Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.verheischt/ taube redend zu machen/ wie er solches glück- At mihi jam puero coelestia sacra placebant, 7. Was etliche denen Poeten angedichtet/ als legt
verheiſcht/ taube redend zu machen/ wie er ſolches gluͤck- At mihi jam puero cœleſtia ſacra placebant, 7. Was etliche denen Poeten angedichtet/ als legt
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verheiſcht/ taube redend zu machen/ wie er ſolches gluͤck-
lich zu Harlem practiciret. V. Monatl. unterred. A.
1693 pag. 37. Ich wolte noch richtiger verſichern/
wann von jugend auff Kinder zur Reim-Endung/ und
welche Worte ſich auff einander ſchicken/ angewieſen
wuͤrden/ ſo ſolten wir/ wann hernach mit zunehmen-
den Jahren die voͤllige Unterweiſung und das judi-
cium dazu kaͤme/ ſolche Poeten haben/ welche recht
gewachſen waͤren. Doch hier gilt abſonderlich/ was
der gelehrte Scaliger Lib. 7. pag. 916. ſagt: judicio
aurium exquiſito opus eſt, perpaucis autem aures
poeticæ datæ ſunt; und kan die Luſt dazu einen ſehn
antreiben/ wie den Ovidium, welcher Lib. 4. Triſt. 10,
von ſich ſchreibt.
At mihi jam puero cœleſtia ſacra placebant,
Inque ſuum furtim muſa trahebat opus.
7. Was etliche denen Poeten angedichtet/ als
waͤre ihre gantze Wiſſenſchafft eine Unſinnigkeit/ ama-
bilique luderent inſania, wie Horatius Od. 4. l. 3.
redet/ daß ſie tanquam ex tripode verborgene ra-
ptus empfingen/ wie Petrus Molinæus Lib. de Vale
c. 9. pag. 167. gedenckt/ indem einige Hirten/ was
ſie bey einer Hoͤle erſchienen/ wie raſend waͤren wor-
den/ und angefangene Verſſe zu reden. V. Petrus Pe-
titus in Disſert. de furore Poetico, pag. 23. Mayer,
Disſert. de ſtudiorum mutatione pag. 16. Pompona-
tius Lib. de Incant. pag. 124. Auch die Oracula
Verßweis/ theils durch Bilder/ theils durch die Goͤtzen-
Prieſter/ theils durch Weiber geredet/ Cicero L.
12. de divinat. Das hat Plato ſchon laͤngſt wieder-
legt
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