Magirus, Johannes: Gründliche Widerlegung des unwahrhaftigen zwinglischen Buches, welches Magister Ambrosius Wolf unter dem Titel (Historie der Augsburger Konfession) in öffentlichem Druck ausgehen lassen. Tübingen, 1580.solchen Tropum zulassen / der vns von dem Brot / den Leib / vnd von dem Wein / das Blut (Christi) hinweg neme: auff daß nicht der geistliche Mensch im heiligen Abentmal seiner verhofften Gütter beraubt Fol. 122.werde. Es ist aber dannoch vonnötten / daß man einen Tropum zulasse: weil wir sehen / daß das Brot nicht in den Leib Christi / noch der Wein in das Blut Christi ver wandlet würdt. Wölchs ist dann nun derselbig Tropus? Hütte dich fleissig / daß du ja nicht zugebest des Carlstadischen Geists Tropum: dann derselbige würde den Glauben seiner Gütter berauben: wiewol er gar nicht will darfür angesehen sein / aber / das End würdt es mit der that beweisen. Wölchen Tropum soll ich dann zulassen? nemlich den jenigen soltu zulassen / der in der Schrifft / vnnd in dem gemeinen Brauch zureden am aller mehrsten in übung ist / nemlich Synecdochen: wölches ist ein solche Figur / da entweder vnder einem theil das gantze ding / oder vnder dem gantzen ding ein theil verstanden würdt: Oder wann man einem das gantze gibt / vnd doch allein das fürnembste theil desselbigen genennet würdt. Als wann dir jemands ein Wiegen / vnd ein Kind in der Wiegen ligend / darreicht / pflegte er / gemeiner weiß nach / zusagen: Nim hin das Kind / vnnd setze es beseitz. Hie werden zwey ding miteinander gegeben / nemlich die Wiegen / vnd das Kind: vnd würdt doch nur das fürnempst genennet / nemlich das Kind. Also werden vns in des Herrn Nachtmal zwey ding dargereicht / das Brot / vnnd der Leib: vnnd würdt doch nur der Leib genennet / welcher in diser außspendung das fürnembste ist. Heißt aber das Zwing - solchen Tropum zulassen / der vns von dem Brot / den Leib / vnd von dem Wein / das Blut (Christi) hinweg neme: auff daß nicht der geistliche Mensch im heiligen Abentmal seiner verhofften Gütter beraubt Fol. 122.werde. Es ist aber dannoch vonnötten / daß man einen Tropum zulasse: weil wir sehen / daß das Brot nicht in den Leib Christi / noch der Wein in das Blut Christi ver wandlet würdt. Wölchs ist dann nun derselbig Tropus? Hütte dich fleissig / daß du ja nicht zugebest des Carlstadischen Geists Tropum: dann derselbige würde den Glauben seiner Gütter berauben: wiewol er gar nicht will darfür angesehen sein / aber / das End würdt es mit der that beweisen. Wölchen Tropum soll ich dañ zulassen? nemlich den jenigẽ soltu zulassen / der in der Schrifft / vnnd in dem gemeinen Brauch zureden am aller mehrsten in übung ist / nemlich Synecdochen: wölches ist ein solche Figur / da entweder vnder einem theil das gantze ding / oder vnder dem gantzen ding ein theil verstanden würdt: Oder wann man einem das gantze gibt / vñ doch allein das fürnembste theil desselbigen genennet würdt. Als wann dir jemands ein Wiegen / vnd ein Kind in der Wiegen ligend / darreicht / pflegte er / gemeiner weiß nach / zusagen: Nim hin das Kind / vnnd setze es beseitz. Hie werden zwey ding miteinander gegeben / nemlich die Wiegen / vnd das Kind: vnd würdt doch nur das fürnempst genennet / nemlich das Kind. Also werden vns in des Herrn Nachtmal zwey ding dargereicht / das Brot / vnnd der Leib: vnnd würdt doch nur der Leib genennet / welcher in diser außspendung das fürnembste ist. 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Wölchen Tropum soll ich dañ zulassen? nemlich den jenigẽ soltu zulassen / der in der Schrifft / vnnd in dem gemeinen Brauch zureden am aller mehrsten in übung ist / nemlich Synecdochen: wölches ist ein solche Figur / da entweder vnder einem theil das gantze ding / oder vnder dem gantzen ding ein theil verstanden würdt: Oder wann man einem das gantze gibt / vñ doch allein das fürnembste theil desselbigen genennet würdt. Als wann dir jemands ein Wiegen / vnd ein Kind in der Wiegen ligend / darreicht / pflegte er / gemeiner weiß nach / zusagen: Nim hin das Kind / vnnd setze es beseitz. Hie werden zwey ding miteinander gegeben / nemlich die Wiegen / vnd das Kind: vnd würdt doch nur das fürnempst genennet / nemlich das Kind. Also werden vns in des Herrn Nachtmal zwey ding dargereicht / das Brot / vnnd der Leib: vnnd würdt doch nur der Leib genennet / welcher in diser außspendung das fürnembste ist. Heißt aber das Zwing - </p> </div> </body> </text> </TEI> [118/0130]
solchen Tropum zulassen / der vns von dem Brot / den Leib / vnd von dem Wein / das Blut (Christi) hinweg neme: auff daß nicht der geistliche Mensch im heiligen Abentmal seiner verhofften Gütter beraubt werde. Es ist aber dannoch vonnötten / daß man einen Tropum zulasse: weil wir sehen / daß das Brot nicht in den Leib Christi / noch der Wein in das Blut Christi ver wandlet würdt. Wölchs ist dann nun derselbig Tropus? Hütte dich fleissig / daß du ja nicht zugebest des Carlstadischen Geists Tropum: dann derselbige würde den Glauben seiner Gütter berauben: wiewol er gar nicht will darfür angesehen sein / aber / das End würdt es mit der that beweisen. Wölchen Tropum soll ich dañ zulassen? nemlich den jenigẽ soltu zulassen / der in der Schrifft / vnnd in dem gemeinen Brauch zureden am aller mehrsten in übung ist / nemlich Synecdochen: wölches ist ein solche Figur / da entweder vnder einem theil das gantze ding / oder vnder dem gantzen ding ein theil verstanden würdt: Oder wann man einem das gantze gibt / vñ doch allein das fürnembste theil desselbigen genennet würdt. Als wann dir jemands ein Wiegen / vnd ein Kind in der Wiegen ligend / darreicht / pflegte er / gemeiner weiß nach / zusagen: Nim hin das Kind / vnnd setze es beseitz. Hie werden zwey ding miteinander gegeben / nemlich die Wiegen / vnd das Kind: vnd würdt doch nur das fürnempst genennet / nemlich das Kind. Also werden vns in des Herrn Nachtmal zwey ding dargereicht / das Brot / vnnd der Leib: vnnd würdt doch nur der Leib genennet / welcher in diser außspendung das fürnembste ist. Heißt aber das Zwing -
Fol. 122.
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Gründliche Widerlegung des unwahrhaftigen zwinglischen Buches, welches Magister Ambrosius Wolf unter dem Titel (Historie der Augsburger Konfession) in öffentlichem Druck ausgehen lassen. Tübingen, 1580, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_widerlegung_1580/130>, abgerufen am 16.02.2025. |