Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583.426. 432. schreibet: Einerley ist in Gläubigen vnd Vngläubigen / alleine das ist der Vnderscheid / daß der Gläubigen Sünde nicht gerechnet / sondern zugedeckt / der vnheiligen aber gerechnet vnd auffgedeckt stehen. Jener Wunden haben Pflaster vnd sind verbunden / aber dieser stehen offen vnd sind vnuerbunden / etc. Wie nun die Erbsünde / in Paulo wonendt oder seinem Flelsch anhangend / eine böse / schädliche / widerspenstige Vnart ist / also auch in den vngläubigen vnd vnbekehrten. Derwegen das 7. Cap. an die Römer im wenigsten dem Gegentheil / seinen Schwarm zubeschönen / nit dienet. Vnd hieher gehöret der Spruch Ambrosij / Rom. 7. Scio quod non habitat in me, hoc est, in carne mea, bonum. Non, sicut quibusdam videtur, carnem malam dicit: sed quod habitat in carne, non esse bonum, sed esse peccatum. Quomodo habitat in carne peccatum, cum non sit substantia, sed preuaricatio boni? Quoniam primi hominis Corpus corruptum est per peccatum, vt possit dissolui, ipsa peccati corruptio per conditionem offensionis manet in corpore, &c. Das ist / ich weiß / daß in mir / das ist / in meinem Fleische / nichts gutes wohnet. Er nennet nicht / wie sich etliche düncken lassen / das Fleisch böse: sondern er saget / daß diß / so im Fleisch wohnet / nicht gut / sondern Sünde sey. Wie kan aber die Sünde im Fleisch wohnen / weil sie kein Wesen / sondern Vbertrettung deß guten ist? Antwort: Weil deß ersten Menschen Leib also durch die Sünde verderbt ist / daß er kan auffgelöset werden / so bleibet die Verderbung der Sünden / von deß gedreweten Zorns wegen / auch im Menschlichen Leibe / etc. Vom Vnderscheid deß alten vnd newen Menschen ist droben / in Widerlegung deß dritten Puncts / außführlich Bericht geschehen / darumb es vnnötig / dieses Orts alles zu widerholen. Wöllen dem Christlichen Leser zum Vnterricht nur dieses Sprüchlein Lutheri contra Latomum Tom. 2. Lat. hieher setzen / pag. 431. Vnus est homo Paulus, qui vtrunque de se confitetur, alio & alio respectu. 426. 432. schreibet: Einerley ist in Gläubigen vñ Vngläubigen / alleine das ist der Vnderscheid / daß der Gläubigen Sünde nicht gerechnet / sondern zugedeckt / der vnheiligen aber gerechnet vnd auffgedeckt stehen. Jener Wunden haben Pflaster vnd sind verbunden / aber dieser stehen offen vnd sind vnuerbunden / etc. Wie nun die Erbsünde / in Paulo wonendt oder seinem Flelsch anhangend / eine böse / schädliche / widerspenstige Vnart ist / also auch in den vngläubigen vnd vnbekehrten. Derwegen das 7. Cap. an die Römer im wenigsten dem Gegentheil / seinen Schwarm zubeschönen / nit dienet. Vnd hieher gehöret der Spruch Ambrosij / Rom. 7. Scio quòd nõ habitat in me, hoc est, in carne mea, bonum. Non, sicut quibusdam videtur, carnem malam dicit: sed quod habitat in carne, non esse bonum, sed esse peccatum. Quomodo habitat in carne peccatum, cùm non sit substantia, sed pręuaricatio boni? Quoniam primi hominis Corpus corruptum est per peccatum, vt possit dissolui, ipsa peccati corruptio per conditionem offensionis manet in corpore, &c. Das ist / ich weiß / daß in mir / das ist / in meinem Fleische / nichts gutes wohnet. Er nennet nicht / wie sich etliche düncken lassen / das Fleisch böse: sondern er saget / daß diß / so im Fleisch wohnet / nicht gut / sondern Sünde sey. Wie kan aber die Sünde im Fleisch wohnen / weil sie kein Wesen / sondern Vbertrettung deß guten ist? Antwort: Weil deß ersten Menschen Leib also durch die Sünde verderbt ist / daß er kan auffgelöset werden / so bleibet die Verderbung der Sünden / von deß gedreweten Zorns wegen / auch im Menschlichen Leibe / etc. Vom Vnderscheid deß alten vnd newen Menschen ist droben / in Widerlegung deß dritten Puncts / außführlich Bericht geschehen / darumb es vnnötig / dieses Orts alles zu widerholen. Wöllen dem Christlichen Leser zum Vnterricht nur dieses Sprüchlein Lutheri contra Latomum Tom. 2. Lat. hieher setzen / pag. 431. Vnus est homo Paulus, qui vtrunque de se cõfitetur, alio & alio respectu. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0324"/> 426. 432. schreibet: Einerley ist in Gläubigen vñ Vngläubigen / alleine das ist der Vnderscheid / daß der Gläubigen Sünde nicht gerechnet / sondern zugedeckt / der vnheiligen aber gerechnet vnd auffgedeckt stehen. Jener Wunden haben Pflaster vnd sind verbunden / aber dieser stehen offen vnd sind vnuerbunden / etc. Wie nun die Erbsünde / in Paulo wonendt oder seinem Flelsch anhangend / eine böse / schädliche / widerspenstige Vnart ist / also auch in den vngläubigen vnd vnbekehrten.</p> <p>Derwegen das 7. Cap. an die Römer im wenigsten dem Gegentheil / seinen Schwarm zubeschönen / nit dienet. Vnd hieher gehöret der Spruch Ambrosij / Rom. 7. Scio quòd nõ habitat in me, hoc est, in carne mea, bonum. Non, sicut quibusdam videtur, carnem malam dicit: sed quod habitat in carne, non esse bonum, sed esse peccatum. Quomodo habitat in carne peccatum, cùm non sit substantia, sed pręuaricatio boni? Quoniam primi hominis Corpus corruptum est per peccatum, vt possit dissolui, ipsa peccati corruptio per conditionem offensionis manet in corpore, &c. Das ist / ich weiß / daß in mir / das ist / in meinem Fleische / nichts gutes wohnet. Er nennet nicht / wie sich etliche düncken lassen / das Fleisch böse: sondern er saget / daß diß / so im Fleisch wohnet / nicht gut / sondern Sünde sey. Wie kan aber die Sünde im Fleisch wohnen / weil sie kein Wesen / sondern Vbertrettung deß guten ist? Antwort: Weil deß ersten Menschen Leib also durch die Sünde verderbt ist / daß er kan auffgelöset werden / so bleibet die Verderbung der Sünden / von deß gedreweten Zorns wegen / auch im Menschlichen Leibe / etc.</p> <p>Vom Vnderscheid deß alten vnd newen Menschen ist droben / in Widerlegung deß dritten Puncts / außführlich Bericht geschehen / darumb es vnnötig / dieses Orts alles zu widerholen. Wöllen dem Christlichen Leser zum Vnterricht nur dieses Sprüchlein Lutheri contra Latomum Tom. 2. Lat. hieher setzen / pag. 431. Vnus est homo Paulus, qui vtrunque de se cõfitetur, alio & alio respectu. </p> </div> </body> </text> </TEI> [0324]
426. 432. schreibet: Einerley ist in Gläubigen vñ Vngläubigen / alleine das ist der Vnderscheid / daß der Gläubigen Sünde nicht gerechnet / sondern zugedeckt / der vnheiligen aber gerechnet vnd auffgedeckt stehen. Jener Wunden haben Pflaster vnd sind verbunden / aber dieser stehen offen vnd sind vnuerbunden / etc. Wie nun die Erbsünde / in Paulo wonendt oder seinem Flelsch anhangend / eine böse / schädliche / widerspenstige Vnart ist / also auch in den vngläubigen vnd vnbekehrten.
Derwegen das 7. Cap. an die Römer im wenigsten dem Gegentheil / seinen Schwarm zubeschönen / nit dienet. Vnd hieher gehöret der Spruch Ambrosij / Rom. 7. Scio quòd nõ habitat in me, hoc est, in carne mea, bonum. Non, sicut quibusdam videtur, carnem malam dicit: sed quod habitat in carne, non esse bonum, sed esse peccatum. Quomodo habitat in carne peccatum, cùm non sit substantia, sed pręuaricatio boni? Quoniam primi hominis Corpus corruptum est per peccatum, vt possit dissolui, ipsa peccati corruptio per conditionem offensionis manet in corpore, &c. Das ist / ich weiß / daß in mir / das ist / in meinem Fleische / nichts gutes wohnet. Er nennet nicht / wie sich etliche düncken lassen / das Fleisch böse: sondern er saget / daß diß / so im Fleisch wohnet / nicht gut / sondern Sünde sey. Wie kan aber die Sünde im Fleisch wohnen / weil sie kein Wesen / sondern Vbertrettung deß guten ist? Antwort: Weil deß ersten Menschen Leib also durch die Sünde verderbt ist / daß er kan auffgelöset werden / so bleibet die Verderbung der Sünden / von deß gedreweten Zorns wegen / auch im Menschlichen Leibe / etc.
Vom Vnderscheid deß alten vnd newen Menschen ist droben / in Widerlegung deß dritten Puncts / außführlich Bericht geschehen / darumb es vnnötig / dieses Orts alles zu widerholen. Wöllen dem Christlichen Leser zum Vnterricht nur dieses Sprüchlein Lutheri contra Latomum Tom. 2. Lat. hieher setzen / pag. 431. Vnus est homo Paulus, qui vtrunque de se cõfitetur, alio & alio respectu.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |