Magirus, Johannes: Gründliche Widerlegung des unwahrhaftigen zwinglischen Buches, welches Magister Ambrosius Wolf unter dem Titel (Historie der Augsburger Konfession) in öffentlichem Druck ausgehen lassen. Tübingen, 1580.Andreas Carlstad hat / dieweil D. Luther nicht anheimisch gewesen / ein andere Lehr auff die Cantzel gebracht / vnd mit vngestim die Bilder aus der Kirchen geworffen: dann er den Pöfel erweckt hatte. Als aber D. Luther dieser vrsachen halben fürnemlich widerumb heim erfordert / hat er disen Handel des Carlstads gestrafft / vnd angezeigt / man müsse nicht disen weg fürnemen / sondern zuuor die Bilder aus der Menschen hertzen abschaffen / vnd das Volck lehren / daß man allein durch den Glauben gerecht werde / vnd daß die Bilder zur Seligkeit nicht nutzen. Wann nun die Bilder also aus dem hertzen gethon / vnd das Volck recht vnderrichtet sey / so werden die Bilder nicht schaden thon / oder auch für sich selbst fallen. Er lasse es jm zwar nicht zuwider sein / daß man sie hinweg thue / aber solches gebüre der Oberkeit: vnd sey nicht zuzulassen / daß jeder seins gefallens solches fürneme / etc. Vnd hernach im fünfften Buch sagt Sleidanus ferner also: Carlstad / von dem droben gesagt / weil er es nicht mit D. Luthern hielte / ist er von Wittenberg hinweg gezogen / vnd hat mit denen heimlichen Lehrern / wölche fürgaben / sie hetten Göttliche Gesicht vnnd Gespräch mit Gott / vil Freundschafft gehabt. Derwegen der Hertzog in Sachsen jme sein Land verboten. Er aber (Carlstad) liesse Büchlein ausgehen / darinnen er D. Luthern vnd seine Mitgehülffen hefftig antastet / als newe Schmeichler des Bapsts / vnd als ob sie von der Meß / von der Beicht / von den Bildern / vnd andern dergleichen Sachen / vnrecht lehrten. Auch legte Carlstad die Wort Christi (das ist mein Leib) also Andreas Carlstad hat / dieweil D. Luther nicht anheimisch gewesen / ein andere Lehr auff die Cantzel gebracht / vnd mit vngestim die Bilder aus der Kirchen geworffen: dann er den Pöfel erweckt hatte. Als aber D. Luther dieser vrsachen halben fürnemlich widerumb heim erfordert / hat er disen Handel des Carlstads gestrafft / vnd angezeigt / man müsse nicht disen weg fürnemen / sondern zuuor die Bilder aus der Menschen hertzen abschaffen / vnd das Volck lehren / daß man allein durch den Glauben gerecht werde / vnd daß die Bilder zur Seligkeit nicht nutzen. Wann nun die Bilder also aus dem hertzen gethon / vnd das Volck recht vnderrichtet sey / so werden die Bilder nicht schaden thon / oder auch für sich selbst fallen. Er lasse es jm zwar nicht zuwider sein / daß man sie hinweg thue / aber solches gebüre der Oberkeit: vnd sey nicht zuzulassen / daß jeder seins gefallens solches fürneme / etc. Vnd hernach im fünfften Buch sagt Sleidanus ferner also: Carlstad / von dem droben gesagt / weil er es nicht mit D. Luthern hielte / ist er von Wittenberg hinweg gezogen / vnd hat mit denen heimlichen Lehrern / wölche fürgaben / sie hetten Göttliche Gesicht vnnd Gespräch mit Gott / vil Freundschafft gehabt. Derwegen der Hertzog in Sachsen jme sein Land verboten. Er aber (Carlstad) liesse Büchlein ausgehen / darinnen er D. Luthern vnd seine Mitgehülffen hefftig antastet / als newe Schmeichler des Bapsts / vñ als ob sie von der Meß / von der Beicht / von den Bildern / vnd andern dergleichen Sachen / vnrecht lehrten. Auch legte Carlstad die Wort Christi (das ist mein Leib) also <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0020" n="8"/> <p>Andreas Carlstad hat / dieweil D. Luther nicht anheimisch gewesen / ein andere Lehr auff die Cantzel gebracht / vnd mit vngestim die Bilder aus der Kirchen geworffen: dann er den Pöfel erweckt hatte. Als aber D. Luther dieser vrsachen halben fürnemlich widerumb heim erfordert / hat er disen Handel des Carlstads gestrafft / vnd angezeigt / man müsse nicht disen weg fürnemen / sondern zuuor die Bilder aus der Menschen hertzen abschaffen / vnd das Volck lehren / daß man allein durch den Glauben gerecht werde / vnd daß die Bilder zur Seligkeit nicht nutzen. Wann nun die Bilder also aus dem hertzen gethon / vnd das Volck recht vnderrichtet sey / so werden die Bilder nicht schaden thon / oder auch für sich selbst fallen. Er lasse es jm zwar nicht zuwider sein / daß man sie hinweg thue / aber solches gebüre der Oberkeit: vnd sey nicht zuzulassen / daß jeder seins gefallens solches fürneme / etc. Vnd hernach im fünfften Buch sagt Sleidanus ferner also: Carlstad / von dem droben gesagt / weil er es nicht mit D. Luthern hielte / ist er von Wittenberg hinweg gezogen / vnd hat mit denen heimlichen Lehrern / wölche fürgaben / sie hetten Göttliche Gesicht vnnd Gespräch mit Gott / vil Freundschafft gehabt. Derwegen der Hertzog in Sachsen jme sein Land verboten. Er aber (Carlstad) liesse Büchlein ausgehen / darinnen er D. Luthern vnd seine Mitgehülffen hefftig antastet / als newe Schmeichler des Bapsts / vñ als ob sie von der Meß / von der Beicht / von den Bildern / vnd andern dergleichen Sachen / vnrecht lehrten. Auch legte Carlstad die Wort Christi (das ist mein Leib) also </p> </div> </body> </text> </TEI> [8/0020]
Andreas Carlstad hat / dieweil D. Luther nicht anheimisch gewesen / ein andere Lehr auff die Cantzel gebracht / vnd mit vngestim die Bilder aus der Kirchen geworffen: dann er den Pöfel erweckt hatte. Als aber D. Luther dieser vrsachen halben fürnemlich widerumb heim erfordert / hat er disen Handel des Carlstads gestrafft / vnd angezeigt / man müsse nicht disen weg fürnemen / sondern zuuor die Bilder aus der Menschen hertzen abschaffen / vnd das Volck lehren / daß man allein durch den Glauben gerecht werde / vnd daß die Bilder zur Seligkeit nicht nutzen. Wann nun die Bilder also aus dem hertzen gethon / vnd das Volck recht vnderrichtet sey / so werden die Bilder nicht schaden thon / oder auch für sich selbst fallen. Er lasse es jm zwar nicht zuwider sein / daß man sie hinweg thue / aber solches gebüre der Oberkeit: vnd sey nicht zuzulassen / daß jeder seins gefallens solches fürneme / etc. Vnd hernach im fünfften Buch sagt Sleidanus ferner also: Carlstad / von dem droben gesagt / weil er es nicht mit D. Luthern hielte / ist er von Wittenberg hinweg gezogen / vnd hat mit denen heimlichen Lehrern / wölche fürgaben / sie hetten Göttliche Gesicht vnnd Gespräch mit Gott / vil Freundschafft gehabt. Derwegen der Hertzog in Sachsen jme sein Land verboten. Er aber (Carlstad) liesse Büchlein ausgehen / darinnen er D. Luthern vnd seine Mitgehülffen hefftig antastet / als newe Schmeichler des Bapsts / vñ als ob sie von der Meß / von der Beicht / von den Bildern / vnd andern dergleichen Sachen / vnrecht lehrten. Auch legte Carlstad die Wort Christi (das ist mein Leib) also
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