Magirus, Johannes: Gründliche Widerlegung des unwahrhaftigen zwinglischen Buches, welches Magister Ambrosius Wolf unter dem Titel (Historie der Augsburger Konfession) in öffentlichem Druck ausgehen lassen. Tübingen, 1580.Abrahae gab er die Bschneidung zum Zeichen / Gedeon gab er den Regen auff das Land vnd Lambfel: vnd so fort an findet man vil derselben Zeichen in der Schrifft / neben den Zusagen geben. Dann also thur man auch in weltlichen Testamenten / daß nicht allein die Wort schrifftlich verfaßt / sonder auch Sigel vnd Notarienzeichen daran gehenckt werden / daß es je bestendig vnnd glaubwürdig sey. Also hat auch Christus in diesem Testament gethon / vnd ein krefftigs / alleredelst Sigel vnd Zeichen an vnnd in die Wort gehenckt / das ist / sein eigen warhafftig Fleisch vnnd Blut / vnder dem Brot vnnd Wein. Dann wir arme Menschen / weil wir in den fünff Sinnen leben / müssen je zum wenigsten ein eusserlich Zeichen haben / neben den worten / daran wir vns halten vnd zusamen kommen mögen: doch also / daß dasselbig Zeichen ein Sacrament sey / das ist / daß es eusserlich sey / vnd doch geistlich ding hab vnd bedeutte / darmit wir durch das eusserliche in das geistliche gezogen werden / das eusserlich mit den Augen des Leibs / das jnnerlich mit den Augen des hertzen begreiffen. Biß hieher Lutherus. Ist hie Lutherus Zwinglisch gewesen? oder ist Ambrosius Vuolfius ein vnuerschampter Lügner vnd Calumniator, der D. Luthern seine wort so vntrewlich referiert? Es kan sich aber Vuolfius hier mit nicht entschuldigen / wann er fürgeben wölte / er hett seine allegation auß etlichen Schrifften Lutheri kurtz zusamen in wenig wort gezogen. Dann wann es gelten solte / daß man einem seine wort vnuolkommen vnd verstüm - Abrahae gab er die Bschneidung zum Zeichen / Gedeon gab er den Regen auff das Land vnd Lambfel: vnd so fort an findet man vil derselben Zeichen in der Schrifft / neben den Zusagen geben. Dann also thur man auch in weltlichen Testamenten / daß nicht allein die Wort schrifftlich verfaßt / sonder auch Sigel vñ Notarienzeichen daran gehenckt werden / daß es je bestendig vnnd glaubwürdig sey. Also hat auch Christus in diesem Testament gethon / vnd ein krefftigs / alleredelst Sigel vnd Zeichen an vnnd in die Wort gehenckt / das ist / sein eigen warhafftig Fleisch vnnd Blut / vnder dem Brot vnnd Wein. Dann wir arme Menschen / weil wir in den fünff Sinnen leben / müssen je zum wenigsten ein eusserlich Zeichen haben / neben den worten / daran wir vns halten vnd zusamen kommen mögen: doch also / daß dasselbig Zeichen ein Sacrament sey / das ist / daß es eusserlich sey / vnd doch geistlich ding hab vnd bedeutte / darmit wir durch das eusserliche in das geistliche gezogen werden / das eusserlich mit den Augen des Leibs / das jnnerlich mit den Augen des hertzen begreiffen. Biß hieher Lutherus. Ist hie Lutherus Zwinglisch gewesen? oder ist Ambrosius Vuolfius ein vnuerschampter Lügner vnd Calumniator, der D. Luthern seine wort so vntrewlich referiert? Es kan sich aber Vuolfius hier mit nicht entschuldigen / wann er fürgeben wölte / er hett seine allegation auß etlichen Schrifften Lutheri kurtz zusamen in wenig wort gezogen. Dann wann es gelten solte / daß man einem seine wort vnuolkom̃en vñ verstüm - <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0124" n="112"/> Abrahae gab er die Bschneidung zum Zeichen / Gedeon gab er den Regen auff das Land vnd Lambfel: vnd so fort an findet man vil derselben Zeichen in der Schrifft / neben den Zusagen geben. Dann also thur man auch in weltlichen Testamenten / daß nicht allein die Wort schrifftlich verfaßt / sonder auch Sigel vñ Notarienzeichen daran gehenckt werden / daß es je bestendig vnnd glaubwürdig sey. Also hat auch Christus in diesem Testament gethon / vnd ein krefftigs / alleredelst Sigel vnd Zeichen an vnnd in die Wort gehenckt / das ist / sein eigen warhafftig Fleisch vnnd Blut / vnder dem Brot vnnd Wein. Dann wir arme Menschen / weil wir in den fünff Sinnen leben / müssen je zum wenigsten ein eusserlich Zeichen haben / neben den worten / daran wir vns halten vnd zusamen kommen mögen: doch also / daß dasselbig Zeichen ein Sacrament sey / das ist / daß es eusserlich sey / vnd doch geistlich ding hab vnd bedeutte / darmit wir durch das eusserliche in das geistliche gezogen werden / das eusserlich mit den Augen des Leibs / das jnnerlich mit den Augen des hertzen begreiffen. Biß hieher Lutherus.</p> <p>Ist hie Lutherus Zwinglisch gewesen? oder ist Ambrosius Vuolfius ein vnuerschampter Lügner vnd Calumniator, der D. Luthern seine wort so vntrewlich referiert? Es kan sich aber Vuolfius hier mit nicht entschuldigen / wann er fürgeben wölte / er hett seine allegation auß etlichen Schrifften Lutheri kurtz zusamen in wenig wort gezogen. Dann wann es gelten solte / daß man einem seine wort vnuolkom̃en vñ verstüm - </p> </div> </body> </text> </TEI> [112/0124]
Abrahae gab er die Bschneidung zum Zeichen / Gedeon gab er den Regen auff das Land vnd Lambfel: vnd so fort an findet man vil derselben Zeichen in der Schrifft / neben den Zusagen geben. Dann also thur man auch in weltlichen Testamenten / daß nicht allein die Wort schrifftlich verfaßt / sonder auch Sigel vñ Notarienzeichen daran gehenckt werden / daß es je bestendig vnnd glaubwürdig sey. Also hat auch Christus in diesem Testament gethon / vnd ein krefftigs / alleredelst Sigel vnd Zeichen an vnnd in die Wort gehenckt / das ist / sein eigen warhafftig Fleisch vnnd Blut / vnder dem Brot vnnd Wein. Dann wir arme Menschen / weil wir in den fünff Sinnen leben / müssen je zum wenigsten ein eusserlich Zeichen haben / neben den worten / daran wir vns halten vnd zusamen kommen mögen: doch also / daß dasselbig Zeichen ein Sacrament sey / das ist / daß es eusserlich sey / vnd doch geistlich ding hab vnd bedeutte / darmit wir durch das eusserliche in das geistliche gezogen werden / das eusserlich mit den Augen des Leibs / das jnnerlich mit den Augen des hertzen begreiffen. Biß hieher Lutherus.
Ist hie Lutherus Zwinglisch gewesen? oder ist Ambrosius Vuolfius ein vnuerschampter Lügner vnd Calumniator, der D. Luthern seine wort so vntrewlich referiert? Es kan sich aber Vuolfius hier mit nicht entschuldigen / wann er fürgeben wölte / er hett seine allegation auß etlichen Schrifften Lutheri kurtz zusamen in wenig wort gezogen. Dann wann es gelten solte / daß man einem seine wort vnuolkom̃en vñ verstüm -
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