejenige, welche im Rohr eben verbraucht wird.

Nehmen wir einen Augenblick an, der Druck würde
vom Anfang zum Ende des Rohres nicht von p2 bis
Null nach dem Gesetz einer geraden Linie abnehmen,
sondern die Druckvertheilung wäre eine andere, der
Druck wäre z. B. constant durch die ganze Rohrlänge.
Sofort werden die vorausgehenden Theile durch die
Reibung an Geschwindigkeit verlieren, die folgenden

Drittes Kapitel.
unverändert. Das ist nur möglich, wenn die durch Rei-
bung verzehrte
lebendige Kraft durch die Arbeit der
Druckkräfte der Flüssigkeit ersetzt wird. In dem Be-
wegungssinne des Elementes muss also der Druck ab-
nehmen, und zwar für gleiche Wegstrecken, welchen eine
gleiche Reibungsarbeit entspricht, um gleich viel. Die
gesammte Arbeit der Schwere, welche für ein austreten-
des Flüssigkeitselement q[β ρ] geleistet wird, ist q[β ρ]gh.
Hiervon entfällt auf die lebendige Kraft des in die
Rohrmündung mit der Geschwindigkeit v eintretenden
Elementes der Antheil , oder mit Rücksicht
darauf, dass [Formel 2] , der Antheil q[β ρ]gh1. Der
Rest der Arbeit q[β ρ]gh2 wird also im Rohr verbraucht,
wenn wir wegen der langsamen Bewegung von Ver-
lusten im Gefäss absehen.

Bestehen im Gefäss, am Anfang und Ende des Rohres
beziehungsweise die Druckhöhen h, h2, o oder die
Drucke [Formel 3] , o, so ist nach Gleichung
1 S. 393 die Arbeit zur Erzeugung der lebendigen
Kraft des in die Rohrmündung eintretenden Elementes
[Formel 4] und die Arbeit, welche durch den Druck der Flüssig-
keit auf das die Rohrlänge durchlaufende Element über-
tragen wird, ist
[Formel 5] also diejenige, welche im Rohr eben verbraucht wird.

Nehmen wir einen Augenblick an, der Druck würde
vom Anfang zum Ende des Rohres nicht von p2 bis
Null nach dem Gesetz einer geraden Linie abnehmen,
sondern die Druckvertheilung wäre eine andere, der
Druck wäre z. B. constant durch die ganze Rohrlänge.
Sofort werden die vorausgehenden Theile durch die
Reibung an Geschwindigkeit verlieren, die folgenden

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0406" n="394"/><fw place="top" type="header">Drittes Kapitel.</fw><lb/>
unverändert. Das ist nur möglich, wenn die durch <hi rendition="#g">Rei-<lb/>
bung verzehrte</hi> lebendige Kraft durch die <hi rendition="#g">Arbeit</hi> der<lb/><hi rendition="#g">Druck</hi>kräfte der Flüssigkeit ersetzt wird. In dem Be-<lb/>
wegungssinne des Elementes muss also der Druck ab-<lb/>
nehmen, und zwar für gleiche Wegstrecken, welchen eine<lb/>
gleiche Reibungsarbeit entspricht, um gleich viel. Die<lb/>
gesammte Arbeit der Schwere, welche für ein austreten-<lb/>
des Flüssigkeitselement <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">q</hi><supplied>&#x03B2; &#x03C1;</supplied></hi> geleistet wird, ist <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">q</hi><supplied>&#x03B2; &#x03C1;</supplied><hi rendition="#i">gh</hi></hi>.<lb/>
Hiervon entfällt auf die lebendige Kraft des in die<lb/>
Rohrmündung mit der Geschwindigkeit <hi rendition="#i">v</hi> eintretenden<lb/>
Elementes der Antheil <formula notation="TeX">q \beta \ro \frac {v^2}{2}</formula>, oder mit Rücksicht<lb/>
darauf, dass <formula/>, der Antheil <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">q</hi><supplied>&#x03B2; &#x03C1;</supplied><hi rendition="#i">gh</hi></hi><hi rendition="#sub">1</hi>. Der<lb/>
Rest der Arbeit <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">q</hi><supplied>&#x03B2; &#x03C1;</supplied><hi rendition="#i">gh</hi></hi><hi rendition="#sub">2</hi> wird also im <hi rendition="#g">Rohr</hi> verbraucht,<lb/>
wenn wir wegen der langsamen Bewegung von Ver-<lb/>
lusten im Gefäss absehen.</p><lb/>
          <p>Bestehen im Gefäss, am Anfang und Ende des Rohres<lb/>
beziehungsweise die Druckhöhen <hi rendition="#i">h, h</hi><hi rendition="#sub">2</hi>, <hi rendition="#i">o</hi> oder die<lb/>
Drucke <formula/>, <hi rendition="#i">o</hi>, so ist nach Gleichung<lb/>
1 S. 393 die <hi rendition="#g">Arbeit</hi> zur Erzeugung der lebendigen<lb/>
Kraft des in die Rohrmündung <hi rendition="#g">eintretenden</hi> Elementes<lb/><formula/> und die Arbeit, welche durch den Druck der Flüssig-<lb/>
keit auf das die Rohrlänge durchlaufende Element über-<lb/>
tragen wird, ist<lb/><formula/> also diejenige, welche im Rohr eben verbraucht wird.</p><lb/>
          <p>Nehmen wir einen Augenblick an, der Druck würde<lb/>
vom Anfang zum Ende des Rohres nicht von <hi rendition="#i">p</hi><hi rendition="#sub">2</hi> bis<lb/>
Null nach dem Gesetz einer geraden Linie abnehmen,<lb/>
sondern die Druckvertheilung wäre eine andere, der<lb/>
Druck wäre z. B. constant durch die ganze Rohrlänge.<lb/>
Sofort werden die vorausgehenden Theile durch die<lb/>
Reibung an Geschwindigkeit verlieren, die folgenden<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[394/0406] Drittes Kapitel. unverändert. Das ist nur möglich, wenn die durch Rei- bung verzehrte lebendige Kraft durch die Arbeit der Druckkräfte der Flüssigkeit ersetzt wird. In dem Be- wegungssinne des Elementes muss also der Druck ab- nehmen, und zwar für gleiche Wegstrecken, welchen eine gleiche Reibungsarbeit entspricht, um gleich viel. Die gesammte Arbeit der Schwere, welche für ein austreten- des Flüssigkeitselement qβ ρ geleistet wird, ist qβ ρgh. Hiervon entfällt auf die lebendige Kraft des in die Rohrmündung mit der Geschwindigkeit v eintretenden Elementes der Antheil [FORMEL], oder mit Rücksicht darauf, dass [FORMEL], der Antheil qβ ρgh1. Der Rest der Arbeit qβ ρgh2 wird also im Rohr verbraucht, wenn wir wegen der langsamen Bewegung von Ver- lusten im Gefäss absehen. Bestehen im Gefäss, am Anfang und Ende des Rohres beziehungsweise die Druckhöhen h, h2, o oder die Drucke [FORMEL], o, so ist nach Gleichung 1 S. 393 die Arbeit zur Erzeugung der lebendigen Kraft des in die Rohrmündung eintretenden Elementes [FORMEL] und die Arbeit, welche durch den Druck der Flüssig- keit auf das die Rohrlänge durchlaufende Element über- tragen wird, ist [FORMEL] also diejenige, welche im Rohr eben verbraucht wird. Nehmen wir einen Augenblick an, der Druck würde vom Anfang zum Ende des Rohres nicht von p2 bis Null nach dem Gesetz einer geraden Linie abnehmen, sondern die Druckvertheilung wäre eine andere, der Druck wäre z. B. constant durch die ganze Rohrlänge. Sofort werden die vorausgehenden Theile durch die Reibung an Geschwindigkeit verlieren, die folgenden

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/406
Zitationshilfe: Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/406>, abgerufen am 23.11.2024.