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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Dritte Buch.
Ich halte weiter an die vestung auffzubauen/
Die schiffe kunte man nunmehr in trocknm schauen
Bey heiser sommerzeit. Die pursche gattet sich
Und ist bemüht das feld zu bauen fleißiglich.
Ich laß sie bürgerrecht und eigne häuser haben;
Als sie sich nun in ruh und friede wollen laben;
Da kömmet eine pest mit schnellem ungestümm/
Und bringet menschen/ vieh/ ja saat und pflantzen/ ümm.
Die lufft war angesteckt von schnellem gifft und seuche/
Es kam ein böses jahr und brachte manche leiche/
Viel musten sterben dran und enden ihren lauff/
Viel lagen hefftig kranck und kamen wieder auff.
Die felder dörrten aus von heissen sommer tagen/
Und wolten weder graß/ noch laub noch früchte tragen.
Der vater wil/ man sol nach Delos wieder gehn/
Umb Febus außspruch recht und besser zu verstehn/
Hiernebst zubitten ihn/ umb dieses zuvergeben:
Wie lange wir annoch im elend müsten schweben/
Und was er riethe doch für kräfftig artzeney/
Die für die Pestilentz zu brauchen nützlich sey/
Und ferner/ wo wir hin uns müsten endlich kehren/
Damit wir möchten uns in fried und ruhe nehren?
Es kam die nacht: Was lebt auff erden groß und klein/
Begaben sich zur ruh und schlieffen sänfftlich ein/
Da düncket mir/ ich seh/ als ich schlieff etwas milder/
Der Troer Götter stehn und ihre heilge Bilder/
Die ich durch schwerdt und feur von Troja trug mit mir/
Für meinem angesicht/ nnd schienen klar herfür.
Mit
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Das Dritte Buch.
Ich halte weiter an die veſtung auffzubauen/
Die ſchiffe kunte man nunmehr in trocknm ſchauen
Bey heiſer ſommerzeit. Die purſche gattet ſich
Und iſt bemuͤht das feld zu bauen fleißiglich.
Ich laß ſie buͤrgerrecht und eigne haͤuſer haben;
Als ſie ſich nun in ruh und friede wollen laben;
Da koͤmmet eine peſt mit ſchnellem ungeſtuͤmm/
Und bringet menſchen/ vieh/ ja ſaat und pflantzen/ uͤmm.
Die lufft war angeſteckt von ſchnellem gifft und ſeuche/
Es kam ein boͤſes jahr und brachte manche leiche/
Viel muſten ſterben dran und enden ihren lauff/
Viel lagen hefftig kranck und kamen wieder auff.
Die felder doͤrrten aus von heiſſen ſommer tagen/
Und wolten weder graß/ noch laub noch fruͤchte tragen.
Der vater wil/ man ſol nach Delos wieder gehn/
Umb Febus außſpruch recht und beſſer zu verſtehn/
Hiernebſt zubitten ihn/ umb dieſes zuvergeben:
Wie lange wir annoch im elend muͤſten ſchweben/
Und was er riethe doch fuͤr kraͤfftig artzeney/
Die fuͤr die Peſtilentz zu brauchen nuͤtzlich ſey/
Und ferner/ wo wir hin uns muͤſten endlich kehren/
Damit wir moͤchten uns in fried und ruhe nehren?
Es kam die nacht: Was lebt auff erden groß und klein/
Begaben ſich zur ruh und ſchlieffen ſaͤnfftlich ein/
Da duͤncket mir/ ich ſeh/ als ich ſchlieff etwas milder/
Der Troer Goͤtter ſtehn und ihre heilge Bilder/
Die ich durch ſchwerdt und feur von Troja trug mit mir/
Fuͤr meinem angeſicht/ nnd ſchienen klar herfuͤr.
Mit
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[117/0139] Das Dritte Buch. Ich halte weiter an die veſtung auffzubauen/ Die ſchiffe kunte man nunmehr in trocknm ſchauen Bey heiſer ſommerzeit. Die purſche gattet ſich Und iſt bemuͤht das feld zu bauen fleißiglich. Ich laß ſie buͤrgerrecht und eigne haͤuſer haben; Als ſie ſich nun in ruh und friede wollen laben; Da koͤmmet eine peſt mit ſchnellem ungeſtuͤmm/ Und bringet menſchen/ vieh/ ja ſaat und pflantzen/ uͤmm. Die lufft war angeſteckt von ſchnellem gifft und ſeuche/ Es kam ein boͤſes jahr und brachte manche leiche/ Viel muſten ſterben dran und enden ihren lauff/ Viel lagen hefftig kranck und kamen wieder auff. Die felder doͤrrten aus von heiſſen ſommer tagen/ Und wolten weder graß/ noch laub noch fruͤchte tragen. Der vater wil/ man ſol nach Delos wieder gehn/ Umb Febus außſpruch recht und beſſer zu verſtehn/ Hiernebſt zubitten ihn/ umb dieſes zuvergeben: Wie lange wir annoch im elend muͤſten ſchweben/ Und was er riethe doch fuͤr kraͤfftig artzeney/ Die fuͤr die Peſtilentz zu brauchen nuͤtzlich ſey/ Und ferner/ wo wir hin uns muͤſten endlich kehren/ Damit wir moͤchten uns in fried und ruhe nehren? Es kam die nacht: Was lebt auff erden groß und klein/ Begaben ſich zur ruh und ſchlieffen ſaͤnfftlich ein/ Da duͤncket mir/ ich ſeh/ als ich ſchlieff etwas milder/ Der Troer Goͤtter ſtehn und ihre heilge Bilder/ Die ich durch ſchwerdt und feur von Troja trug mit mir/ Fuͤr meinem angeſicht/ nnd ſchienen klar herfuͤr. Mit H 3

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/139>, abgerufen am 21.11.2024.