Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.Vorwort. in der oben citirten Schrift sowie in einer andern("Die Gestalten der Flüssigkeit", Prag, Calve, 1872) an- gedeutet, und in meiner akademischen Festrede ("Die ökonomische Natur der physikalischen Forschung", Wien, Gerold, 1881) etwas weiter ausgeführt habe, stehe ich nicht mehr allein. Sehr verwandte Ideen hat näm- lich in seiner Weise R. Avenarius entwickelt ("Philo- sophie als Denken der Welt gemäss dem Princip des kleinsten Kraftmaasses", Leipzig, Fues, 1876), was mir zu besonderer Befriedigung gereicht. Die Achtung vor dem echt philosophischen Streben, alles Wissen in einen Strom zusammenzuleiten, wird man in meiner Schrift überhaupt nicht vermissen, wenngleich dieselbe gegen Uebergriffe der speculativen Methode ent- schiedene Opposition macht. Die hier behandelten Fragen haben mich schon in Vorwort. in der oben citirten Schrift sowie in einer andern(„Die Gestalten der Flüssigkeit‟, Prag, Calve, 1872) an- gedeutet, und in meiner akademischen Festrede („Die ökonomische Natur der physikalischen Forschung‟, Wien, Gerold, 1881) etwas weiter ausgeführt habe, stehe ich nicht mehr allein. Sehr verwandte Ideen hat näm- lich in seiner Weise R. Avenarius entwickelt („Philo- sophie als Denken der Welt gemäss dem Princip des kleinsten Kraftmaasses‟, Leipzig, Fues, 1876), was mir zu besonderer Befriedigung gereicht. Die Achtung vor dem echt philosophischen Streben, alles Wissen in einen Strom zusammenzuleiten, wird man in meiner Schrift überhaupt nicht vermissen, wenngleich dieselbe gegen Uebergriffe der speculativen Methode ent- schiedene Opposition macht. Die hier behandelten Fragen haben mich schon in <TEI> <text> <front> <div type="preface"> <p><pb facs="#f0009" n="[VII]"/><lb/> <fw place="top" type="header">Vorwort.</fw><lb/> in der oben citirten Schrift sowie in einer andern<lb/> („Die Gestalten der Flüssigkeit‟, Prag, Calve, 1872) an-<lb/> gedeutet, und in meiner akademischen Festrede („Die<lb/> ökonomische Natur der physikalischen Forschung‟, Wien,<lb/> Gerold, 1881) etwas weiter ausgeführt habe, stehe ich<lb/> nicht mehr allein. Sehr verwandte Ideen hat näm-<lb/> lich in seiner Weise R. Avenarius entwickelt („Philo-<lb/> sophie als Denken der Welt gemäss dem Princip des<lb/> kleinsten Kraftmaasses‟, Leipzig, Fues, 1876), was mir<lb/> zu besonderer Befriedigung gereicht. Die Achtung vor<lb/> dem echt philosophischen Streben, alles Wissen in<lb/> einen Strom zusammenzuleiten, wird man in meiner<lb/> Schrift überhaupt nicht vermissen, wenngleich dieselbe<lb/> gegen Uebergriffe der <hi rendition="#g">speculativen</hi> Methode ent-<lb/> schiedene Opposition macht.</p><lb/> <p>Die hier behandelten Fragen haben mich schon in<lb/> früher Jugend beschäftigt, und mein Interesse für die-<lb/> selben wurde mächtig erhöht durch die wunderbaren<lb/> Einleitungen von Lagrange zu den Kapiteln seiner<lb/> analytischen Mechanik, sowie durch das klar und frisch<lb/> geschriebene Schriftchen von Jolly („Principien der<lb/> Mechanik‟, Stuttgart 1852). Das schätzbare Buch von<lb/> Dühring („Kritische Geschichte der Principien der Mecha-<lb/> nik‟, Berlin 1873) hat auf meine Gedanken, welche<lb/> bei dessen Erscheinen schon im wesentlichen abge-<lb/> schlossen und auch ausgesprochen waren, keinen be-<lb/> merkenswerthen Einfluss mehr geübt. Gleichwol wird<lb/> man, wenigstens in Bezug auf die <hi rendition="#g">negative</hi> Seite der<lb/> Kritik, manche Berührungspunkte finden.</p><lb/> </div> </front> </text> </TEI> [[VII]/0009]
Vorwort.
in der oben citirten Schrift sowie in einer andern
(„Die Gestalten der Flüssigkeit‟, Prag, Calve, 1872) an-
gedeutet, und in meiner akademischen Festrede („Die
ökonomische Natur der physikalischen Forschung‟, Wien,
Gerold, 1881) etwas weiter ausgeführt habe, stehe ich
nicht mehr allein. Sehr verwandte Ideen hat näm-
lich in seiner Weise R. Avenarius entwickelt („Philo-
sophie als Denken der Welt gemäss dem Princip des
kleinsten Kraftmaasses‟, Leipzig, Fues, 1876), was mir
zu besonderer Befriedigung gereicht. Die Achtung vor
dem echt philosophischen Streben, alles Wissen in
einen Strom zusammenzuleiten, wird man in meiner
Schrift überhaupt nicht vermissen, wenngleich dieselbe
gegen Uebergriffe der speculativen Methode ent-
schiedene Opposition macht.
Die hier behandelten Fragen haben mich schon in
früher Jugend beschäftigt, und mein Interesse für die-
selben wurde mächtig erhöht durch die wunderbaren
Einleitungen von Lagrange zu den Kapiteln seiner
analytischen Mechanik, sowie durch das klar und frisch
geschriebene Schriftchen von Jolly („Principien der
Mechanik‟, Stuttgart 1852). Das schätzbare Buch von
Dühring („Kritische Geschichte der Principien der Mecha-
nik‟, Berlin 1873) hat auf meine Gedanken, welche
bei dessen Erscheinen schon im wesentlichen abge-
schlossen und auch ausgesprochen waren, keinen be-
merkenswerthen Einfluss mehr geübt. Gleichwol wird
man, wenigstens in Bezug auf die negative Seite der
Kritik, manche Berührungspunkte finden.
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