Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.2. Horatius hat den Nutz der Poeten in zweyen Aut prodesse volunt aut delectare Poetae, Durch wohl vergunten Schertz und nütze Lebens- Lehren/ Kan ihm ein Dichter hier sein Lob und Ruhm ver- mehren. Desgleichen auch Ovidius 3. de arte amandi. Also 2. Nützlich ist also diese Wissenschafft/ (1) wegen Car-
2. Horatius hat den Nutz der Poeten in zweyen Aut prodesſe volunt aut delectare Poetæ, Durch wohl vergunten Schertz und nuͤtze Lebens- Lehren/ Kan ihm ein Dichter hier ſein Lob und Ruhm ver- mehren. Desgleichen auch Ovidius 3. de arte amandi. Alſo 2. Nuͤtzlich iſt alſo dieſe Wiſſenſchafft/ (1) wegen Car-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0025" n="13"/> <p>2. <hi rendition="#aq">Horatius</hi> hat den Nutz der Poeten in zweyen<lb/> Zeilen abgefaſſt/ <hi rendition="#aq">Lib. de arte Poet. v.</hi> 333.</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Aut prodesſe volunt aut delectare Poetæ,<lb/> Aut ſimul & jucunda & idonea dicere vitæ.</hi> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <lg type="poem"> <l>Durch wohl vergunten Schertz und nuͤtze Lebens-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Lehren/</hi> </l><lb/> <l>Kan ihm ein Dichter hier ſein Lob und Ruhm ver-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">mehren.</hi> </l> </lg><lb/> <p>Desgleichen auch <hi rendition="#aq">Ovidius 3. de arte amandi.</hi> Alſo<lb/> daß ſie nicht allein wie eine Nachtigall mit ihrem<lb/> Geſange die Ohren ergoͤtzen/ ſondern auch den Zweck<lb/> und Abſehen richten/ heilſamlich durch beſcheidene<lb/><hi rendition="#aq">Moralia</hi> und <hi rendition="#aq">Sententien</hi> zu unterweiſen/ und erbauen.<lb/> Und wie des <hi rendition="#aq">Apollo</hi> Leyer einen Stein an dem ſie<lb/> gehangen/ ſoll haben ſingend gemacht/ alſo dieſe<lb/> Frembde Gemuͤhter. Lohenſteins <hi rendition="#aq">Arminius P. 1. p.</hi><lb/> 450.</p><lb/> <p>2. Nuͤtzlich iſt alſo dieſe Wiſſenſchafft/ (1) wegen<lb/> Gottes/ als wodurch die Ehre Gottes ſehr kan aus-<lb/> gebreitet werden/ wie ſolches Opitz/ Riſt/ Heermann<lb/> und andere mehr gethan. Kayſer Ludwig/ der Gott-<lb/> ſelige genannt/ wolte dieſen Nutzen im Wercke wei-<lb/> ſen/ indem er aus Liebe zu der Poeſi die Bibel in Rei-<lb/> me bringen ließ/ wie das Regiſter <hi rendition="#aq">Teſtium Veritatis<lb/> p.</hi> 1035. ſolches bezeiget. Und <hi rendition="#aq">Otfridus Wisſembur-<lb/> genſis,</hi> wie eben <hi rendition="#aq">l. c. pag.</hi> 934. zu finden iſt/ ließ ein<lb/> Theil des Evangelien Buches in deutſche Verſſe ſe-<lb/> tzen/ um ſeine <hi rendition="#aq">Devotion</hi> gegen GOtt zu <hi rendition="#aq">conteſtiren.</hi><lb/> Herr Heerman von Koͤben ruͤhmt ſie alſo:</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Car-</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [13/0025]
2. Horatius hat den Nutz der Poeten in zweyen
Zeilen abgefaſſt/ Lib. de arte Poet. v. 333.
Aut prodesſe volunt aut delectare Poetæ,
Aut ſimul & jucunda & idonea dicere vitæ.
Durch wohl vergunten Schertz und nuͤtze Lebens-
Lehren/
Kan ihm ein Dichter hier ſein Lob und Ruhm ver-
mehren.
Desgleichen auch Ovidius 3. de arte amandi. Alſo
daß ſie nicht allein wie eine Nachtigall mit ihrem
Geſange die Ohren ergoͤtzen/ ſondern auch den Zweck
und Abſehen richten/ heilſamlich durch beſcheidene
Moralia und Sententien zu unterweiſen/ und erbauen.
Und wie des Apollo Leyer einen Stein an dem ſie
gehangen/ ſoll haben ſingend gemacht/ alſo dieſe
Frembde Gemuͤhter. Lohenſteins Arminius P. 1. p.
450.
2. Nuͤtzlich iſt alſo dieſe Wiſſenſchafft/ (1) wegen
Gottes/ als wodurch die Ehre Gottes ſehr kan aus-
gebreitet werden/ wie ſolches Opitz/ Riſt/ Heermann
und andere mehr gethan. Kayſer Ludwig/ der Gott-
ſelige genannt/ wolte dieſen Nutzen im Wercke wei-
ſen/ indem er aus Liebe zu der Poeſi die Bibel in Rei-
me bringen ließ/ wie das Regiſter Teſtium Veritatis
p. 1035. ſolches bezeiget. Und Otfridus Wisſembur-
genſis, wie eben l. c. pag. 934. zu finden iſt/ ließ ein
Theil des Evangelien Buches in deutſche Verſſe ſe-
tzen/ um ſeine Devotion gegen GOtt zu conteſtiren.
Herr Heerman von Koͤben ruͤhmt ſie alſo:
Car-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeBei der Ausgabe von 1704 handelt es sich, um die … [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |