Mangoldt, Hans von: Die Lehre vom Unternehmergewinn. Leipzig, 1855.duction, was häufig als ein Zeichen herannahenden Verfalls Die Occupation freiwilliger Naturgaben 1) springt meistens 1) Wir folgen im Nachstehenden bei der Eintheilung der Productiv-
beschäftigungen Roscher (§. 38), doch übergehen wir die Entdeckungen und Erfindungen, die nach unsrer Ansicht kaum zu den wirthschaftlichen Arbeiten zu rechnen sind -- eine entgegengesetzte Auffassung bei Riedel §§. 172--180 -- und jedenfalls nicht füglich selbst Gegenstand einer Unternehmung werden können, wenn auch ihre Anwendung zu solchen Veranlassung giebt. -- Mehr oder weniger übereinstimmende Eintheilungen der productiven Beschäftigun- gen u. A. bei Riedel (§. 171) und Dunoyer (in der Einleitung). duction, was haͤufig als ein Zeichen herannahenden Verfalls Die Occupation freiwilliger Naturgaben 1) ſpringt meiſtens 1) Wir folgen im Nachſtehenden bei der Eintheilung der Productiv-
beſchäftigungen Roſcher (§. 38), doch übergehen wir die Entdeckungen und Erfindungen, die nach unſrer Anſicht kaum zu den wirthſchaftlichen Arbeiten zu rechnen ſind — eine entgegengeſetzte Auffaſſung bei Riedel §§. 172—180 — und jedenfalls nicht füglich ſelbſt Gegenſtand einer Unternehmung werden können, wenn auch ihre Anwendung zu ſolchen Veranlaſſung giebt. — Mehr oder weniger übereinſtimmende Eintheilungen der productiven Beſchäftigun- gen u. A. bei Riedel (§. 171) und Dunoyer (in der Einleitung). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0083" n="71"/> duction, was haͤufig als ein Zeichen herannahenden Verfalls<lb/> angeſehen werden kann. Doch darf man ſich die bezeichneten<lb/> Stadien nicht als in allen Productionsgebieten gleichzeitig ein-<lb/> tretend vorſtellen. Gerade die vollkommenen Unternehmungen<lb/> rufen oͤfter unvollkommene neue hervor. Auch bringt es die eigen-<lb/> thuͤmliche Art mancher Productionen mit ſich, daß ſie von jenem<lb/> Verlauf der Entwickelung mehrfach abweichen oder ihn auch gar<lb/> nicht oder nur zum Theil durchmachen.</p><lb/> <p>Die Occupation freiwilliger Naturgaben <note place="foot" n="1)">Wir folgen im Nachſtehenden bei der Eintheilung der Productiv-<lb/> beſchäftigungen Roſcher (§. 38), doch übergehen wir die Entdeckungen und<lb/> Erfindungen, die nach unſrer Anſicht kaum zu den wirthſchaftlichen Arbeiten<lb/> zu rechnen ſind — eine entgegengeſetzte Auffaſſung bei Riedel §§. 172—180 —<lb/> und jedenfalls nicht füglich ſelbſt Gegenſtand einer Unternehmung werden<lb/> können, wenn auch ihre Anwendung zu ſolchen Veranlaſſung giebt. — Mehr<lb/> oder weniger übereinſtimmende Eintheilungen der productiven Beſchäftigun-<lb/> gen u. A. bei Riedel (§. 171) und Dunoyer (in der Einleitung).</note> ſpringt meiſtens<lb/> und zwar ſehr fruͤh von der Eigenproduction zur vollkommenen<lb/> Unternehmung uͤber, was ſich einerſeits aus der hier alsbald<lb/> hervortretenden Laͤſtigkeit und Unzuverlaͤſſigkeit der Eigenpro-<lb/> duction, andererſeits daraus erklaͤrt, daß die Moͤglichkeit, be-<lb/> ſondere perſoͤnliche Qualificationen dabei zur Ausnutzung zu brin-<lb/> gen, und die Freiheit der Bewegung, die dabei obwaltet, zu<lb/> vollkommenen Unternehmungen anreizt. Man denke ſich z. B.<lb/> einen Volksſtamm, der ſich eben feſte Wohnſitze erwaͤhlt hat,<lb/> dabei aber noch von Jaͤgerei und Fiſchfang ſeine Hauptnahrung<lb/> zieht. Der Vortheil einer Theilung der Beſchaͤftigungen wird<lb/> alsbald hervortreten, die Einen werden die haͤuslichen Arbeiten,<lb/> die Andern die Jagd oder die Fiſcherei uͤbernehmen. Von den<lb/> Letzteren aber werden die Geſchickteren — und an dieſen wird<lb/> es nicht fehlen, da die Ergreifung der betreffenden Beſchaͤftigun-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [71/0083]
duction, was haͤufig als ein Zeichen herannahenden Verfalls
angeſehen werden kann. Doch darf man ſich die bezeichneten
Stadien nicht als in allen Productionsgebieten gleichzeitig ein-
tretend vorſtellen. Gerade die vollkommenen Unternehmungen
rufen oͤfter unvollkommene neue hervor. Auch bringt es die eigen-
thuͤmliche Art mancher Productionen mit ſich, daß ſie von jenem
Verlauf der Entwickelung mehrfach abweichen oder ihn auch gar
nicht oder nur zum Theil durchmachen.
Die Occupation freiwilliger Naturgaben 1) ſpringt meiſtens
und zwar ſehr fruͤh von der Eigenproduction zur vollkommenen
Unternehmung uͤber, was ſich einerſeits aus der hier alsbald
hervortretenden Laͤſtigkeit und Unzuverlaͤſſigkeit der Eigenpro-
duction, andererſeits daraus erklaͤrt, daß die Moͤglichkeit, be-
ſondere perſoͤnliche Qualificationen dabei zur Ausnutzung zu brin-
gen, und die Freiheit der Bewegung, die dabei obwaltet, zu
vollkommenen Unternehmungen anreizt. Man denke ſich z. B.
einen Volksſtamm, der ſich eben feſte Wohnſitze erwaͤhlt hat,
dabei aber noch von Jaͤgerei und Fiſchfang ſeine Hauptnahrung
zieht. Der Vortheil einer Theilung der Beſchaͤftigungen wird
alsbald hervortreten, die Einen werden die haͤuslichen Arbeiten,
die Andern die Jagd oder die Fiſcherei uͤbernehmen. Von den
Letzteren aber werden die Geſchickteren — und an dieſen wird
es nicht fehlen, da die Ergreifung der betreffenden Beſchaͤftigun-
1) Wir folgen im Nachſtehenden bei der Eintheilung der Productiv-
beſchäftigungen Roſcher (§. 38), doch übergehen wir die Entdeckungen und
Erfindungen, die nach unſrer Anſicht kaum zu den wirthſchaftlichen Arbeiten
zu rechnen ſind — eine entgegengeſetzte Auffaſſung bei Riedel §§. 172—180 —
und jedenfalls nicht füglich ſelbſt Gegenſtand einer Unternehmung werden
können, wenn auch ihre Anwendung zu ſolchen Veranlaſſung giebt. — Mehr
oder weniger übereinſtimmende Eintheilungen der productiven Beſchäftigun-
gen u. A. bei Riedel (§. 171) und Dunoyer (in der Einleitung).
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |