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Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.

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Und wil ein Cronen-Leben/
Im Paradieß uns geben/
Da wir vom Elend frey.

2.
Ach laß es bald geschehen/
Das ich in diesen Reih/
Dich JESu möge sehen/
Wo keine Heucheley/
Noch Dunst der argen Lüste/
Baut eine Jammer-Wüste.
Diß bitt ich/ mir verleih.

Reg 3. Die dritte Art endschallender Oden ist/ da
das Ende der ersten Strophe mit dem Ende der andern
sich reimet/ und dann die 3te und 4te Strophe wieder/
und so weiter. Ein Exempel soll uns geben diese Buß-Ode:

1.
Auf Sünden-Kind/ gieb Rechnung deinem GOTT/
Stell deinen Schein vor dessen Angesichte/
Betrachte selbst die schwere Seelen-Noth/
Und was drauf folgt/ des Höchsten Zorn-Gerichte/
Eh dich der letzte Donner richt.
2.
Hastu bißher der Welt-Lust manchen Blick/
Nebst deinem Hertz/ zum Ehpfand übergeben/
So überleg/ was vor ein Höllen-Strick
Dir einsten wird umbschlingen Seel und Leben/
Wo GOTTES-Grimm dein Urtheil spricht.
3.
Wie wilstu dar vor seinem Thron bestehn/
Wo man nicht kan den grossen Richter beugen/
Gerechtigkeit wird dir entgegen gehn/
Und deine That dich selber überzeugen/
Was du bey Leben hast vollbracht.
4.
O Ewigkeit! Ach Ewig Ewigkeit!
Wie lang ist doch dein ungeendtes Wesen/
Da

Und wil ein Cronen-Leben/
Im Paradieß uns geben/
Da wir vom Elend frey.

2.
Ach laß es bald geſchehen/
Das ich in dieſen Reih/
Dich JESu moͤge ſehen/
Wo keine Heucheley/
Noch Dunſt der argen Luͤſte/
Baut eine Jammer-Wuͤſte.
Diß bitt ich/ mir verleih.

Reg 3. Die dritte Art endſchallender Oden iſt/ da
das Ende der erſten Strophe mit dem Ende der andern
ſich reimet/ und dann die 3te und 4te Strophe wieder/
uñ ſo weiter. Ein Exempel ſoll uns gebẽ dieſe Buß-Ode:

1.
Auf Suͤnden-Kind/ gieb Rechnung deinem GOTT/
Stell deinen Schein vor deſſen Angeſichte/
Betrachte ſelbſt die ſchwere Seelen-Noth/
Und was drauf folgt/ des Hoͤchſten Zorn-Gerichte/
Eh dich der letzte Donner richt.
2.
Haſtu bißher der Welt-Luſt manchen Blick/
Nebſt deinem Hertz/ zum Ehpfand uͤbergeben/
So uͤberleg/ was vor ein Hoͤllen-Strick
Dir einſten wird umbſchlingen Seel und Leben/
Wo GOTTES-Grimm dein Urtheil ſpricht.
3.
Wie wilſtu dar vor ſeinem Thron beſtehn/
Wo man nicht kan den groſſen Richter beugen/
Gerechtigkeit wird dir entgegen gehn/
Und deine That dich ſelber uͤberzeugen/
Was du bey Leben haſt vollbracht.
4.
O Ewigkeit! Ach Ewig Ewigkeit!
Wie lang iſt doch dein ungeendtes Weſen/
Da
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[164/0182] Und wil ein Cronen-Leben/ Im Paradieß uns geben/ Da wir vom Elend frey. 2. Ach laß es bald geſchehen/ Das ich in dieſen Reih/ Dich JESu moͤge ſehen/ Wo keine Heucheley/ Noch Dunſt der argen Luͤſte/ Baut eine Jammer-Wuͤſte. Diß bitt ich/ mir verleih. Reg 3. Die dritte Art endſchallender Oden iſt/ da das Ende der erſten Strophe mit dem Ende der andern ſich reimet/ und dann die 3te und 4te Strophe wieder/ uñ ſo weiter. Ein Exempel ſoll uns gebẽ dieſe Buß-Ode: 1. Auf Suͤnden-Kind/ gieb Rechnung deinem GOTT/ Stell deinen Schein vor deſſen Angeſichte/ Betrachte ſelbſt die ſchwere Seelen-Noth/ Und was drauf folgt/ des Hoͤchſten Zorn-Gerichte/ Eh dich der letzte Donner richt. 2. Haſtu bißher der Welt-Luſt manchen Blick/ Nebſt deinem Hertz/ zum Ehpfand uͤbergeben/ So uͤberleg/ was vor ein Hoͤllen-Strick Dir einſten wird umbſchlingen Seel und Leben/ Wo GOTTES-Grimm dein Urtheil ſpricht. 3. Wie wilſtu dar vor ſeinem Thron beſtehn/ Wo man nicht kan den groſſen Richter beugen/ Gerechtigkeit wird dir entgegen gehn/ Und deine That dich ſelber uͤberzeugen/ Was du bey Leben haſt vollbracht. 4. O Ewigkeit! Ach Ewig Ewigkeit! Wie lang iſt doch dein ungeendtes Weſen/ Da

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Zitationshilfe: Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704. , S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704/182>, abgerufen am 21.11.2024.