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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Fünffte Buch.
Gibt der Trojaner fürst zum rühmlichen geschencke
Ein pantzer schwer am gold des ringlein und gelencke
Dicht waren angefügt zusammen dreyfach fest
Der dem Demoleo erst eigen war gewest.
Eneas aber zoh ihm diese rüstung abe
Für Troja/ und sie jtzt dem tapffern Mnestheus gabe
Zur zierde/ weil sie war von gold und auch zum schutz/
Daß er begegnete der feinde grimm und trutz.
Diß pantzer kunten kaum der diener zweene tragen;
Darinn Demoleus die Troer kunte jagen
Mit grosser schnelligkeit. Dem dritten schencket er
Zwey becken/ waren beyd am besten silber schwer/
Auch einen silbern kahn/ darauff man helm und schilder
Gestochen künstlich sah und andre schöne bilder.
Sie waren alle nun begabet prächtiglich/
Ein jeder gieng herein gar stoltz und freute sich.
Der ehren und gewinst. Man liesse kräntze winden
Und satzt sie ihnen auff/ und zierte sie mit binden
Von farben allerhand. Als dieses war vollbracht/
Da hatte sich Sergest bemüht mit gantzer macht/
Daß er von rauhem felß war kümmerlich gekommen/
Und an den rudern hatt viel schaden eingenommen/
Der kam mit seinem schiff gezogen hinden nach/
Da must er über das noch leiden hohn und schmach.
Wie/ wenn im fuhrweg wird zertreten eine schlange/
Wenn sie kömmt unters radt/ da sie mit krummen gange
Bald hier bald dort hin kreucht und läufft gefährlich an/
Desgleichen offtmals kömmt/ daß sie ein wandersmann
Mit
Das Fuͤnffte Buch.
Gibt der Trojaner fuͤrſt zum ruͤhmlichen geſchencke
Ein pantzer ſchwer am gold des ringlein und gelencke
Dicht waren angefuͤgt zuſammen dreyfach feſt
Der dem Demoleo erſt eigen war geweſt.
Eneas aber zoh ihm dieſe ruͤſtung abe
Fuͤr Troja/ und ſie jtzt dem tapffern Mneſtheus gabe
Zur zierde/ weil ſie war von gold und auch zum ſchutz/
Daß er begegnete der feinde grimm und trutz.
Diß pantzer kunten kaum der diener zweene tragen;
Darinn Demoleus die Troer kunte jagen
Mit groſſer ſchnelligkeit. Dem dritten ſchencket er
Zwey becken/ waren beyd am beſten ſilber ſchwer/
Auch einen ſilbern kahn/ darauff man helm und ſchilder
Geſtochen kuͤnſtlich ſah und andre ſchoͤne bilder.
Sie waren alle nun begabet praͤchtiglich/
Ein jeder gieng herein gar ſtoltz und freute ſich.
Der ehren und gewinſt. Man lieſſe kraͤntze winden
Und ſatzt ſie ihnen auff/ und zierte ſie mit binden
Von farben allerhand. Als dieſes war vollbracht/
Da hatte ſich Sergeſt bemuͤht mit gantzer macht/
Daß er von rauhem felß war kuͤmmerlich gekommen/
Und an den rudern hatt viel ſchaden eingenommen/
Der kam mit ſeinem ſchiff gezogen hinden nach/
Da muſt er uͤber das noch leiden hohn und ſchmach.
Wie/ wenn im fuhrweg wird zertreten eine ſchlange/
Wenn ſie koͤmmt unters radt/ da ſie mit krummen gange
Bald hier bald dort hin kreucht und laͤufft gefaͤhrlich an/
Desgleichen offtmals koͤmmt/ daß ſie ein wandersmann
Mit
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[220/0242] Das Fuͤnffte Buch. Gibt der Trojaner fuͤrſt zum ruͤhmlichen geſchencke Ein pantzer ſchwer am gold des ringlein und gelencke Dicht waren angefuͤgt zuſammen dreyfach feſt Der dem Demoleo erſt eigen war geweſt. Eneas aber zoh ihm dieſe ruͤſtung abe Fuͤr Troja/ und ſie jtzt dem tapffern Mneſtheus gabe Zur zierde/ weil ſie war von gold und auch zum ſchutz/ Daß er begegnete der feinde grimm und trutz. Diß pantzer kunten kaum der diener zweene tragen; Darinn Demoleus die Troer kunte jagen Mit groſſer ſchnelligkeit. Dem dritten ſchencket er Zwey becken/ waren beyd am beſten ſilber ſchwer/ Auch einen ſilbern kahn/ darauff man helm und ſchilder Geſtochen kuͤnſtlich ſah und andre ſchoͤne bilder. Sie waren alle nun begabet praͤchtiglich/ Ein jeder gieng herein gar ſtoltz und freute ſich. Der ehren und gewinſt. Man lieſſe kraͤntze winden Und ſatzt ſie ihnen auff/ und zierte ſie mit binden Von farben allerhand. Als dieſes war vollbracht/ Da hatte ſich Sergeſt bemuͤht mit gantzer macht/ Daß er von rauhem felß war kuͤmmerlich gekommen/ Und an den rudern hatt viel ſchaden eingenommen/ Der kam mit ſeinem ſchiff gezogen hinden nach/ Da muſt er uͤber das noch leiden hohn und ſchmach. Wie/ wenn im fuhrweg wird zertreten eine ſchlange/ Wenn ſie koͤmmt unters radt/ da ſie mit krummen gange Bald hier bald dort hin kreucht und laͤufft gefaͤhrlich an/ Desgleichen offtmals koͤmmt/ daß ſie ein wandersmann Mit

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/242>, abgerufen am 25.11.2024.