Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Magirus, Johannes: Christliche Leichpredigt, Bey der Begräbnus des Ehrwürdigen, Hochgelehrten Herren, Lucae Osiandri ... Tübingen, 1604.

Bild:
<< vorherige Seite

tet) wir mit dem Tod haben / nämlich / wir müssen sterben /Syr. 14. daher der königlich Prophet Dauid den Tod nennet / einReg. 2. Weg aller Welt.

Darumm sollen wir auff solchen vnsern Abschid (weil die Stund desselben vns verborgen vnnd vngewiß) mit wahrhaffter ernstlicher Buß vnnd hertzlicher Rew vnserer Sünden: mit steiffem Glauben an vnsern HERREN Christum: vnd mit Christlichem Gottseligem Wandel / stättigs gefasset sein / darmit / wann vnser HERR Christus mit dem letsten Stündlin kompt / vnnd die Seel abfordert / wir fertig vnnd bereit seyen Christlich vnnd mit Frewden abzuscheiden. Vnd sollen deren Aufflösung nit erschrecken. Dann sie vns kein schädliche Trennung / sondern ein selige Entbindung von allem Jammer diser Welt / vnd ein Abledigung von dem sündlichen Leib / welcher der Glaubigen Seel ein sehr beschwerlicher Last ist / dessen sie gern / je eh / je lieber wölten entlediget werden / nach welchem Paulus so sehnlich seufftzet / da er spricht: Ich elenderRom. 7. Mensch / wer will mich erlösen von dem Leib dieses Tods? Vnd abermal: Ich hab Lust abzuscheiden ([fremdsprachliches Material],Philip. 2. auffgelößt zu werden) vnd bey Christo zusein. Wie auch dise Trennung nicht ewig währen würdt. Dann in der Aufferstehung der Todten / werden die Seelen der Gerechten mit jhren aufferweckten herrlichen Leibern widerumb vnzertrennlich vereinbart / vnnd der himmlischen ewigen Frewden mit einander geniessen.

Ob vns wol auch (wie dem H. Paulo) vmb des heiligen Namens Christi / vnd seines Worts willen / allerley Schmach vnd Vnehr an Leib vnd Leben angelegt würdt:1. Pet. 4. sollen wir doch vns desselben nicht schämen / sondern es

tet) wir mit dem Tod haben / nämlich / wir müssen sterben /Syr. 14. daher der königlich Prophet Dauid den Tod nennet / einReg. 2. Weg aller Welt.

Darum̃ sollen wir auff solchen vnsern Abschid (weil die Stund desselben vns verborgen vnnd vngewiß) mit wahrhaffter ernstlicher Buß vnnd hertzlicher Rew vnserer Sünden: mit steiffem Glauben an vnsern HERREN Christum: vnd mit Christlichem Gottseligem Wandel / stättigs gefasset sein / darmit / wann vnser HERR Christus mit dem letsten Stündlin kompt / vnnd die Seel abfordert / wir fertig vnnd bereit seyen Christlich vnnd mit Frewden abzuscheiden. Vnd sollen deren Aufflösung nit erschrecken. Dann sie vns kein schädliche Trennung / sondern ein selige Entbindung von allem Jam̃er diser Welt / vnd ein Abledigung von dem sündlichen Leib / welcher der Glaubigen Seel ein sehr beschwerlicher Last ist / dessen sie gern / je eh / je lieber wölten entlediget werden / nach welchem Paulus so sehnlich seufftzet / da er spricht: Ich elenderRom. 7. Mensch / wer will mich erlösen von dem Leib dieses Tods? Vnd abermal: Ich hab Lust abzuscheiden ([fremdsprachliches Material],Philip. 2. auffgelößt zu werden) vnd bey Christo zusein. Wie auch dise Trennung nicht ewig währen würdt. Dann in der Aufferstehung der Todten / werden die Seelen der Gerechten mit jhren aufferweckten herrlichen Leibern widerumb vnzertrennlich vereinbart / vnnd der him̃lischen ewigen Frewden mit einander geniessen.

Ob vns wol auch (wie dem H. Paulo) vmb des heiligen Namens Christi / vnd seines Worts willen / allerley Schmach vnd Vnehr an Leib vñ Leben angelegt würdt:1. Pet. 4. sollen wir doch vns desselben nicht schämen / sondern es

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0007" n="5"/>
tet) wir
                     mit dem Tod haben / nämlich / wir müssen sterben /<note place="right">Syr. 14.</note> daher der königlich Prophet Dauid den Tod nennet / ein<note place="right">Reg. 2.</note> Weg aller Welt.</p>
        <p>Darum&#x0303; sollen wir auff solchen vnsern Abschid (weil die Stund
                     desselben vns verborgen vnnd vngewiß) mit wahrhaffter ernstlicher Buß vnnd
                     hertzlicher Rew vnserer Sünden: mit steiffem Glauben an vnsern HERREN Christum:
                     vnd mit Christlichem Gottseligem Wandel / stättigs gefasset sein / darmit / wann
                     vnser HERR Christus mit dem letsten Stündlin kompt / vnnd die Seel abfordert /
                     wir fertig vnnd bereit seyen Christlich vnnd mit Frewden abzuscheiden. Vnd
                     sollen deren Aufflösung nit erschrecken. Dann sie vns kein schädliche Trennung /
                     sondern ein selige Entbindung von allem Jam&#x0303;er diser Welt / vnd
                     ein Abledigung von dem sündlichen Leib / welcher der Glaubigen Seel ein sehr
                     beschwerlicher Last ist / dessen sie gern / je eh / je lieber wölten entlediget
                     werden / nach welchem Paulus so sehnlich seufftzet / da er spricht: Ich
                         elender<note place="right">Rom. 7.</note> Mensch / wer will mich
                     erlösen von dem Leib dieses Tods? Vnd abermal: Ich hab Lust abzuscheiden
                         (<foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>,<note place="right">Philip. 2.</note>
                     auffgelößt zu werden) vnd bey Christo zusein. Wie auch dise Trennung nicht ewig
                     währen würdt. Dann in der Aufferstehung der Todten / werden die Seelen der
                     Gerechten mit jhren aufferweckten herrlichen Leibern widerumb vnzertrennlich
                     vereinbart / vnnd der him&#x0303;lischen ewigen Frewden mit einander
                     geniessen.</p>
        <p>Ob vns wol auch (wie dem H. Paulo) vmb des heiligen Namens Christi / vnd seines
                     Worts willen / allerley Schmach vnd Vnehr an Leib vn&#x0303; Leben
                     angelegt würdt:<note place="right">1. Pet. 4.</note> sollen wir doch vns
                     desselben nicht schämen / sondern es
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[5/0007] tet) wir mit dem Tod haben / nämlich / wir müssen sterben / daher der königlich Prophet Dauid den Tod nennet / ein Weg aller Welt. Syr. 14. Reg. 2. Darum̃ sollen wir auff solchen vnsern Abschid (weil die Stund desselben vns verborgen vnnd vngewiß) mit wahrhaffter ernstlicher Buß vnnd hertzlicher Rew vnserer Sünden: mit steiffem Glauben an vnsern HERREN Christum: vnd mit Christlichem Gottseligem Wandel / stättigs gefasset sein / darmit / wann vnser HERR Christus mit dem letsten Stündlin kompt / vnnd die Seel abfordert / wir fertig vnnd bereit seyen Christlich vnnd mit Frewden abzuscheiden. Vnd sollen deren Aufflösung nit erschrecken. Dann sie vns kein schädliche Trennung / sondern ein selige Entbindung von allem Jam̃er diser Welt / vnd ein Abledigung von dem sündlichen Leib / welcher der Glaubigen Seel ein sehr beschwerlicher Last ist / dessen sie gern / je eh / je lieber wölten entlediget werden / nach welchem Paulus so sehnlich seufftzet / da er spricht: Ich elender Mensch / wer will mich erlösen von dem Leib dieses Tods? Vnd abermal: Ich hab Lust abzuscheiden (_ , auffgelößt zu werden) vnd bey Christo zusein. Wie auch dise Trennung nicht ewig währen würdt. Dann in der Aufferstehung der Todten / werden die Seelen der Gerechten mit jhren aufferweckten herrlichen Leibern widerumb vnzertrennlich vereinbart / vnnd der him̃lischen ewigen Frewden mit einander geniessen. Rom. 7. Philip. 2. Ob vns wol auch (wie dem H. Paulo) vmb des heiligen Namens Christi / vnd seines Worts willen / allerley Schmach vnd Vnehr an Leib vñ Leben angelegt würdt: sollen wir doch vns desselben nicht schämen / sondern es 1. Pet. 4.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_leichpredigt_1604
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_leichpredigt_1604/7
Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Christliche Leichpredigt, Bey der Begräbnus des Ehrwürdigen, Hochgelehrten Herren, Lucae Osiandri ... Tübingen, 1604, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_leichpredigt_1604/7>, abgerufen am 29.04.2024.