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Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583.

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Adam nach dem Fall / etc. Dann auch die bösen Engel durch die Sünde vnd jren Abfall von Gott nicht eine andere Natur oder ander Wesen / wesentlich von dem vorigen vnderschieden / bekommen / als sie vor dem Fall gehabt: Sondern eine böse verderbte Natur / vnnd sind / der Boßheit vnd Vnreinigkeit wegen / von den guten Engeln vnderschieden.

Hiervon sindt zu mercken Augustini Wort / Lib. 1. Hypo. gnost. Diabolus natura est Angelus, sed quod natura est, opus Dei est, quod vero Diabolus, vitio suo est, vtendo male naturae suae bono, & c. Das ist / Der Teuffel ist von Natur ein Engel / aber daß er von Natur ist / das ist Gottes Werck / daß er aber ein Teuffel ist / das ist er durch seine Boßheit / dieweil er das / so von Natur an jhm gut ist / vbel gebraucht.

Wie auch Adam vor vnnd Adam nach dem Fall nicht / dem Wesen oder Natur nach / vnderschieden sindt. Dann wo das wahr / so were Adam nach dem Fall idem numero, eben der vorige Adam dem Wesen nach nicht gewest oder geblieben / sondern were gantz vnd gar in eine andere speciem oder Wesen verwandelt. Der Güte / Heiligkeit vnnd Gerechtigkeit nach ist er wol der vorige Adam nicht / dann er ist nuhn böse vnnd verderbt / vnnd hat Boßheit / Vnreinigkeit vnd Vngerechtigkeit an sich oder in seiner verderbten Natur: Aber so viel das Wesen oder die Natur selbst antrifft / ist er eben der vorige Adam / vnd kein ander.

In Summa die heilige Schrifft weiß von keinem wesentlichen Vnderscheidt geistlicher / wesentlicher Gestallt / Form oder Art / darvon das Gegentheil so viel vergebliches Geschreyes machet. D. Lutherus Psalm. 45. da er sonst das Wörtlein Form braucht / nennet es auch keine wesentliche Form / sondern pulchritudinem spiritualem, eine geistliche Schönheit / darnach Christus von vns vnderschieden ist / nemmlich / daß er geistlich an seiner angenommenen Menschlichen Natur rem / schöne / heilig / gerecht / dem Gesetz gleichförmig / da wir hergegen an vnserm Fleisch oder Natur

Adam nach dem Fall / etc. Dann auch die bösen Engel durch die Sünde vñ jren Abfall von Gott nicht eine andere Natur oder ander Wesen / wesentlich von dem vorigen vnderschieden / bekommen / als sie vor dem Fall gehabt: Sondern eine böse verderbte Natur / vnnd sind / der Boßheit vnd Vnreinigkeit wegen / von den guten Engeln vnderschieden.

Hiervon sindt zu mercken Augustini Wort / Lib. 1. Hypo. gnost. Diabolus natura est Angelus, sed quòd natura est, opus Dei est, quòd verò Diabolus, vitio suo est, vtendo malè naturae suae bono, & c. Das ist / Der Teuffel ist von Natur ein Engel / aber daß er von Natur ist / das ist Gottes Werck / daß er aber ein Teuffel ist / das ist er durch seine Boßheit / dieweil er das / so von Natur an jhm gut ist / vbel gebraucht.

Wie auch Adam vor vnnd Adam nach dem Fall nicht / dem Wesen oder Natur nach / vnderschieden sindt. Dann wo das wahr / so were Adam nach dem Fall idem numero, eben der vorige Adam dem Wesen nach nicht gewest oder geblieben / sondern were gantz vnd gar in eine andere speciem oder Wesen verwandelt. Der Güte / Heiligkeit vnnd Gerechtigkeit nach ist er wol der vorige Adam nicht / dann er ist nuhn böse vnnd verderbt / vnnd hat Boßheit / Vnreinigkeit vnd Vngerechtigkeit an sich oder in seiner verderbten Natur: Aber so viel das Wesen oder die Natur selbst antrifft / ist er eben der vorige Adam / vnd kein ander.

In Summa die heilige Schrifft weiß von keinem wesentlichen Vnderscheidt geistlicher / wesentlicher Gestallt / Form oder Art / darvon das Gegentheil so viel vergebliches Geschreyes machet. D. Lutherus Psalm. 45. da er sonst das Wörtlein Form braucht / nennet es auch keine wesentliche Form / sondern pulchritudinem spiritualem, eine geistliche Schönheit / darnach Christus von vns vnderschieden ist / nem̃lich / daß er geistlich an seiner angenommenen Menschlichen Natur rem / schöne / heilig / gerecht / dem Gesetz gleichförmig / da wir hergegen an vnserm Fleisch oder Natur

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[43/0097] Adam nach dem Fall / etc. Dann auch die bösen Engel durch die Sünde vñ jren Abfall von Gott nicht eine andere Natur oder ander Wesen / wesentlich von dem vorigen vnderschieden / bekommen / als sie vor dem Fall gehabt: Sondern eine böse verderbte Natur / vnnd sind / der Boßheit vnd Vnreinigkeit wegen / von den guten Engeln vnderschieden. Hiervon sindt zu mercken Augustini Wort / Lib. 1. Hypo. gnost. Diabolus natura est Angelus, sed quòd natura est, opus Dei est, quòd verò Diabolus, vitio suo est, vtendo malè naturae suae bono, & c. Das ist / Der Teuffel ist von Natur ein Engel / aber daß er von Natur ist / das ist Gottes Werck / daß er aber ein Teuffel ist / das ist er durch seine Boßheit / dieweil er das / so von Natur an jhm gut ist / vbel gebraucht. Wie auch Adam vor vnnd Adam nach dem Fall nicht / dem Wesen oder Natur nach / vnderschieden sindt. Dann wo das wahr / so were Adam nach dem Fall idem numero, eben der vorige Adam dem Wesen nach nicht gewest oder geblieben / sondern were gantz vnd gar in eine andere speciem oder Wesen verwandelt. Der Güte / Heiligkeit vnnd Gerechtigkeit nach ist er wol der vorige Adam nicht / dann er ist nuhn böse vnnd verderbt / vnnd hat Boßheit / Vnreinigkeit vnd Vngerechtigkeit an sich oder in seiner verderbten Natur: Aber so viel das Wesen oder die Natur selbst antrifft / ist er eben der vorige Adam / vnd kein ander. In Summa die heilige Schrifft weiß von keinem wesentlichen Vnderscheidt geistlicher / wesentlicher Gestallt / Form oder Art / darvon das Gegentheil so viel vergebliches Geschreyes machet. D. Lutherus Psalm. 45. da er sonst das Wörtlein Form braucht / nennet es auch keine wesentliche Form / sondern pulchritudinem spiritualem, eine geistliche Schönheit / darnach Christus von vns vnderschieden ist / nem̃lich / daß er geistlich an seiner angenommenen Menschlichen Natur rem / schöne / heilig / gerecht / dem Gesetz gleichförmig / da wir hergegen an vnserm Fleisch oder Natur

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Zitationshilfe: Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marbach_refutatio_1583/97>, abgerufen am 24.11.2024.