z. B. Newton, in ungewöhnlicher Stärke vereinigt finden, getrennt vor. Wir werden bald sehen, wie diese beiden Fähigkeiten, weil an verschiedene Personen gebunden, miteinander in heftigen offenen Kampf gerathen, der unter andern Umständen unbemerkt in derselben Person hätte austoben können.
[Abbildung]
Titelvignette zu: Leibnitzii et Johann. Bernoullii comercium epistolicum. Lausannae et Genevae, Bousquet, 1745.
4. Jakob Bernoulli findet, dass man bisher haupt- sächlich untersucht habe, für welche Werthe einer ver- änderlichen Grösse eine davon abhängige veränder- liche Grösse (oder Function derselben) einen grössten oder kleinsten Werth annimmt. Nun soll aber unter unzähligen Curven eine aufgefunden werden, welche eine gewisse Maximum- oder Minimumeigenschaft dar- bietet. Das sei eine Aufgabe ganz neuer Art, bemerkt Jakob Bernoulli richtig, und erfordere eine neue Methode.
Die Grundsätze, deren sich Jakob Bernoulli (Acta eru- ditorum 1697) zur Lösung der Aufgabe bedient, sind folgende:
1) Wenn eine Curve eine Maximum-Minimumeigen-
26 *
Die formelle Entwickelung der Mechanik.
z. B. Newton, in ungewöhnlicher Stärke vereinigt finden, getrennt vor. Wir werden bald sehen, wie diese beiden Fähigkeiten, weil an verschiedene Personen gebunden, miteinander in heftigen offenen Kampf gerathen, der unter andern Umständen unbemerkt in derselben Person hätte austoben können.
[Abbildung]
Titelvignette zu: Leibnitzii et Johann. Bernoullii comercium epistolicum. Lausannae et Genevae, Bousquet, 1745.
4. Jakob Bernoulli findet, dass man bisher haupt- sächlich untersucht habe, für welche Werthe einer ver- änderlichen Grösse eine davon abhängige veränder- liche Grösse (oder Function derselben) einen grössten oder kleinsten Werth annimmt. Nun soll aber unter unzähligen Curven eine aufgefunden werden, welche eine gewisse Maximum- oder Minimumeigenschaft dar- bietet. Das sei eine Aufgabe ganz neuer Art, bemerkt Jakob Bernoulli richtig, und erfordere eine neue Methode.
Die Grundsätze, deren sich Jakob Bernoulli (Acta eru- ditorum 1697) zur Lösung der Aufgabe bedient, sind folgende:
1) Wenn eine Curve eine Maximum-Minimumeigen-
26 *
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0415"n="403"/><fwplace="top"type="header">Die formelle Entwickelung der Mechanik.</fw><lb/>
z. B. Newton, in ungewöhnlicher Stärke vereinigt finden,<lb/>
getrennt vor. Wir werden bald sehen, wie diese beiden<lb/>
Fähigkeiten, weil an verschiedene Personen gebunden,<lb/>
miteinander in heftigen offenen Kampf gerathen, der<lb/>
unter andern Umständen unbemerkt in derselben Person<lb/>
hätte austoben können.</p><lb/><figure><head><hirendition="#c">Titelvignette zu: Leibnitzii et Johann. Bernoullii comercium epistolicum.<lb/>
Lausannae et Genevae, Bousquet, 1745.</hi></head></figure><lb/><p>4. Jakob Bernoulli findet, dass man bisher haupt-<lb/>
sächlich untersucht habe, für welche <hirendition="#g">Werthe</hi> einer ver-<lb/>
änderlichen Grösse eine davon abhängige veränder-<lb/>
liche Grösse (oder Function derselben) einen grössten<lb/>
oder kleinsten Werth annimmt. Nun soll aber unter<lb/><hirendition="#g">unzähligen Curven</hi> eine aufgefunden werden, welche<lb/>
eine gewisse Maximum- oder Minimumeigenschaft dar-<lb/>
bietet. Das sei eine Aufgabe ganz neuer Art, bemerkt<lb/>
Jakob Bernoulli richtig, und erfordere eine neue Methode.</p><lb/><p>Die Grundsätze, deren sich Jakob Bernoulli (Acta eru-<lb/>
ditorum 1697) zur Lösung der Aufgabe bedient, sind<lb/>
folgende:</p><lb/><list><item>1) Wenn eine Curve eine Maximum-Minimumeigen-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">26 *</fw><lb/></item></list></div></div></body></text></TEI>
[403/0415]
Die formelle Entwickelung der Mechanik.
z. B. Newton, in ungewöhnlicher Stärke vereinigt finden,
getrennt vor. Wir werden bald sehen, wie diese beiden
Fähigkeiten, weil an verschiedene Personen gebunden,
miteinander in heftigen offenen Kampf gerathen, der
unter andern Umständen unbemerkt in derselben Person
hätte austoben können.
[Abbildung Titelvignette zu: Leibnitzii et Johann. Bernoullii comercium epistolicum.
Lausannae et Genevae, Bousquet, 1745.]
4. Jakob Bernoulli findet, dass man bisher haupt-
sächlich untersucht habe, für welche Werthe einer ver-
änderlichen Grösse eine davon abhängige veränder-
liche Grösse (oder Function derselben) einen grössten
oder kleinsten Werth annimmt. Nun soll aber unter
unzähligen Curven eine aufgefunden werden, welche
eine gewisse Maximum- oder Minimumeigenschaft dar-
bietet. Das sei eine Aufgabe ganz neuer Art, bemerkt
Jakob Bernoulli richtig, und erfordere eine neue Methode.
Die Grundsätze, deren sich Jakob Bernoulli (Acta eru-
ditorum 1697) zur Lösung der Aufgabe bedient, sind
folgende:
1) Wenn eine Curve eine Maximum-Minimumeigen-
26 *
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/415>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.