Magirus, Johannes: Baptisterium Oder Taufstein, Das ist: Predigt, Von der heiligen Tauffe/ vber das Euangelium von der Tauffe Jesu Christi vnsers Herrn. Magdeburg, [1611].Tauffe Figur / vnd Fürbild gewesen ist: Denn der Sohn Gottes dauon zeuget / daß / es sey denn / daß jemand dadurch von newem geboren werde / könne erJoh. 3. 5. das Reich Gottes weder sehen / noch hinein kommen. Ist demnach hieraus abermal offenbar / das die Tauffe nicht allein / vmb der Einsetzung vnd Befehls Chri sti willen / sondern auch vmb vnser Seelen Heil vnd Seligkeit willen / weil die Beschneidung / die ein vorbild der Tauffe gewesen / so nötig darzu gewesen / wie obstehet. Zum dritten / Wenn es die gelegenheit mit den3 Von der art vnd weise 8 Versehung GOttes. Menschen hette / daß dieselben durch einen schlechten vnwandelbaren Rahtschlus Gottes / entweder zum ewigen Leben / oder zum ewigen Tode / ohne alles ansehen der eusserlichen vnnd innerlichen Mittel zur Seligkeit geordnet / verordnet / erschaffen / vnd gesetzet weren / Wie etliche Lehrer ohne vnnd wieder die heilige Schrifft fürgeben / oder aber / wenn der heiligenCalvinus Vrsinus Beza. vnd gerechten Kinder heilig / auff die Welt geboren / vnd also von natur bey Gott in Gnaden weren / vnd auch solcher Gnaden nicht wieder verlustig werden köndten / so möchte ein Mensche der Tauffe halben / ob sie zur Seligkeit so nötig seyn solte / das niemand ohne sie zur Seligkeit kommen köndte / jm einem zweiffel machen / vnd gedencken / es were gleich viel / ob er getaufft sey / sich teuffen lasse oder nicht: Denn were er von Ewigkeit her also zum Leben versehen / das er krafft der Himlischen vnd Göttlichen Versehung seiner Seligkeit nicht verlustig werden köndte / so schadet jhm nichts / wenn er schon nicht ge- Tauffe Figur / vnd Fürbild gewesen ist: Denn der Sohn Gottes dauon zeuget / daß / es sey denn / daß jemand dadurch von newem geboren werde / könne erJoh. 3. 5. das Reich Gottes weder sehen / noch hinein kommen. Ist demnach hieraus abermal offenbar / das die Tauffe nicht allein / vmb der Einsetzung vnd Befehls Chri sti willen / sondern auch vmb vnser Seelen Heil vnd Seligkeit willen / weil die Beschneidung / die ein vorbild der Tauffe gewesen / so nötig darzu gewesen / wie obstehet. Zum dritten / Wenn es die gelegenheit mit den3 Von der art vnd weise 8 Versehung GOttes. Menschen hette / daß dieselben durch einen schlechten vnwandelbaren Rahtschlus Gottes / entweder zum ewigen Leben / oder zum ewigen Tode / ohne alles ansehen der eusserlichen vnnd innerlichen Mittel zur Seligkeit geordnet / verordnet / erschaffen / vnd gesetzet weren / Wie etliche Lehrer ohne vnnd wieder die heilige Schrifft fürgeben / oder aber / wenn der heiligenCalvinus Vrsinus Beza. vnd gerechten Kinder heilig / auff die Welt geboren / vnd also von natur bey Gott in Gnaden weren / vnd auch solcher Gnaden nicht wieder verlustig werden köndten / so möchte ein Mensche der Tauffe halben / ob sie zur Seligkeit so nötig seyn solte / das niemand ohne sie zur Seligkeit kommen köndte / jm einem zweiffel machen / vnd gedencken / es were gleich viel / ob er getaufft sey / sich teuffen lasse oder nicht: Denn were er von Ewigkeit her also zum Leben versehen / das er krafft der Himlischen vnd Göttlichen Versehung seiner Seligkeit nicht verlustig werden köndte / so schadet jhm nichts / wenn er schon nicht ge- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0045"/> Tauffe Figur / vnd Fürbild gewesen ist: Denn der Sohn Gottes dauon zeuget / daß / es sey denn / daß jemand dadurch von newem geboren werde / könne er<note place="right">Joh. 3. 5.</note> das Reich Gottes weder sehen / noch hinein kommen. 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Tauffe Figur / vnd Fürbild gewesen ist: Denn der Sohn Gottes dauon zeuget / daß / es sey denn / daß jemand dadurch von newem geboren werde / könne er das Reich Gottes weder sehen / noch hinein kommen. Ist demnach hieraus abermal offenbar / das die Tauffe nicht allein / vmb der Einsetzung vnd Befehls Chri sti willen / sondern auch vmb vnser Seelen Heil vnd Seligkeit willen / weil die Beschneidung / die ein vorbild der Tauffe gewesen / so nötig darzu gewesen / wie obstehet.
Joh. 3. 5. Zum dritten / Wenn es die gelegenheit mit den Menschen hette / daß dieselben durch einen schlechten vnwandelbaren Rahtschlus Gottes / entweder zum ewigen Leben / oder zum ewigen Tode / ohne alles ansehen der eusserlichen vnnd innerlichen Mittel zur Seligkeit geordnet / verordnet / erschaffen / vnd gesetzet weren / Wie etliche Lehrer ohne vnnd wieder die heilige Schrifft fürgeben / oder aber / wenn der heiligen vnd gerechten Kinder heilig / auff die Welt geboren / vnd also von natur bey Gott in Gnaden weren / vnd auch solcher Gnaden nicht wieder verlustig werden köndten / so möchte ein Mensche der Tauffe halben / ob sie zur Seligkeit so nötig seyn solte / das niemand ohne sie zur Seligkeit kommen köndte / jm einem zweiffel machen / vnd gedencken / es were gleich viel / ob er getaufft sey / sich teuffen lasse oder nicht: Denn were er von Ewigkeit her also zum Leben versehen / das er krafft der Himlischen vnd Göttlichen Versehung seiner Seligkeit nicht verlustig werden köndte / so schadet jhm nichts / wenn er schon nicht ge-
3 Von der art vnd weise 8 Versehung GOttes.
Calvinus Vrsinus Beza.
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