Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.den Affecten e. g. der grimmige Haß/ der erhitzte oder Reg. 4. Poeten ist vergünstigt/ nach der Grie- Reg. 5. Die Praepositiones, wann sie vor die Ver- Reg. 6. Wann 2. Substantiva zusammen gesetzt Reg. 7. 2. Adjectiva und Substantiva, wann Reg.
den Affecten e. g. der grimmige Haß/ der erhitzte oder Reg. 4. Poeten iſt verguͤnſtigt/ nach der Grie- Reg. 5. Die Præpoſitiones, wann ſie vor die Ver- Reg. 6. Wann 2. Subſtantiva zuſammen geſetzt Reg. 7. 2. Adjectiva und Subſtantiva, wann Reg.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0068" n="56"/> den <hi rendition="#aq">Affect</hi>en <hi rendition="#aq">e. g.</hi> der grimmige Haß/ der erhitzte oder<lb/> erboſte Zorn/ die entzuͤndte Liebe. etc.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Reg.</hi> 4. Poeten iſt verguͤnſtigt/ nach der Grie-<lb/> ſchen Gebrauch zuweilen 2. Bey-Woͤrter nach einan-<lb/> der zuſetzen/ wann eine Sache wohl <hi rendition="#aq">ad vivum</hi> ſoll<lb/> vorgeſtelt werden/ <hi rendition="#aq">e. g.</hi> Das wunder-ſchoͤne Kind/<lb/> der Zucker-ſuͤſſe Mund etc. Doch muß man nicht<lb/> uͤber die Graͤntzen ſchreiten/ und zuviel <hi rendition="#aq">Epitheta</hi> ſe-<lb/> tzen/ wie die Italiener/ die gantze Verſſe davon ſtel-<lb/> len/ <hi rendition="#aq">e. g.</hi> daß wunder-ſchoͤne-liebe <hi rendition="#aq">Venus</hi>-Kind/ etc.<lb/> Denn ſolches mehr einen Eckel/ als Zierde giebet/<lb/> nachdem der Uberfluß in allen Sachen auch das<lb/> beſte verderbet/ maſſen auch ſtete Artzeneyen ſelbſt<lb/> zum Giffte und Ungeſundheit oder Kranckheit werden.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Reg.</hi> 5. Die <hi rendition="#aq">Præpoſitiones,</hi> wann ſie vor die <hi rendition="#aq">Ver-<lb/> ba</hi> oder <hi rendition="#aq">Subſtantiva</hi> geſetzt werden/ geben eine lieb-<lb/> liche Anmuth/ <hi rendition="#aq">e. g.</hi> Erheurathen/ Abhandeln/ un-<lb/> vervortheilt etc. Und man kan offters einen beſſern<lb/> Verſtand damit geben/ als mit viel andern Worten.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Reg.</hi> 6. Wann 2. <hi rendition="#aq">Subſtantiva</hi> zuſammen geſetzt<lb/> werden/ alsdann muß daſſelbige/ welches in <hi rendition="#aq">obli-<lb/> quo Caſu</hi> ſtehet/ zu erſt ſtehen/ <hi rendition="#aq">e. g.</hi> Wolluſt-Schloͤſ-<lb/> ſer/ Anmuths-Huͤtten/ Freuden-Himmel. Eben<lb/> ſo geht es auch an mit den <hi rendition="#aq">Compofitis,</hi> welche aus<lb/><hi rendition="#aq">Adverbiis</hi> und <hi rendition="#aq">Subſtantivis formirt</hi> werden/ als Nim-<lb/> mer-Wirth/ denn das Wort/ welches den Nachdruck ſoll<lb/> machen/ muß auch voran ſtehen/ ſtat eines <hi rendition="#aq">Adjectivi.</hi></p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Reg. 7. 2. Adjectiva</hi> und <hi rendition="#aq">Subſtantiva,</hi> wann<lb/> ſie zuſammen geſetzt werden/ verbindet man mit 2.<lb/> Mittelſtrichen/ (-) welche man <hi rendition="#aq">Hyphen</hi> nennet.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Reg.</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [56/0068]
den Affecten e. g. der grimmige Haß/ der erhitzte oder
erboſte Zorn/ die entzuͤndte Liebe. etc.
Reg. 4. Poeten iſt verguͤnſtigt/ nach der Grie-
ſchen Gebrauch zuweilen 2. Bey-Woͤrter nach einan-
der zuſetzen/ wann eine Sache wohl ad vivum ſoll
vorgeſtelt werden/ e. g. Das wunder-ſchoͤne Kind/
der Zucker-ſuͤſſe Mund etc. Doch muß man nicht
uͤber die Graͤntzen ſchreiten/ und zuviel Epitheta ſe-
tzen/ wie die Italiener/ die gantze Verſſe davon ſtel-
len/ e. g. daß wunder-ſchoͤne-liebe Venus-Kind/ etc.
Denn ſolches mehr einen Eckel/ als Zierde giebet/
nachdem der Uberfluß in allen Sachen auch das
beſte verderbet/ maſſen auch ſtete Artzeneyen ſelbſt
zum Giffte und Ungeſundheit oder Kranckheit werden.
Reg. 5. Die Præpoſitiones, wann ſie vor die Ver-
ba oder Subſtantiva geſetzt werden/ geben eine lieb-
liche Anmuth/ e. g. Erheurathen/ Abhandeln/ un-
vervortheilt etc. Und man kan offters einen beſſern
Verſtand damit geben/ als mit viel andern Worten.
Reg. 6. Wann 2. Subſtantiva zuſammen geſetzt
werden/ alsdann muß daſſelbige/ welches in obli-
quo Caſu ſtehet/ zu erſt ſtehen/ e. g. Wolluſt-Schloͤſ-
ſer/ Anmuths-Huͤtten/ Freuden-Himmel. Eben
ſo geht es auch an mit den Compofitis, welche aus
Adverbiis und Subſtantivis formirt werden/ als Nim-
mer-Wirth/ denn das Wort/ welches den Nachdruck ſoll
machen/ muß auch voran ſtehen/ ſtat eines Adjectivi.
Reg. 7. 2. Adjectiva und Subſtantiva, wann
ſie zuſammen geſetzt werden/ verbindet man mit 2.
Mittelſtrichen/ (-) welche man Hyphen nennet.
Reg.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeBei der Ausgabe von 1704 handelt es sich, um die … [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |