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Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583.

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Vber das brauchet die Schrifft solcher Wörter / in welchen sie die Menschliche Natur als ein subiectum der Sünde beschreibet / die Sünde aber als etwas Zufälliges / das in der Menschlichen Natur ist / als Rom. 6. Lasset die Sünde nicht herrschen in ewrem sterblichen Leibe. Rom. 7. So thue ich nuhn dasselbige nicht / sonder die Sünde / die in mir wohnet / dann ich weiß / daß in mir / das ist / in meinem Fleische / wohnet nichts guts. Item: So finde ich in mir nuhn ein Gesetz / der ich will das Gute thun / daß mir das Böse anhangt ([fremdsprachliches Material]) Rom. 8. Verdampte die Sünde im Fleisch durch die Sünde / etc. Ephes. 4. Durch die Vnwissenheit so in jhnen ist. Heb. 12. Lasset vns ablegen die Sünde / so vns jmmer anklebt vnnd träge machet. Jerem. 17. Die Sünde Juda ist auff die Taffel jhres Hertzen gegraben. Prouerb. 22. Thorheit steckt den Knaben im Hertzen / etc. Welche Sprüche alle miteinander klar bezeugen / daß die Sünde nicht der verderbten Menschen Natur selbst sey / sondern derselben als ein Schaden vnd böser Zufall anhange vnd eynwohne.

Also machet auch die heilige Schrifft in dem ein Vnterscheid zwischen der verderbten Natur / vnnd zwischen der Erbsünde oder Verderbung / daß sie mit verständtlichen Worten bezeuget / der Mensch oder Menschliche Natur werde nicht verdampt / daher daß sie eine Natur oder Substantz ist: Sondern darumb / daß sie sündig vnd vnrein ist. Psal. 39. Du züchtigest den Menschen vmm der Sünde willen. Jesai. 50. Ir seidt vmb ewer Sünde willen verkaufft. Jesai. 59. Ewere Vntugend scheiden euch vnd ewern Gott / vnd ewere Sünde verbergen das Angesicht von euch. Ezech. 3. Der Gottlose wirdt vmb seiner Sünde willen sterben. Muß derhalben ja ein Vnterscheidt zwischen der verderbten Menschlichen Natur vnnd zwischen der Erbsünde selbst seyn: Dann diese klare Sprüche der heiligen Schrifft können nicht fehlen.

Auß dem allem ist nuhn offenbar / daß wir vnser Lehre von der Erbsünde / daß dieselbige die verderbte Natur selbst nicht sey /

Vber das brauchet die Schrifft solcher Wörter / in welchen sie die Menschliche Natur als ein subiectum der Sünde beschreibet / die Sünde aber als etwas Zufälliges / das in der Menschlichen Natur ist / als Rom. 6. Lasset die Sünde nicht herrschen in ewrem sterblichen Leibe. Rom. 7. So thue ich nuhn dasselbige nicht / sonder die Sünde / die in mir wohnet / dañ ich weiß / daß in mir / das ist / in meinem Fleische / wohnet nichts guts. Item: So finde ich in mir nuhn ein Gesetz / der ich will das Gute thun / daß mir das Böse anhangt ([fremdsprachliches Material]) Rom. 8. Verdampte die Sünde im Fleisch durch die Sünde / etc. Ephes. 4. Durch die Vnwissenheit so in jhnen ist. Heb. 12. Lasset vns ablegen die Sünde / so vns jmmer anklebt vnnd träge machet. Jerem. 17. Die Sünde Juda ist auff die Taffel jhres Hertzen gegraben. Prouerb. 22. Thorheit steckt den Knaben im Hertzen / etc. Welche Sprüche alle miteinander klar bezeugen / daß die Sünde nicht der verderbten Menschen Natur selbst sey / sondern derselben als ein Schaden vnd böser Zufall anhange vnd eynwohne.

Also machet auch die heilige Schrifft in dem ein Vnterscheid zwischen der verderbten Natur / vnnd zwischen der Erbsünde oder Verderbung / daß sie mit verständtlichen Worten bezeuget / der Mensch oder Menschliche Natur werde nicht verdampt / daher daß sie eine Natur oder Substantz ist: Sondern darumb / daß sie sündig vñ vnrein ist. Psal. 39. Du züchtigest den Menschen vm̃ der Sünde willen. Jesai. 50. Ir seidt vmb ewer Sünde willen verkaufft. Jesai. 59. Ewere Vntugend scheiden euch vnd ewern Gott / vnd ewere Sünde verbergen das Angesicht von euch. Ezech. 3. Der Gottlose wirdt vmb seiner Sünde willen sterben. Muß derhalben ja ein Vnterscheidt zwischen der verderbten Menschlichen Natur vnnd zwischen der Erbsünde selbst seyn: Dann diese klare Sprüche der heiligen Schrifft können nicht fehlen.

Auß dem allem ist nuhn offenbar / daß wir vnser Lehre von der Erbsünde / daß dieselbige die verderbte Natur selbst nicht sey /

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[91/0193] Vber das brauchet die Schrifft solcher Wörter / in welchen sie die Menschliche Natur als ein subiectum der Sünde beschreibet / die Sünde aber als etwas Zufälliges / das in der Menschlichen Natur ist / als Rom. 6. Lasset die Sünde nicht herrschen in ewrem sterblichen Leibe. Rom. 7. So thue ich nuhn dasselbige nicht / sonder die Sünde / die in mir wohnet / dañ ich weiß / daß in mir / das ist / in meinem Fleische / wohnet nichts guts. Item: So finde ich in mir nuhn ein Gesetz / der ich will das Gute thun / daß mir das Böse anhangt (_ ) Rom. 8. Verdampte die Sünde im Fleisch durch die Sünde / etc. Ephes. 4. Durch die Vnwissenheit so in jhnen ist. Heb. 12. Lasset vns ablegen die Sünde / so vns jmmer anklebt vnnd träge machet. Jerem. 17. Die Sünde Juda ist auff die Taffel jhres Hertzen gegraben. Prouerb. 22. Thorheit steckt den Knaben im Hertzen / etc. Welche Sprüche alle miteinander klar bezeugen / daß die Sünde nicht der verderbten Menschen Natur selbst sey / sondern derselben als ein Schaden vnd böser Zufall anhange vnd eynwohne. Also machet auch die heilige Schrifft in dem ein Vnterscheid zwischen der verderbten Natur / vnnd zwischen der Erbsünde oder Verderbung / daß sie mit verständtlichen Worten bezeuget / der Mensch oder Menschliche Natur werde nicht verdampt / daher daß sie eine Natur oder Substantz ist: Sondern darumb / daß sie sündig vñ vnrein ist. Psal. 39. Du züchtigest den Menschen vm̃ der Sünde willen. Jesai. 50. Ir seidt vmb ewer Sünde willen verkaufft. Jesai. 59. Ewere Vntugend scheiden euch vnd ewern Gott / vnd ewere Sünde verbergen das Angesicht von euch. Ezech. 3. Der Gottlose wirdt vmb seiner Sünde willen sterben. Muß derhalben ja ein Vnterscheidt zwischen der verderbten Menschlichen Natur vnnd zwischen der Erbsünde selbst seyn: Dann diese klare Sprüche der heiligen Schrifft können nicht fehlen. Auß dem allem ist nuhn offenbar / daß wir vnser Lehre von der Erbsünde / daß dieselbige die verderbte Natur selbst nicht sey /

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Zitationshilfe: Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marbach_refutatio_1583/193>, abgerufen am 27.11.2024.