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Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.

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vention sollen hernehmen/ so wird gewiß ein Poet
darinnen gleichfals seine Anweisung finden können/
wie er sein Werck glücklich ausführen solle. Indem
es doch wahr bleibet/ was der berühmte Rector zu Mer-
seburg
in seinen Oratorischen Fragen p. 328 §. 250.
M. Joh. Hübner,
mit diesen Worten abfasset: Die ge-
bundene und ungebundene Reden/ haben einerley In-
vention,
und auch einerley Disposition, so daß die-
ses nichts anders ist/ als jenes Parodie, die theils
communis, theils artificialis heisset.

Reg. 4. Wenn das Thema ersonnen ist/ so wird
gar leicht ein Genus der Versse erwehlet/ ob Dacty-
lisch-Jambische/ oder andere es seyn sollen/ und aus
diesen/ was vor ein Carmen/ ob eine Elegi, ein Son-
net/ Madrigal, Sextinne und dergleichen.

Reg. 5. Der Anfang oder Exordium, so mein
Thema vom Adel ist/ kan gemacht werden von dem
Tugend-Lohne/ wie diese ihre Liebhaber ziere und a-
dele: Oder von der Ruhe/ Glantz und Zierde mensch-
lichen Lebens/ von Hohen gebohren seyn; Hierauf folgt
die Deduction und Tractirung, desgleichen Causa
primaria,
warumb man eben diß Werck vor sich genom-
men; Wobey ich per Argumenta ab honesto, decoro,
utili, jucundo, exemplo, necessario, bono,
oder a
contrario
fortfahre/ und daran die Application, und
dann mit einem kurtzen voto das final setze. Es ist
aber Herr portmann sehr zu recommandiren/ welcher
sehr wohl zu der Disposition Anweisung giebt/ in sei-
nem Tractat von der Poesie p. 105.

Reg. 6, Die Unverständigen meinen die gröste

Zier-
F

vention ſollen hernehmen/ ſo wird gewiß ein Poet
darinnen gleichfals ſeine Anweiſung finden koͤnnen/
wie er ſein Werck gluͤcklich ausfuͤhren ſolle. Indem
es doch wahr bleibet/ was der beruͤhmte Rector zu Mer-
ſeburg
in ſeinen Oratoriſchen Fragen p. 328 §. 250.
M. Joh. Hübner,
mit dieſen Worten abfaſſet: Die ge-
bundene und ungebundene Reden/ haben einerley In-
vention,
und auch einerley Diſpoſition, ſo daß die-
ſes nichts anders iſt/ als jenes Parodie, die theils
communis, theils artificialis heiſſet.

Reg. 4. Wenn das Thema erſonnen iſt/ ſo wird
gar leicht ein Genus der Verſſe erwehlet/ ob Dacty-
liſch-Jambiſche/ oder andere es ſeyn ſollen/ und aus
dieſen/ was vor ein Carmen/ ob eine Elegi, ein Son-
net/ Madrigal, Sextinne und dergleichen.

Reg. 5. Der Anfang oder Exordium, ſo mein
Thema vom Adel iſt/ kan gemacht werden von dem
Tugend-Lohne/ wie dieſe ihre Liebhaber ziere und a-
dele: Oder von der Ruhe/ Glantz und Zierde menſch-
lichen Lebens/ von Hohen gebohren ſeyn; Hierauf folgt
die Deduction und Tractirung, desgleichen Cauſa
primaria,
warumb man eben diß Werck vor ſich genom-
men; Wobey ich per Argumenta ab honeſto, decoro,
utili, jucundo, exemplo, necesſario, bono,
oder à
contrario
fortfahre/ und daran die Application, und
dann mit einem kurtzen voto das final ſetze. Es iſt
aber Herꝛ portmann ſehr zu recommandiren/ welcher
ſehr wohl zu der Diſpoſition Anweiſung giebt/ in ſei-
nem Tractat von der Poeſie p. 105.

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Zier-
F
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[81/0093] vention ſollen hernehmen/ ſo wird gewiß ein Poet darinnen gleichfals ſeine Anweiſung finden koͤnnen/ wie er ſein Werck gluͤcklich ausfuͤhren ſolle. Indem es doch wahr bleibet/ was der beruͤhmte Rector zu Mer- ſeburg in ſeinen Oratoriſchen Fragen p. 328 §. 250. M. Joh. Hübner, mit dieſen Worten abfaſſet: Die ge- bundene und ungebundene Reden/ haben einerley In- vention, und auch einerley Diſpoſition, ſo daß die- ſes nichts anders iſt/ als jenes Parodie, die theils communis, theils artificialis heiſſet. Reg. 4. Wenn das Thema erſonnen iſt/ ſo wird gar leicht ein Genus der Verſſe erwehlet/ ob Dacty- liſch-Jambiſche/ oder andere es ſeyn ſollen/ und aus dieſen/ was vor ein Carmen/ ob eine Elegi, ein Son- net/ Madrigal, Sextinne und dergleichen. Reg. 5. Der Anfang oder Exordium, ſo mein Thema vom Adel iſt/ kan gemacht werden von dem Tugend-Lohne/ wie dieſe ihre Liebhaber ziere und a- dele: Oder von der Ruhe/ Glantz und Zierde menſch- lichen Lebens/ von Hohen gebohren ſeyn; Hierauf folgt die Deduction und Tractirung, desgleichen Cauſa primaria, warumb man eben diß Werck vor ſich genom- men; Wobey ich per Argumenta ab honeſto, decoro, utili, jucundo, exemplo, necesſario, bono, oder à contrario fortfahre/ und daran die Application, und dann mit einem kurtzen voto das final ſetze. Es iſt aber Herꝛ portmann ſehr zu recommandiren/ welcher ſehr wohl zu der Diſpoſition Anweiſung giebt/ in ſei- nem Tractat von der Poeſie p. 105. Reg. 6, Die Unverſtaͤndigen meinen die groͤſte Zier- F

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Zitationshilfe: Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704. , S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704/93>, abgerufen am 27.11.2024.