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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Siebende Buch.
Ein lieber gatt und wirth/ kam aus Italien/
Viel junge mannschafft an; Ein jeder wolte stehn
Dem fräwelein zu dienst. Es warb für andern allen
Der Turnus umb dieselb/ und ließ sie ihm gefallen/
War eines alten stamms/ kunt eine lange reyh
Der Ahnen weisen auff/ war reich und keck darbey.
Die königliche frau Amata wolte diesen
Für ihren tochtermann mit grosser lieb erkiesen;
Doch aber war es nicht von Göttern so vorsehn:
Man sahe hier und da viel schrecklich ding geschehn.
Es war ein Lorberbaum in schloßhoff mitten drinnen/
Des laub gewidmet war mit heiligem beginnen
Der Pierimen Gott/ stund sicher für gefahr/
Und wurd in heilger furcht erhalten auff viel jahr.
Man gabe für/ es hätt Latin/ als er ihn fande/
Und baut das erste schloß/ mit heilig-festem stande
Gewidmet diesem Gott/ und fürder dannenher
Den burg- und ackersmann genennt Laurentier.
Schau! abentheurlich ding hat sich hier zu getragen
(das man nicht leichtlich kan ohn grosse wundrung sagen)
Es kömpt ein dicker hauff der tollen bienelein
Hoch aus der lufft/ und nimmt des baumes gipffel ein
Mit hefftigem gebrumm: Sie wusten sich zu schlingen
Gar dicht zu sammen ein/ und an den zweigen hiengen/
als dick-gehäuffter schwarm der priester fing stracks an:
Es kömmet wie wir sehn/ zu uns ein frembder mann/
Und kriegsheer/ welches kommt vom selbten ort gezogen/
Woher das bienenheer man kommen sieht geflogen;
Nimst
Das Siebende Buch.
Ein lieber gatt und wirth/ kam aus Italien/
Viel junge mannſchafft an; Ein jeder wolte ſtehn
Dem fraͤwelein zu dienſt. Es warb fuͤr andern allen
Der Turnus umb dieſelb/ und ließ ſie ihm gefallen/
War eines alten ſtamms/ kunt eine lange reyh
Der Ahnen weiſen auff/ war reich und keck darbey.
Die koͤnigliche frau Amata wolte dieſen
Fuͤr ihren tochtermann mit groſſer lieb erkieſen;
Doch aber war es nicht von Goͤttern ſo vorſehn:
Man ſahe hier und da viel ſchrecklich ding geſchehn.
Es war ein Lorberbaum in ſchloßhoff mitten drinnen/
Des laub gewidmet war mit heiligem beginnen
Der Pierimen Gott/ ſtund ſicher fuͤr gefahr/
Und wurd in heilger furcht erhalten auff viel jahr.
Man gabe fuͤr/ es haͤtt Latin/ als er ihn fande/
Und baut das erſte ſchloß/ mit heilig-feſtem ſtande
Gewidmet dieſem Gott/ und fuͤrder dannenher
Den burg- und ackersmann genennt Laurentier.
Schau! abentheurlich ding hat ſich hier zu getragen
(das man nicht leichtlich kan ohn groſſe wundrung ſagẽ)
Es koͤmpt ein dicker hauff der tollen bienelein
Hoch aus der lufft/ und nimmt des baumes gipffel ein
Mit hefftigem gebrumm: Sie wuſten ſich zu ſchlingen
Gar dicht zu ſammen ein/ und an den zweigen hiengen/
als dick-gehaͤuffter ſchwarm der prieſter fing ſtracks an:
Es koͤmmet wie wir ſehn/ zu uns ein frembder mann/
Und kriegsheer/ welches kommt vom ſelbten ort gezogen/
Woher das bienenheer man kommen ſieht geflogen;
Nimſt
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[320/0342] Das Siebende Buch. Ein lieber gatt und wirth/ kam aus Italien/ Viel junge mannſchafft an; Ein jeder wolte ſtehn Dem fraͤwelein zu dienſt. Es warb fuͤr andern allen Der Turnus umb dieſelb/ und ließ ſie ihm gefallen/ War eines alten ſtamms/ kunt eine lange reyh Der Ahnen weiſen auff/ war reich und keck darbey. Die koͤnigliche frau Amata wolte dieſen Fuͤr ihren tochtermann mit groſſer lieb erkieſen; Doch aber war es nicht von Goͤttern ſo vorſehn: Man ſahe hier und da viel ſchrecklich ding geſchehn. Es war ein Lorberbaum in ſchloßhoff mitten drinnen/ Des laub gewidmet war mit heiligem beginnen Der Pierimen Gott/ ſtund ſicher fuͤr gefahr/ Und wurd in heilger furcht erhalten auff viel jahr. Man gabe fuͤr/ es haͤtt Latin/ als er ihn fande/ Und baut das erſte ſchloß/ mit heilig-feſtem ſtande Gewidmet dieſem Gott/ und fuͤrder dannenher Den burg- und ackersmann genennt Laurentier. Schau! abentheurlich ding hat ſich hier zu getragen (das man nicht leichtlich kan ohn groſſe wundrung ſagẽ) Es koͤmpt ein dicker hauff der tollen bienelein Hoch aus der lufft/ und nimmt des baumes gipffel ein Mit hefftigem gebrumm: Sie wuſten ſich zu ſchlingen Gar dicht zu ſammen ein/ und an den zweigen hiengen/ als dick-gehaͤuffter ſchwarm der prieſter fing ſtracks an: Es koͤmmet wie wir ſehn/ zu uns ein frembder mann/ Und kriegsheer/ welches kommt vom ſelbten ort gezogen/ Woher das bienenheer man kommen ſieht geflogen; Nimſt

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/342>, abgerufen am 22.11.2024.