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Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.

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Viertes Kapitel.
Stromgeschwindigkeit, eine plötzliche Druckabnahme
(eine negative Stauung). Die Geschwindigkeit eines
Flüssigkeitselementes, auf welches keine directen Kräfte
wirken, kann eben nur vermindert oder vermehrt wer-
den, wenn es zu Punkten höhern oder niedern Druckes
übergeht.



VIERTES KAPITEL.
Die formelle Entwickelung der Mechanik.
1. Die Isoperimeterprobleme.

1. Sind einmal alle wichtigen Thatsachen einer Natur-
wissenschaft durch Beobachtung festgestellt, so beginnt
für diese Wissenschaft eine neue Periode, die deduc-
tive
, welche wir im vorigen Kapitel behandelt haben.
Es gelingt dann, die Thatsachen in Gedanken nachzu-
bilden, ohne die Beobachtung fortwährend zu Hülfe zu
rufen. Wir bilden allgemeinere und complicirtere That-
sachen nach, indem wir uns dieselben aus einfachern,
durch die Beobachtung gegebenen wohlbekannten Ele-
menten zusammengesetzt denken. Allein wenn wir auch
aus dem Ausdruck für die elementarsten Thatsachen
(den Principien) den Ausdruck für häufiger vorkommende
complicirtere Thatsachen (Sätze) abgeleitet und überall
dieselben Elemente erschaut haben, ist der Ent-
wickelungsprocess der Naturwissenschaft noch nicht ab-
geschlossen. Es folgt der deductiven die formelle
Entwickelung. Es handelt sich dann darum, die vor-
kommenden und nachzubildenden Thatsachen in eine
übersichtliche Ordnung, in ein System zu bringen, so-
dass jede einzelne mit dem geringsten Aufwand ge-
funden und nachgebildet werden kann. In diese An-
weisungen zur Nachbildung trachtet man die möglichste

Viertes Kapitel.
Stromgeschwindigkeit, eine plötzliche Druckabnahme
(eine negative Stauung). Die Geschwindigkeit eines
Flüssigkeitselementes, auf welches keine directen Kräfte
wirken, kann eben nur vermindert oder vermehrt wer-
den, wenn es zu Punkten höhern oder niedern Druckes
übergeht.



VIERTES KAPITEL.
Die formelle Entwickelung der Mechanik.
1. Die Isoperimeterprobleme.

1. Sind einmal alle wichtigen Thatsachen einer Natur-
wissenschaft durch Beobachtung festgestellt, so beginnt
für diese Wissenschaft eine neue Periode, die deduc-
tive
, welche wir im vorigen Kapitel behandelt haben.
Es gelingt dann, die Thatsachen in Gedanken nachzu-
bilden, ohne die Beobachtung fortwährend zu Hülfe zu
rufen. Wir bilden allgemeinere und complicirtere That-
sachen nach, indem wir uns dieselben aus einfachern,
durch die Beobachtung gegebenen wohlbekannten Ele-
menten zusammengesetzt denken. Allein wenn wir auch
aus dem Ausdruck für die elementarsten Thatsachen
(den Principien) den Ausdruck für häufiger vorkommende
complicirtere Thatsachen (Sätze) abgeleitet und überall
dieselben Elemente erschaut haben, ist der Ent-
wickelungsprocess der Naturwissenschaft noch nicht ab-
geschlossen. Es folgt der deductiven die formelle
Entwickelung. Es handelt sich dann darum, die vor-
kommenden und nachzubildenden Thatsachen in eine
übersichtliche Ordnung, in ein System zu bringen, so-
dass jede einzelne mit dem geringsten Aufwand ge-
funden und nachgebildet werden kann. In diese An-
weisungen zur Nachbildung trachtet man die möglichste

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[396/0408] Viertes Kapitel. Stromgeschwindigkeit, eine plötzliche Druckabnahme (eine negative Stauung). Die Geschwindigkeit eines Flüssigkeitselementes, auf welches keine directen Kräfte wirken, kann eben nur vermindert oder vermehrt wer- den, wenn es zu Punkten höhern oder niedern Druckes übergeht. VIERTES KAPITEL. Die formelle Entwickelung der Mechanik. 1. Die Isoperimeterprobleme. 1. Sind einmal alle wichtigen Thatsachen einer Natur- wissenschaft durch Beobachtung festgestellt, so beginnt für diese Wissenschaft eine neue Periode, die deduc- tive, welche wir im vorigen Kapitel behandelt haben. Es gelingt dann, die Thatsachen in Gedanken nachzu- bilden, ohne die Beobachtung fortwährend zu Hülfe zu rufen. Wir bilden allgemeinere und complicirtere That- sachen nach, indem wir uns dieselben aus einfachern, durch die Beobachtung gegebenen wohlbekannten Ele- menten zusammengesetzt denken. Allein wenn wir auch aus dem Ausdruck für die elementarsten Thatsachen (den Principien) den Ausdruck für häufiger vorkommende complicirtere Thatsachen (Sätze) abgeleitet und überall dieselben Elemente erschaut haben, ist der Ent- wickelungsprocess der Naturwissenschaft noch nicht ab- geschlossen. Es folgt der deductiven die formelle Entwickelung. Es handelt sich dann darum, die vor- kommenden und nachzubildenden Thatsachen in eine übersichtliche Ordnung, in ein System zu bringen, so- dass jede einzelne mit dem geringsten Aufwand ge- funden und nachgebildet werden kann. In diese An- weisungen zur Nachbildung trachtet man die möglichste

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Zitationshilfe: Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/408>, abgerufen am 23.11.2024.